Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 12. bis 19.10.2021

Brotgetreide:

Die Bullen behielten letzte Woche am globalen Weizenmarkt die Oberhand. Aus den USA wurden gute wöchentliche Verkaufszahlen gemeldet. In Russland begann die Ausfuhrsteuer zu wirken: Die Preise haben sich stabilisiert, die Exportmengen liegen mittlerweile 26 % unter den Vorjahreswerten. China ließ mit Einkäufen von französischem (Futter-)Weizen letzte Woche aufhorchen. Für die nächste Ernte gab es dagegen positive Nachrichten von der Angebotsseite: Die Aussaat in den USA läuft gut; ein russisches Analystenhaus rechnet 2022 mit + 5 Mio. t Weizen. Der Preisanstieg an der Euronext blieb damit (im Vergleich zu den Vorwochen) moderat: von € 271,50/t (XII, Schlusskurs vom 12.10.) auf € 273,75/t (XII, Schlusskurs vom 19.10.).
 
Am regionalen Markt verschaffte der anhaltende Aufwärtstrend bei den Preisen der Nachfrageseite der Lebensmittelkette erhebliche Probleme. Wo möglich wich man auf Importangebote aus, für die die Preisvorstellungen jedoch ebenfalls stetig stiegen und - wie Marktteilnehmer berichten - die zugesagten Qualitätsgarantien oft nicht eingehalten wurden.

Futtergetreide/Mais:

Die überraschenden Daten aus dem WASDE-Bericht führten zu einem Preisknick an der Euronext: Nach € 251,50/t am 11.10. ging es runter auf € 240,0/t am 13.10. (jeweils Schlusskurse und Termin November). Preisstützende News fingen den Trend jedoch ab. Die Türkei meldete sich letzte Woche als Käufer. In den USA wurde von steigender Ethanolverarbeitung und soliden Exportzahlen berichtet. Und die Ernte in Frankreich kommt weiterhin nicht in Fahrt. Im Wochensprung sanken die Preise für Mais-Futures an der Euronext daher weniger deutlich: von € 249,00/t (XI, Schlusskurs vom 12.10.) auf € 245,50/t (XI, Schlusskurs vom 19.10.).
 
Das regionale Marktgeschehen war auch letzte Woche von der verzögerten Ernte geprägt. Wieder waren es Käufer aus Ungarn, die dringend Spot-Ware nachgefragt haben. Dem Vernehmen nach sollen auch einige Partien aus der langsam anlaufenden Ernte in Österreich dorthin verkauft worden sein. Abgesehen davon hat sich jedoch noch kein namhafter Markt für Trockenmais gebildet, da Geld- und Briefkurse weit auseinander liegen.

Ölsaaten:

Nach dem Rückschlag durch den WASDE-Bericht letzte Woche änderte der Markt rasch wieder die Grundstimmung. In den letzten Tagen setzte sich wieder Vertrauen auf gute Nachfrage nach Ölschroten und Pflanzenöl durch. Sehr gute wöchentliche Verkaufszahlen aus den USA stützten diesen Trend. Raps-Futures an der Euronext handelten zwischen € 641,25/t (XI, Schlusskurs vom 12.10.) und € 689,25/t (XI, Schlusskurs vom 19.10.) und erreichten damit einen neuen Kontrakt-Höchststand.
 
Marktteilnehmer berichten, dass am regionalen Ölsaatenmarkt begrenzte Aktivitäten durch Zweithand-Käufer stattfanden - zur Deckung von offenen Restmengen. Abgeber beschäftigten sich dagegen vorwiegend mit der Beobachtung der Rekordjagd bei den Futures-Preisen und weniger mit konkreten Offerten.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 12. bis 19. Oktober 2021

Raps – Straubing Oktober 2021: € 647 bis 686/t
Raps – Straubing November 2021: € 648 bis 686/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 650 bis 687/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 651 bis 676/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 642 bis 679/t
Raps – Olomouc November 2021: € 643 bis 679/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 644 bis 680/t