Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 29. Juni bis 5. Juli 2022

Brotgetreide:

Ende letzter Kalenderwoche gerieten die Weizenkurse an den internationalen Futures-Börsen unter Druck. An der CBoT wurden vor dem langen Wochenende Long-Positionen reduziert und höhere Anbau-Schätzungen, steigender Wechselkurs für den US-$ und schlechte Exportzahlen ließen die Weizenpreise sinken. Der Markt in Europa stand unter dem Eindruck von niedrigen Ertragserwartungen in FR, PL, ES und RO wegen Trockenheit und guter Exportnachfrage (Ägypten). Daher konnten sich die Preise am Montag etwas erholen, folgten aber schon am Dienstag dem Abwärtstrend in den USA. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 356,75/t (IX, Schlusskurs vom 28.06.) auf € 331,75/t (IX, Schlusskurs vom 05.07.).
 
Über Ergebnisse aus der Weizenernte in der Region hieß es letzte Woche, dass die Mengen allgemein zufriedenstellend ausgefallen sind. Die Qualitäten wiesen hohe Hektoliter-Gewichte aber breit gestreute Proteinwerte aus. Vom Marktgeschehen wurde über gute Umsätze berichtet. Im Inland wurde der Rohstoffbedarf für Mehlverkäufe kurzfristig gedeckt, um das Risiko aus den volatilen überregionalen Märken so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig wurde auch über steigende Kauffreudigkeit bei italienischen Kunden berichtet – "angeregt" durch die von Dürre beeinträchtigte regionale Ernte.

Futtergetreide/Mais:

Das USDA schätzte auch die Mais-Anbauflächen in den USA Ende letzter Kalenderwoche höher als zuletzt. Die Wetter-Prognosen sagten gute Regenfälle voraus - ideal für die bevorstehende Blühphase. Zusammen mit dem typischen Positions-Abbau vor einem langen Wochenende in den USA führte das zu deutlichen Preis-Rückgängen an den internationalen Futures-Börsen, die sich auch am Dienstag fortsetzten. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 301,75/t (XI, Schlusskurs vom 28.06.) auf € 278,25/t (XI, Schlusskurs vom 28.06.).
 
Der regionale Markt für Futtergetreide und Mais wurde als abwartend beschrieben. Mischfutterwerke und Verarbeiter hielten die Geldkurse weiterhin tief - gestützt auf erste, gute Ernteergebnisse bei Futtergerste sowie auf den sinkenden Preistrend an den Futures-Börsen und auf umfangreiche Angebote für Lieferungen aus der Ukraine. Die Abgeberseite wollte letzte Woche darauf nicht eingehen.

Ölsaaten:

Bei Soja sah das USDA die Anbauzahlen in den USA deutlich tiefer als zuletzt. Dennoch übten die allgemeine Rezessionsangst am Markt, sinkende Pflanzenölpreise und die rückläufigen Kurse bei Weizen und Mais gehörigen Druck aus. Am Dienstag kam dazu noch ein Preisverfall bei Mineralöl dazu: Crude Oil Brent sank an der ICE von 113,8 US-$/bl (IX, Schlusskurs vom 28.06.) auf 102,73 US-$/bl (IX, Schlusskurs vom 05.07.). Raps-Futures an der Euronext fielen von € 685,50/t (XI, Schlusskurs vom 28.06.) auf € 663,75/t (XI, Schlusskurs vom 28.06.).
 
Sinkende Preise an den internationalen Futures-Börsen und gute Ernteerwartungen für die Region hielten die Umsätze auch in der zurückliegenden Woche klein.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 29. Juni bis 5. Juli 2022

Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 671/t – n.q.
Raps – Straubing Sept. 2022: € 681 - 636/t
Raps – Straubing Okt. 2022: € 683 - 652/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022: € 689 - 659/t
Raps – Straubing Jän.-März 2023: € 691 - 659/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 667 - 636/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 671 - 640/t
Raps – Olomouc Okt. 2022: € 673 - 642/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022: € 678 - 648/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2023: € 691 - 659/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2022: n.q.