Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 23. bis 29. November 2022

Brotgetreide:

Der Wettbewerb um die internationale Nachfrage stand letzte Woche weiter im Mittelpunkt. Dabei ist Weizen aus Russland und der Ukraine aktuell sehr wettbewerbsfähig, wie ein neuerlicher Kauf für Ägypten zeigte. An den Börsen in Paris und in Chicago sanken daher die Preise: an der Euronext von € 322,25/t (III, Schlusskurs vom 22.11.) auf € 312,75/t (III, Schlusskurs vom 29.11.).
 
Der sinkende Preistrend am globalen Markt hat die Umsatztätigkeit – bis auf kleinere Restabdeckungen für den Dezember-Bedarf – zum Stillstand gebracht. Marktteilnehmer wiesen auch darauf hin, dass die abwartende Haltung sich entlang der Kette, bis zu den Mehlverarbeitern durchgezogen hat.

Futtergetreide/Mais:

Der Maismarkt in Europa folgte letzte Woche dem Trend bei Weizen und verlor schrittweise. Nachrichten über eine verzögerte Ernte in der Ukraine (erst 53 % geerntet) und schleppende Abwicklung von Schiffs-Exporten im Korridor-Abkommen konnten den Markt noch nicht beeinflussen. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 306,00/t (III, Schlusskurs vom 22.11.) auf € 299,50/t (III, Schlusskurs vom 29.11.). Die Kurse an der CBoT konnten sich dagegen, unterstützt von steigenden Preisen bei Soja, leicht im Plus halten. Die Mais-Futures an der CBoT stiegen von € 251,25/t (III, Schlusskurs vom 22.11.) auf € 255,16/t (III, Schlusskurs vom 29.11.).
 
Der sinkende Preistrend bei Mais-Futures an der Euronext kombiniert mit einer guten Deckung für die vorderen Monate bestärkte die regionalen Verarbeiter darin, ihre Preisgebote weiter zu senken. Nach Aussage von Marktteilnehmern wurden die Umsätze in der letzten Woche damit scharf begrenzt.

Ölsaaten:

Der Markt für Raps stand in Europa unter dem Einfluss sinkender Rohöl-Preise (Crude Oil Brent -5,3 % seit 22.11.) und weiterhin guter Versorgung über Importe. Die Raps-Futures an der Euronext fielen von € 604,75/t (II, Schlusskurs vom 22.11.) auf € 586,00/t (II, Schlusskurs vom 29.11.). Die Kurse für Sojabohnen an der CBoT profitierten dagegen von guten Exportverkäufen und soliden Gewinnen bei Sojaöl und kletterten von € 508,58/t (I, Schlusskurs vom 22.11.) auf € 519,16/t (II, Schlusskurs vom 29.11.).
 
Die Quotierungen regionaler Verarbeiter für Raps fielen zunächst im Einklang mit den sinkenden Notierungen an der Euronext, erholten sich aber in den folgenden Tagen wieder etwas. Die Quotierungen für Sonnenblumenkerne sanken dagegen stetig. Auch die Quotierungen für regionale Sojabohnen fielen letzte Woche deutlich – entgegen dem Trend an der CBoT.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 23. bis 29. November 2022

Raps – Straubing Dez 2022 € 587 - 603/t
Raps – Straubing Jän.-März 2023 € 588 - 604 t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2023 € 591 - 606/t
Raps – Straubing Juli.-Aug. 2023 € 562 - 577/t
Raps – Olomouc Dez 2022 n.q.
Raps – Olomouc Jän.-März 2023 € 564 - 580/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 568 - 583/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 562 - 577/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dez. 2022 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Mär. 2023 € 556/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Mai 2023 € 560 – 542/t