Ehrenpräsident der Wiener Produktenbörse Rudolf Kunisch feiert 80er

Dietrich: Kunisch prägte Jahrzehnte Erfolgsgeschichte des österreichischen Getreidemarktes
Rudolf Kunisch, Ehrenpräsident der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien, feiert am 3.März 2017 seinen 80. Geburtstag.
"Kunisch prägte über Jahrzehnte hinweg maßgeblich die Erfolgsgeschichte des österreichischen Getreidemarktes und trug bei, ihn nach dem Ende der marktordnungsgeregelten Ära mit Österreichs EU-Beitritt 1995 fit für die praktisch globalisierte Gegenwart zu machen", würdigte der aktuelle Börse-Präsident, Josef Dietrich, den Jubilar. Kunisch war von 1998 bis 2010 Präsident der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien und von 2006 bis 2008 Präsident der Europäischen Warenbörse. Dabei war die Ausrichtung der 45. Europäischen Warenbörse 2005 in Wien einer der Höhepunkte seiner Laufbahn. Auf Initiative von Kunisch wurde 2006 die Internationale Donaubörse in Wien aus der Taufe gehoben. Diese hat sich zu einer bedeutenden Branchenplattform wie auch Drehscheibe für Getreide- und Futtermittelhandel sowie Verarbeitung und Logistik in Zentraleuropa und im Donauraum entwickelt.
"Dieser internationale Börsetag stärkt die Position Wiens als mitteleuropäisches Zentrum und Ost-West-Drehscheibe nachhaltig. Das Kind hat sich in diesen zehn Jahren prächtig entwickelt. Jahr für Jahr zieht die Donaubörse einen größeren Kreis von Branchenvertretern nach Wien an. Der Zeitpunkt, jeweils der erste Freitag im September, und der Ort sind optimal", freut sich Dietrich. 2019 wird die Wiener Produktenbörse ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum feiern und neuerlich den Europäischen Börsetag ausrichten. Sie wurde am 24.06.1869 als autonome Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien mit eigenem Statut, allgemeinen Regeln für den Geschäftsverkehr und autonomem Schiedsgericht gegründet.

Hohe Auszeichnungen für eine verdienstvolle Vita

Die Verdienste von Kunisch wurden mit höchsten Auszeichnungen wie dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich oder mit dem Ehrenzeichen in Gold und mit Diamanten der Europäischen Warenbörse gewürdigt. Die Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien ernannte ihn anlässlich seines Ausscheidens aus dem Präsidentenamt 2010 zum Ehrenpräsidenten. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich zeichnete ihn mit der Goldenen Kammermedaille aus. Vom Bundeskanzler wurde er zum Kommerzialrat für die Statistik des Außenhandels bestellt.
Kunisch wurde am 03.03.1937 in Wien geboren und absolvierte das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur. 1961 trat er in die Zentral-Ein- und Verkaufsgenossenschaft landwirtschaftlicher Betriebe ZEG ein und avancierte letztlich zum Direktor sowie Geschäftsführer-Stellvertreter. Er wirkte maßgeblich an der österreichischen Qualitätsweizen- und Durumaktion sowie an der frühzeitigen Neuorientierung zu Körnerleguminosen und Raps in der Saatgutvermehrung mit. Als Geschäftsführer und 2001 bis 2003 als Obmann ist sein Name mit dem Aufbau der Qualitäts-Getreidemarke und Erzeugergemeinschaft Pannonia verbunden. Von 1995 bis 2003 war Kunisch zudem Präsident des Clubs der Land- und Forstwirte und ist seither dessen Ehrenpräsident.
Kunisch bestimmte seit 1968 das Geschehen an der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien - als Mitglied, Schiedsrichter, Börserat und 1978 bis 1997 im Präsidium als Kassenverwalter - mit. 1998 wurde er zum Börsepräsidenten gewählt. Er entwickelte die Wiener Produktenbörse von der Umstellungszeit des heimischen Agrarmarktes auf den EU-Binnenmarkt bis heute zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen und verschaffte ihr international hohes Ansehen. Er trieb vor allem die Vereinheitlichung der innereuropäischen Handelsusancen und die Kontakte zu den damaligen mitteleuropäischen Kandidatenländern voran.
Von 2006 bis 2008 war Kunisch Präsident der Europäischen Warenbörse, wobei die Ausrichtung der 45. Europäischen Warenbörse 2005 in Wien ein weiterer Höhepunkt seiner Laufbahn war. Die Europäische Warenbörse ist die Vereinigung von 47 Warenbörsen in zwölf europäischen Ländern mit Sitz in Straßburg. Auch hier waren ihm europaweit möglichst einheitliche Getreidekontrakte als über die Grenzen hinweg anerkannte, durchsetzbare Geschäftsgrundlage im Sinne verlässlicher Handelsusancen und Rechtssicherheit ein besonderes Anliegen. Weiters war er um Kontakt zu den europäischen Institutionen bemüht, intensivierte er die Beziehungen zu Warenbörsen im östlichen Mitteleuropa und bot Hilfe sowie Know-how zum Aufbau westlicher Standards an. Kunisch legt großen Wert auf persönlichen Kontakt und Handschlagqualität als ethische Werte im Geschäftsleben. Schließlich sind die Renovierung und wirtschaftliche Nutzung des historischen Börsegebäudes in der Taborstraße sowie ein moderner Web-Auftritt weitere seiner Verdienste.