Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 17. bis 23. Mai 2023

Brotgetreide:

Am globalen Weizen-Markt sorgten einige Neuigkeiten für sinkende Preise. Das Abkommen über den Korridor für Agrarexporte aus der Ukraine wurde um 60 Tage verlängert. In der EU wurde die Ernteerwartung weiter verbessert (MARS-Bericht durchschnittlich 5,79 t/ha gegenüber 5 Jahres-Schnitt von 5,59 t/ha). Die Weizenernte in Russland wurde um 1,8 Mio. t höher eingeschätzt (SovEcon: in Summe 88 Mio. t). Am Dienstag verlockte das tiefere Preisniveau zu Short-Eindeckungen bei Futures - unterstützt durch Berichte über Dürre in der Maghreb-Region (MARS), fortgesetzte Trockenheit in Argentinien (Weizenanbau) und durch El Nino bedingte Dürreerwartung in Australien. Für die Weizen-Futures an der Euronext bedeutete das im Wochenabstand ein Minus von € 234,50/t (IX, Schlusskurs vom 16.05.) auf € 226,75/t (IX, Schlusskurs vom 23.05.).
 
Vom regionalen Weizenmarkt wurden leicht belebte Umsätze berichtet. Marktteilnehmer sahen größere Absatzmengen aber nur am unteren Ende des Preisbandes.

Futtergetreide/Mais:

In den USA konnte der Preisverfall nach dem letzten WASDE-Bericht (Rekord US-Maisernte und + 66 % US-Endbestände 2023/24 gegenüber Vorjahr) gestoppt werden. Die Margen bei der Ethanolverarbeitung waren hoch und die Exporte liefen gut trotz Storno-Gerüchten für Exporte nach China. Am europäischen Markt führten die Verlängerung des Exportkorridors und weiter überdurchschnittliche Ertragserwartungen trotz regional verzögertem Anbau aber zu Preisrückgängen. Die Mais-Futures an der Euronext sanken von € 226,75/t (VI, Schlusskurs vom 16.05.) auf € 218,25/t (VI, Schlusskurs vom23.05.).
 
Weiter nur sehr wenig Nachfrage bei Mais. Wenn, dann wird neue Ernte diskutiert - dem Vernehmen nach auf weiter sinkendem Preisniveau.

Ölsaaten:

Die Erwartung einer globalen Rekordernte 2023 bei Ölsaaten aus dem letzten WASDE-Bericht hielt die Märkte weiter auf Abwärtskurs. Hoher Exportdruck aus Brasilien, guter Anbaufortschritt bei Soja in den USA und weiterhin gute Bestandsbewertungen bei Raps in der EU verstärkten den Trend. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext fielen weiter, von € 408,75/t (VIII, Schlusskurs vom 16.05.) auf € 393,25/t (VIII, Schlusskurs vom 23.05.).
 
Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter folgten dem Trend an den internationalen Warenterminbörsen. Bei Soja lasteten deutlich höhere Anbauschätzungen der Ukraine auf dem Markt: Die Fläche soll um 340.000 ha auf über 1,8 Mio. ha anwachsen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 17. bis 23. Mai 2023

Raps – Straubing Mai 2023 n.q.
Raps – Straubing Juni 2023 € 394 – 377/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2023 € 398 – 381/t
Raps – Straubing Okt.-Dez. 2023 € 412 – 397/t
Raps – Olomouc Mai 2023 € 378 – 361/t
Raps – Olomouc Juni 2023 € 400 – 383/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2023 € 376 – 359/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez. 2023 € 392 – 377/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 369 – 373/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 € 374 – 368/t