Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 6. bis 12. April 2022

Brotgetreide:

Am 8.4. wurde der neue WASDE-Bericht veröffentlicht (Details unter Börse Aktuell), in dem der Überhang bei Weizen um etwas über 3 Mio. t geringer angegeben als noch in der März-Schätzung. Anfang dieser Kalenderwoche kamen noch Berichte dazu, dass die neue Ernte in Marokko um 50 % gegenüber Vorjahr niedriger ausfallen wird, und eine Bestandsbewertung für den US-Weizen mit 32 % gut/sehr gut (gegenüber 53 % im Vorjahr). Weizen-Futures an der Euronext steigen von € 364,50/t (V, Schlusskurs vom 05.04.) auf € 399,25/t (V, Schluss-kurs vom 12.04.). Die Preise für Futures aus der neuen Ernte kletterten von € 342,25/t (IX, Schlusskurs vom 05.04.) auf € 370,25/t (IX, Schlusskurs vom 12.04.).
 
Der Markt für heimischen Weizen ist wieder sehr ruhig geworden. Steigende Briefkurse konnten nicht in der Kette weitergegeben werden. Kreditlimit-Engpässe aufgrund der drastisch gestiegenen Preise erschwerten zusätzlich weitere Umsätze. Bis Ende der letzten Kalenderwoche wurde über schwunghaftes Importgeschäft für alte und auch neue Ernte berichtet. Auch zahlreiche Offerte für ukrainischen Weizen waren dabei – mit den bereits bekannten Logistik-Problemen und meist ohne erforderliche Zertifikate. Die international anziehenden Preise haben auch diese Umsätze wieder beendet.

Futtergetreide/Mais:

Im aktuellen WASDE-Bericht (Details unter Börse Aktuell) wurden die Überhangbestände bei Futtergetreide um etwas über 4 Mio. t höher als noch im Vormonat eingeschätzt. Die Ankündigung der US-Regierung, den Anteil von Biokraftstoffen zu erhöhen, und ein (nochmaliger) Einkauf von US-Mais durch China über 1 Mio. t ließen die Kurse an den internationalen Futures-Börsen dennoch weiter ansteigen: Futures an der Euronext stiegen von € 322,00/t (VI, Schlusskurs vom 05.04.) auf € 334,00/t (VI, Schlusskurs vom 12.04) und für die neue Ernte von € 292,00/t (XI, Schlusskurs vom 05.04.) auf € 317,25/t (XI, Schlusskurs vom 12.04.).
 
Auch am regionalen Maismarkt wurden bis Ende letzter Kalenderwoche einige Umsätze auf tieferem Preisniveau gemacht. Zusammen mit den abermals gestiegenen Preisen am globalen Markt kehrte allerdings wieder Ruhe ein.

Ölsaaten:

Im aktuellen WASDE-Bericht (Details unter Börse Aktuell) wurde die globale Überhang-Menge zum Ende der Saison 2021/22 bei Ölsaaten um etwas über 2 Mio. t höher als im Vormonat eingeschätzt, womit sich der Bestand aber immer noch um 11,15 Mio. t gegenüber Vorjahr verringert. Die Unterstützung für Biotreibstoffe durch die Aussagen der US-Regierung und der (seit gestern wieder) anziehende Kurs für Rohöl stabilisierten die Preise für Sojabohnen an der CBOT und ließen die Preise für Raps-Futures an der Euronext wieder steigen: von € 959,75/t (V, Schlusskurs vom 05.04.) auf € 990,25/t (V, Schlusskurs vom 12.04.) bzw. für neue Ernte von € 802,75/t (XI, Schlusskurs vom 05.04) auf € 816,00/t (XI, Schlusskurs vom 12.04.).
 
Am regionalen Markt haben die Quotierungen für Raps aus der alten Ernte durchwegs angezogen. Für die neue Ernte waren die Preise erst rückläufig, zogen aber zusammen mit den internationalen Märkten wieder an. Dementsprechend waren – wie beim Getreide - Umsätze nur bis Ende letzter Kalenderwoche zu verzeichnen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 6. bis 12. April 2022

Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: € 985 – 1 005/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 812 - 838/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 813 - 839/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc April-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.