16. Internationale Donaubörse in Wien verzeichnete erneut Rekordbesuch
Interesse an Österreichs Weizenqualität der Ernte 2023 - Ukraine-Export gestiegen
Wien, 5. September 2023 (aiz.info). - Die 16. Internationale Donaubörse am Freitag in den Räumlichkeiten der Börse für landwirtschaftliche Produkte Wiener Produktenbörse Wien verzeichnete mit 780 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 21 Ländern neuerlich einen Rekordbesuch. "Unsere Donaubörse erhielt durchwegs positives Feedback, und die Wahl des Zeitpunktes unmittelbar nach der Ernte, wenn sich Markt und Preise bilden, bewahrheitete sich wiederum als optimal", freute sich Börsepräsident und Gastgeber Josef Dietrich. Im Mittelpunkt des Branchentreffs für Landwirtschaft, Getreide- und Futtermittelhandel, Logistik und Verarbeitung standen diesmal die Verschiebungen gewohnter Warenströme und Handelswege aufgrund der aus der Ernte 2023 in Europa und hierzulande veränderten Rohstoffqualitäten sowie die Suche der Ukraine nach Alternativen für blockierte Exportwege und knapp verfügbare Logistikkapazitäten.
Österreichs Weichweizenernte fiel 2023 laut dem von AMA, LK Österreich, der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung und dem Bundesgremium des Agrarhandels an der Börse aufgelegten Folder mit 1,645 Mio. t um 5% besser als das schon gute Vorjahresergebnis und um 12% über dem Mittel der vergangenen Jahre aus. Der Anteil an Qualitäts- und Premiumweizen sei aufgrund der Witterung und der überdurchschnittlichen Hektarerträge zwar niedriger als gewohnt, doch sei die Qualität des Weizens mit hohen Hektolitergewichten und Fallzahlen sowie ausgezeichneten Backeigenschaften und Kleberqualitäten sehr gut. Der hohe Anteil an Mahlweizen mit seinen hervorragenden Kleberqualitäten solle "sowohl den strengen Anforderungen der Mühlenwirtschaft in Österreich als auch in unseren Nachbarländern in jeder Hinsicht gerecht werden", so Peter Gartner, Vorsitzender des Fachausschusses Getreide im Bundesgremium des Agrarhandels.
Interesse an Österreichs Weizenqualität 2023
So hieß es von Marktteilnehmern, dass diese Qualitäten bereits auf reges Interesse etwa aus Italien und auch Deutschland stießen und begründeten Anlass für Optimismus in der kommenden Vermarktungssaison lieferten. Denn in weiten Teilen Europas habe die Ernte erst später als Hierzulande eingebracht werden können und sei die Qualität von immer wieder kehrenden Regenfällen beeinträchtigt worden. Dabei stellten aber die aktuell nur knapp verfügbaren Transportkapazitäten die Branche vor große Herausforderungen.
Mit der breiten Qualitätsstreuung bilden sich bei der Vermarktung der Ernte 2023 hierzulande über die bekannten Qualitätsabstufungen - Futterweizen, Mahl-, Qualitäts- und Premiumweizen - hinaus neue Zwischenabstufungen - etwa von Keksweizen und Mahlweizen mit 11% Protein bis zu Mahlweizen mit 13,5% Protein. Diese werden nun auch an der Wiener Produktenbörse notiert. Dem Vernehmen nach fänden diese Qualitätsstufen eine entsprechende Nachfrage und würden die Chance eröffnen, entsprechende, über die zuletzt gesunkenen Preise der klassischen Qualitäten hinausgehende Erlöse in den jeweiligen Nischen zu generieren.
Ukraine exportiert nach Auslaufen des Getreidedeals mehr als zuvor
Der Ukraine gelinge es trotz der Blockade der bisherigen Exportkorridore über das Schwarze Meer durch Russland nach Aufkündigung des Getreidedeals und trotz wiederholter Bombardements ihrer Exporteinrichtungen in Häfen am Schwarzen Meer und in der Donaumündung doch namhafte Mengen auf Exportmärkte zu liefern. So hieß es aus Branchenkreisen, ukrainische Exporteure hätten in den acht Wochen von 1. Juli bis 25. August rund 4 Mio. t Getreide - davon 1,7 Mio. t Weizen und 1,9 Mio. t Mais - außer Landes bringen können nach 3,3 Mio. t im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit habe die Ukraine nach Auslaufen des Getreidedeals mehr exportiert als zuvor.
Gut die Hälfte der Menge soll über Donauhäfen nach Übersee verschifft worden sein. Etwas weniger als die Hälfte sei am Landweg ins rumänische Constanza verbracht und von dort aus verschifft oder über den Landweg im Ausmaß von bis zu 1,5 Mio. t vornehmlich in Form von Mais für Italien oder Griechenland auf den Weg gebracht worden sein. In einem regelmäßigen Taktverkehr seien auf diesen Routen Zielzüge unterwegs. Zwar beteuern Marktteilnehmer, Österreich sei bisher nicht Ziel dieser Warenströme gewesen, doch mutmaßt man, dass die dafür eingesetzten Transportkapazitäten hierzulande die Verknappung der Logistik zusätzlich verschärfen. Weiteres stehe zu befürchten, dass diese Mengen in der Folge indirekt für Druck sorgen könnten, indem sie die Exportmöglichkeiten anderer potenter Anbieter wie Ungarn schmälerten.
Mit gespantem Interesse verfolge man daher auch die Debatte um die Forderung der fünf an die Ukraine angrenzenden Frontline-Staaten, die Importbeschränkungen dieser EU-Mitglieder über Mitte September hinaus zu verlängern und die Unterstützung dafür durch den aus Polen stammenden EU-Agrarkommissar. In Österreich befürchtet man insbesondere in der Landwirtschaft, bei einer derartigen Verlängerung der Einfuhrverbote für einzelne Mitgliedstaaten dann quasi selber zum Frontline-Staat zu werden. (Schluss) pos
Österreichs Weichweizenernte fiel 2023 laut dem von AMA, LK Österreich, der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung und dem Bundesgremium des Agrarhandels an der Börse aufgelegten Folder mit 1,645 Mio. t um 5% besser als das schon gute Vorjahresergebnis und um 12% über dem Mittel der vergangenen Jahre aus. Der Anteil an Qualitäts- und Premiumweizen sei aufgrund der Witterung und der überdurchschnittlichen Hektarerträge zwar niedriger als gewohnt, doch sei die Qualität des Weizens mit hohen Hektolitergewichten und Fallzahlen sowie ausgezeichneten Backeigenschaften und Kleberqualitäten sehr gut. Der hohe Anteil an Mahlweizen mit seinen hervorragenden Kleberqualitäten solle "sowohl den strengen Anforderungen der Mühlenwirtschaft in Österreich als auch in unseren Nachbarländern in jeder Hinsicht gerecht werden", so Peter Gartner, Vorsitzender des Fachausschusses Getreide im Bundesgremium des Agrarhandels.
Interesse an Österreichs Weizenqualität 2023
So hieß es von Marktteilnehmern, dass diese Qualitäten bereits auf reges Interesse etwa aus Italien und auch Deutschland stießen und begründeten Anlass für Optimismus in der kommenden Vermarktungssaison lieferten. Denn in weiten Teilen Europas habe die Ernte erst später als Hierzulande eingebracht werden können und sei die Qualität von immer wieder kehrenden Regenfällen beeinträchtigt worden. Dabei stellten aber die aktuell nur knapp verfügbaren Transportkapazitäten die Branche vor große Herausforderungen.
Mit der breiten Qualitätsstreuung bilden sich bei der Vermarktung der Ernte 2023 hierzulande über die bekannten Qualitätsabstufungen - Futterweizen, Mahl-, Qualitäts- und Premiumweizen - hinaus neue Zwischenabstufungen - etwa von Keksweizen und Mahlweizen mit 11% Protein bis zu Mahlweizen mit 13,5% Protein. Diese werden nun auch an der Wiener Produktenbörse notiert. Dem Vernehmen nach fänden diese Qualitätsstufen eine entsprechende Nachfrage und würden die Chance eröffnen, entsprechende, über die zuletzt gesunkenen Preise der klassischen Qualitäten hinausgehende Erlöse in den jeweiligen Nischen zu generieren.
Ukraine exportiert nach Auslaufen des Getreidedeals mehr als zuvor
Der Ukraine gelinge es trotz der Blockade der bisherigen Exportkorridore über das Schwarze Meer durch Russland nach Aufkündigung des Getreidedeals und trotz wiederholter Bombardements ihrer Exporteinrichtungen in Häfen am Schwarzen Meer und in der Donaumündung doch namhafte Mengen auf Exportmärkte zu liefern. So hieß es aus Branchenkreisen, ukrainische Exporteure hätten in den acht Wochen von 1. Juli bis 25. August rund 4 Mio. t Getreide - davon 1,7 Mio. t Weizen und 1,9 Mio. t Mais - außer Landes bringen können nach 3,3 Mio. t im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit habe die Ukraine nach Auslaufen des Getreidedeals mehr exportiert als zuvor.
Gut die Hälfte der Menge soll über Donauhäfen nach Übersee verschifft worden sein. Etwas weniger als die Hälfte sei am Landweg ins rumänische Constanza verbracht und von dort aus verschifft oder über den Landweg im Ausmaß von bis zu 1,5 Mio. t vornehmlich in Form von Mais für Italien oder Griechenland auf den Weg gebracht worden sein. In einem regelmäßigen Taktverkehr seien auf diesen Routen Zielzüge unterwegs. Zwar beteuern Marktteilnehmer, Österreich sei bisher nicht Ziel dieser Warenströme gewesen, doch mutmaßt man, dass die dafür eingesetzten Transportkapazitäten hierzulande die Verknappung der Logistik zusätzlich verschärfen. Weiteres stehe zu befürchten, dass diese Mengen in der Folge indirekt für Druck sorgen könnten, indem sie die Exportmöglichkeiten anderer potenter Anbieter wie Ungarn schmälerten.
Mit gespantem Interesse verfolge man daher auch die Debatte um die Forderung der fünf an die Ukraine angrenzenden Frontline-Staaten, die Importbeschränkungen dieser EU-Mitglieder über Mitte September hinaus zu verlängern und die Unterstützung dafür durch den aus Polen stammenden EU-Agrarkommissar. In Österreich befürchtet man insbesondere in der Landwirtschaft, bei einer derartigen Verlängerung der Einfuhrverbote für einzelne Mitgliedstaaten dann quasi selber zum Frontline-Staat zu werden. (Schluss) pos