DRV: In der BRD hält Trend zu kleineren Getreideflächen und Ernten an
Beitrag zu weltweiter Getreideversorgung infrage - Konzept von Regierung gefordert
Wien, 16. März 2023 (aiz.info). - Laut der am Mittwoch veröffentlichten ersten Ernteprognose des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) wird sich 2023 in Deutschland der Trend zu rückläufigen Getreideernten fortsetzen. Darin geht der DRV von 42,68 Mio. t Getreide aus - ein Minus von 1,8% zu 2022 auf einer um 2,4% eingeschränkten Fläche von 5,95 Mio. ha, darunter etwa mit 22,01 Mio. t um 2,3% weniger Weizen mit 2,5% kleinerer Anbaufläche. "Erntemengen von bis zu 50 Mio. t, wie wir sie noch vor einigen Jahren bei optimalen Witterungsbedingungen hatten, gehören eindeutig der Vergangenheit an", so DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Ursache seien insbesondere stetig abnehmende Anbauflächen, die heuer erstmalig unter 6 Mio. ha liegen dürften.
Beitrag zu weltweiter Getreideversorgung infrage - Konzept von Regierung gefordert
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und einer insgesamt knappen Getreideversorgung bewertet Seedler den anhaltenden Trend zur Einschränkung der Flächen kritisch: "Letztendlich geht es um die Frage, welchen Beitrag Deutschland auf Dauer zur weltweiten Versorgung mit Getreide leisten will." Das Ziel der Bundesregierung von Extensivierung, Pläne zur weiteren Reduzierung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie die Ausweitung des Ökolandbaus würden die Ernten weiter signifikant reduzieren. Allein eine Ausweitung des Biolandbaus auf 30% bedeute bis zu 4 Mio. t weniger Getreide. Seedler fordert dringend ein "Gesamtkonzept, wie der Getreideanbau in Deutschland so weiterentwickelt werden kann, dass er den gesellschaftlichen Ansprüchen genügt und gleichzeitig die Versorgung sicherstellt."
Vielfältige Ursachen für kleinere Anbauflächen
Der Flächenverlust habe viele Gründe wie Verbauung von jährlich 30.000 ha Ackerland für Siedlungen und Straßen, Errichtung von Photovoltaikanlagen sowie ökologische Maßnahmen. Darüber hinaus verschiebe sich der Anbau von Ackerfrüchten heuer auf Kosten von Getreide. So wurde die Rapsfläche um 7,5% oder gut 80.000 ha auf 1,16 Mio. ha ausgedehnt. Der DRV rechnet aber wegen geringerer Flächenerträge derzeit nur mit einer Rapsmenge von 4,23 Mio. t und damit 1,1% unter Vorjahresniveau. Während der DRV die Körnermaisfläche von 406.000 ha um 11% kleiner als im Vorjahr schätzt, soll nach den schlechten Erträgen 2022 heuer jedoch mit 3,84 Mio. t Mais annähernd gleich viel eingefahren werden. Signifikant zulegen soll nach der schwachen Ernte 2022 und aufgebrauchter Futtervorräte indes der Anbau von Silomais.
In Deutschland wird wie in Österreich Anbau von Sommergetreide eingeschränkt. Wie die Körnermaisfläche sieht der DRV den Anbau von Sommergetreide insgesamt - übrigens wie auch in Österreich - rückläufig: Hafer um 17% auf 133.000 ha oder Sommergerste um gut 12% auf rund 325.000 ha. Allerdings würde auch bei den deutschen Nachbarn anstatt von Sommerbraugerste nun Winterbraugerste ausgebracht. (Schluss)
Beitrag zu weltweiter Getreideversorgung infrage - Konzept von Regierung gefordert
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und einer insgesamt knappen Getreideversorgung bewertet Seedler den anhaltenden Trend zur Einschränkung der Flächen kritisch: "Letztendlich geht es um die Frage, welchen Beitrag Deutschland auf Dauer zur weltweiten Versorgung mit Getreide leisten will." Das Ziel der Bundesregierung von Extensivierung, Pläne zur weiteren Reduzierung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie die Ausweitung des Ökolandbaus würden die Ernten weiter signifikant reduzieren. Allein eine Ausweitung des Biolandbaus auf 30% bedeute bis zu 4 Mio. t weniger Getreide. Seedler fordert dringend ein "Gesamtkonzept, wie der Getreideanbau in Deutschland so weiterentwickelt werden kann, dass er den gesellschaftlichen Ansprüchen genügt und gleichzeitig die Versorgung sicherstellt."
Vielfältige Ursachen für kleinere Anbauflächen
Der Flächenverlust habe viele Gründe wie Verbauung von jährlich 30.000 ha Ackerland für Siedlungen und Straßen, Errichtung von Photovoltaikanlagen sowie ökologische Maßnahmen. Darüber hinaus verschiebe sich der Anbau von Ackerfrüchten heuer auf Kosten von Getreide. So wurde die Rapsfläche um 7,5% oder gut 80.000 ha auf 1,16 Mio. ha ausgedehnt. Der DRV rechnet aber wegen geringerer Flächenerträge derzeit nur mit einer Rapsmenge von 4,23 Mio. t und damit 1,1% unter Vorjahresniveau. Während der DRV die Körnermaisfläche von 406.000 ha um 11% kleiner als im Vorjahr schätzt, soll nach den schlechten Erträgen 2022 heuer jedoch mit 3,84 Mio. t Mais annähernd gleich viel eingefahren werden. Signifikant zulegen soll nach der schwachen Ernte 2022 und aufgebrauchter Futtervorräte indes der Anbau von Silomais.
In Deutschland wird wie in Österreich Anbau von Sommergetreide eingeschränkt. Wie die Körnermaisfläche sieht der DRV den Anbau von Sommergetreide insgesamt - übrigens wie auch in Österreich - rückläufig: Hafer um 17% auf 133.000 ha oder Sommergerste um gut 12% auf rund 325.000 ha. Allerdings würde auch bei den deutschen Nachbarn anstatt von Sommerbraugerste nun Winterbraugerste ausgebracht. (Schluss)