Coceral schätzt gesamte Getreideernte 2026 von EU und UK 3,3% kleiner als 2025

Weizenproduktion fällt 2,4% zurück - Hektarerträge verfehlen Ausnahmewerte von 2025
Der Verband des EU-Getreidehandels, Coceral, belässt in seiner Dezember-Schätzung 2025 die Erntemengen der EU und des Vereinigten Königreiches (UK) von Getreide insgesamt und Weizen gegenüber September nahezu unverändert und hebt die Maisernte der EU um 0,4 Mio. t auf 57,1 Mio. t an. 2026 soll sich die Maisproduktion der Union trotz Einschränkung der Anbaufläche gegenüber dem Trockenjahr 2025 auf 58,9 Mio.t erholen.
Demnach sollen die EU und das UK 2026 an Getreide insgesamt 296,7 Mio. t nach 306,6 Mio. t im laufenden Jahr 2025 einfahren können - ein Minus von 9,9 Mio. t beziehungsweise 3,3%. Weichweizen sollen es kommendes Jahr 143,9 Mio. t nach 147,5 Mio. t werden, das sind 3,6 Mio. t oder 2,4% weniger. Für die EU-27 lautet die erste Weizenprognose im nächsten Jahr 129,7 Mio. t nach 136,4 Mio. t, das heißt eine um 6,7 Mio. t oder 4,9% kleinere Ernte. Dabei sollen die Hektarerträge trotz guter Niederschlagsmengen und Bodenfeuchtigkeit hinter die Ausnahmewerte von 2025 zurückfallen und die Anbaufläche eine Spur zulegen. Ebenso erwartet der Verband wegen eines Rückgangs der Erträge auf Normalniveau eine Abnahme der Gerstenproduktion von EU und UK um 5,0 Mio. t oder 7,9% von 63,2 Mio. t auf 58,2 Mio. t. Die stärksten Produktionsrückgänge werden für Spanien und das UK erwartet.
 
Demgegenüber prognostiziert Coceral für die EU und das UK eine Erholung der Maiserzeugung gegenüber dem Trockenjahr 2025 von 57,1 auf 58,9 Mio. t (+1,8 Mio. t bzw. +3,2%), wobei aber etliche von den schwachen Erträgen 2025 enttäuschte Landwirte - speziell am Balkan und in Frankreich - den Maisanbau einschränken und auf andere Sommerungen wie Sonnenblumen oder Sojabohnen umsteigen dürften. Die EU-27 alleine soll ihre Maiserzeugung von 56,9 Mio. t auf 58,8 Mio. t steigern können. Dabei würde aber die Maisanbaufläche der EU gegenüber 2020 um rund 15% von mehr als 9 Mio. ha auf unter 8 Mio. h a schrumpfen.
 
An Raps schätzt der Verband 2026 in der EU und dem UK exakt das Ergebnis von 2025 in Höhe von 21,8 Mio. t. Hierbei soll ein ebenfalls dräuender Rückgang der hohen Erträge von 2025 durch eine spürbare Ausweitung des Anbaus von 7,1 auf 7,5 Mio. ha kompensiert werden.

Österreich: 2026 weniger Anbau und Ernte von Weizen -Maisernte trotz größerer Fläche etwas kleiner

Österreichs Getreideernte werde demnach 2026 gegenüber heuer von 5,55 auf 5,22 Mio. t zurückgehen. Die heimische Erzeugung von Weichweizen wird dabei auf 1,48 Mio. t (2025: 1,61 Mio. t) und die von Mais auf 2,41 Mio. t (2025: 2,43 Mio. t) geschätzt. Die Weizenfläche soll um 5.000 ha auf 250.000 ha verkleinert werden, jene von Mais aber um 12.000 h auf 225.000 ha vergrößert werden. Von 811.000 t auf 678.000 t dürfte die heimische Gerstenproduktion zurückfallen, wobei trotz konstant erwarteter Anbaufläche neuerlich Sommergerste von 130.000 t auf 115.000 t verliert. Kleinere Ernten würden 2026 auch bei Durum (128.000 t nach 145.000 t), Roggen (124.000 t nach 143.000 t) sowie Hafer (76.000 t nach 80.000 t) ins Haus stehen. Gleich sollen Sorghum/Mischgetreide (77.000 t) und Triticale (255.000 t) bleiben.

Heimische Ölsaatenproduktion schrumpft 2026 trotz mehr Anbau von Sonnenblumen

Neuerlich 2.000 ha auf 18.000 ha soll für die Ernte 2026 Österreichs Rapsfläche verloren haben, wobei die Ernte um 10.000 t kleiner bei 56.000 t ausfallen soll. Dementgegen dürften die heimischen Landwirte kommendes Jahr um 4.000 ha mehr (30.000 ha) mit Sonnenblumen bestellen, aber mit 75.000 t um 3.000t weniger davon einbringen können. Auch der Sojabohnenanbau soll 2026 um 5.000 ha kleiner (81.000 ha) werden, und die Produktion um 40.000 t auf 235.000 t sinken.

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