Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 12. bis 19.05.2021

Brotgetreide:

Der WASDE-Bericht vom 12.5. brachte kein weiteres Futter für die Bullen: die globalen Endbestände für Weizen wurden für die Saison 2020/21 nur geringfügig reduziert - von 295,52 auf 294,67 Mio. t. Für die Saison 2021/22 wurden Produktion und Verbrauch auf etwa gleicher Höhe prognostiziert. Die End-Lagerbestände werden damit unverändert zu diesem Getreidewirtschaftsjahr erwartet. Zusätzlich sind in den letzten Tagen in den Haupt-Anbaugebieten der nördlichen Hemisphäre gute Regenfälle registriert worden. Die Bestandsbewertungen und damit auch die Ertragserwartungen wurden entsprechend verbessert. An der Euronext sanken die Notierungen: nach € 226,75 (IX, Schlusskurs vom 11.5.) auf zuletzt € 215,00/t (IX, Schlusskurs vom 18.5.).
 
Am regionalen Markt fanden sich – wie schon die letzten Wochen – nur fallweise Anbieter. Die restliche Nachfrage wird über Importmengen gedeckt, wobei die offenen Termine langsam auslaufen.

Futtergetreide/Mais:

Auch die Schätzungen über die Endbestände für Mais wurden im WASDE-Bericht vom 12.5. nur geringfügig nach unten korrigiert – von 283,85 auf 283,53 Mio. t. Gute Regenfälle und verbesserte Wachstumsbedingungen führen auch bei Mais zu verbesserten Ertragsaussichten. Die Experten des US-Landwirtschaftsministeriums erwarten ein Anwachsen der Endbestände in der Saison 2021/22 auf 292,30 (plus 8,45 Mio. t). Gleichzeitig kamen gute Nachrichten vom Exportmarkt: China kaufte nochmals 1,7 Mio. t US-Mais. Ungeachtet dessen reagierte die Euronext mit sinkenden Kursen: von € 258,50/t (VI, Schlusskurs vom 11.5.) auf € 250,50/t (VI, Schlusskurs vom 18.5.).
 
Bei Futtergetreide lief der regionale Markt wie bei Weizen: angespannte Angebots-Situation, Importe und kleiner werdende, offene Positionen. Bei Mais dauert das Wirtschaftsjahr noch etwas länger. Das regionale Angebot war in der zurück liegenden Woche sehr begrenzt. Zur Deckung von offenen Positionen mussten weiter entfernte Ursprünge in die Kalkulation genommen werden.

Ölsaaten:

Gleich wie bei Weizen und Mais wurde im WASDE-Bericht die Prognose für die Endbestände 2020/21 bei Sojabohnen leicht reduziert: von 86,87 auf 86,55 Mio. t. Die Versorgungslage der US-Ölmühlen wird aber für die alte Ernte weiterhin angespannt gesehen. Die Kursverluste an der CBOT hielten sich daher in Grenzen. Die Notierungen an der Euronext gingen ebenfalls nur leicht zurück – von € 543,25/t (VIII, Schlusskurs vom 11.5.) auf € 542,50/t.
 
Ölsaaten waren letzte Woche am regionalen Markt kaum ein Thema. Anbieter verweisen auf die unsichere Ertragslage als Folge des nassen Herbsts und des trockenen Frühjahrs. Es gibt auch Berichte, dass einige Flächen aufgrund von heftigem Schädlingsbefall umgebrochen werden mussten.

Notierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig , mit Qualitätsboni - 19. Mai 2021

Raps – Straubing Juli-August 2021: € 543 bis 531/to
Raps – Straubing September 2021: € 545 bis 533/to
Raps – Olomouc Juli-August 2021: n.q.
Raps – Olomouc September 2021: € 533 bis 521/to
Raps – Bruck Juli-August 2021: n.q.
Raps – Bruck September 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.- Juni 2021: € 630/to
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-August 2021: € 635/to
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sep.-Okt. 2021: € n.q./to
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Apr.- Juni 2021: n.q.