Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 27. April bis 3. Mai 2022

Brotgetreide:

Die Preise für Weizen der alten Ernte kamen letzte Woche am globalen Markt unter Druck. Fortgesetzt kleine Exportverladungen (unter Vorjahr) ließen Zweifel an zusätzlicher Nachfrage wegen des Krieges in der Ukraine aufkommen. Weizen-Futures für die alte Ernte fielen an der Euronext von € 415,25/t (V, Schlusskurs vom 26.04.) auf € 390,75/t (V, Schlusskurs vom 03.05.). Die Preise für die neue Ernte konnten sich an der Euronext dagegen gut halten – die Kommission schätzte die Exporte für 2022/23 weiter auf hohem Niveau und reduzierte gleichzeitig die Ernteerwartung wegen Trockenheit in einigen südlichen Regionen um 1,2 Mio. t. Euronext-Weizen-Futures stiegen von € 374,50/t (IX, Schlusskurs vom 26.04) auf € 377,25/t (IX, Schlusskurs vom 03.05.). Die Futures an der CBoT fielen aufgrund von guten Regenfällen in den Plains von € 381,42/t (IX, Schlusskurs vom 26.04) auf € 366,41/t (IX, Schlusskurs vom 03.05.)
 
Am regionalen Markt wurde von begrenzten Umsätzen berichtet. Der Bedarf an österreichischem Weizen aus der alten Ernte schien bei den Verarbeitern bereits weitgehend gedeckt zu sein. Dafür bestand Interesse an der neuen Ernte und es kam zu einigen Abschlüssen trotz allgemein zurückhaltendem Angebot.

Futtergetreide/Mais:

Berichte über fortgesetzt langsame Maisaussaat und eine weitere Einkaufsrunde von China (1,08 Mio. t) in den USA ließen letzte Woche die Kurse an den internationalen Futuresbörsen zunächst steigen. Besseres Wetter ließ dann die Feldarbeiten Fahrt aufnehmen und sorgte für Preisrückgänge an der CBoT. Die Euronext hielt dagegen das Niveau, weil die Kommission die Ernteerwartung reduzierte (minus 0,6 Mio. t). Die Preise für Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 338,00/t (VI, Schlusskurs vom 26.04.) auf € 349,50/t (VI, Schlusskurs vom 03.05.) und für die neue Ernte von € 320,00/t (XI, Schlusskurs vom 26.04.) auf € 329,75/t (XI, Schlusskurs vom 03.05.).
 
Marktteilnehmer am regionalen Markt sahen letzte Woche die Preise bei Mais unter wachsendem Druck durch Lieferungen aus der Ukraine. Gleichzeitig wurde auch auf widersprüchliche Aussagen zum Exportregime Serbiens hingewiesen. Die Aufhebung des Exportstopps nach den Wahlen wurde nur teilweise umgesetzt. Vor dem Hintergrund setzten die Verarbeiter ihre Deckung vorsichtig fort.

Ölsaaten:

Der globale Ölsaatenmarkt wurde letzte Woche durch eine Reihe von Nachrichten unter Druck gebracht: späte Wetterbesserung in den USA und drohende Verschiebung im Anbau von Mais auf Soja sowie zunehmende Sorgen wegen der Nachfragereduktion durch die strikte Lock-Down Politik in China. An der Euronext sorgten zusätzlich das Auslaufen des Mai-Kontrakts und höhere Ernteschätzungen bei Sonnenblumen für einen deutlichen Absturz bei den Raps-Futures - von 880,50/t (XI, Schlusskurs vom 26.04.) auf € 818,00/t (XI, Schlusskurs vom 03.05.).
 
Wie bei Mais war am regionalen Markt die Sprache von zunehmendem Druck infolge weiterer Lieferungen von Ölsaaten (Soja und Sonnenblumen) aus der Ukraine. Termine für die alte Ernte wurden bei regionaler Ware nicht mehr diskutiert. Die Ölmühlen haben die Verarbeitungskapazität bereits reduziert und planen für Juni Wartungsarbeiten. Der Handel konzentrierte sich auf Termine für die neue Ernte.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 27. April. bis 3. Mai 2022

Raps – Straubing Mai-Juni 2022: n.q.
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 869 - 792/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 870 - 793/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022: € 860 - 795/t
Raps – Olomouc Mai-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2022: n.q.
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2022: € 715 - 719/t