Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 28. September bis 4. Oktober

Brotgetreide:

Unsicherheit über die Fortsetzung der Exportkorridore aus der Ukraine, Trockenschäden bei der bevorstehenden Weizenernte in Argentinien und eine reduzierte Schätzung der US-Weizenernte 2022 (-3,6 Mio. t) ließen die Preise am globalen Markt bis Ende der letzten Kalenderwoche steigen. Der Zuschlag von russischem Weizen für einen Tender nach Algerien (bisher Stammkunde von FR und DE) sowie Regen und damit gute Aussaatbedingungen in der EU sorgten jedoch Anfang dieser Woche wieder für eine Trendumkehr. An der Euronext bedeutete das nur gering gestiegene Preise: von € 348,50/t (XII, Schlusskurs vom 27.09.) auf € 349,75/t (XII, Schlusskurs vom 04.10.).
 
Der regionale Weizenmarkt lief weiterhin auf kleiner Flamme. Das Auf und Ab am internationalen Markt und die unsichere Entwicklung der regionalen Nachfrage ließen die Marktteilnehmer abwarten und begrenzten die Umsätze auf kleine Mengen.

Futtergetreide/Mais:

Die Erwartung einer kleineren Maisernte in Argentinien aufgrund der dort herrschenden Trockenheit, gute Exportzahlen aus den USA und ein US-Quartalsbericht, der die Maisbestände deutlich unter den Erwartungen des Handels einschätzte, hielten den internationalen Maismarkt in der letzten Woche auf Zug. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 336,25/t (XI, Schlusskurs vom 27.09.) auf € 339,75/t (XI, Schlusskurs vom 04.10.).
 
Marktteilnehmer berichteten über breit gestreute Ernteergebnisse in Österreich, die zwischen -50% und nahe dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen. Die Qualität wurde als sehr gut bezeichnet - im Gegensatz zu Berichten aus Ungarn, Kroatien und Italien, wo von hohen Aflatoxin-Werten berichtet wurde. Neben der laufenden Nassmais-Kampagne ist der Trockenmais-Markt immer noch nicht in Schwung gekommen. Es gab Hinweise auf laufende Importe aus der Ukraine, die in Lagerstellen nahe der Grenzen zwischengelagert wurden, und Importe am Seeweg nach Italien, die weiterhin das Limit für die Preisvorstellungen der Käufer bildeten.

Ölsaaten:

Bei den Preisen für Soja-Futures ging es in der letzten Berichtswoche weiter bergab. Die Erwartung von schlechter Nachfrage für US-Bohnen vor dem Hintergrund der schwunghaft laufenden Exporte aus Argentinien (v.a. nach China) drückte auf die Stimmung. Wie in der Vorwoche konnte sich der Markt für Raps davon abkoppeln und dem Aufwärts-Trend folgen. Analysten machten dafür die gute Nachfrage-Entwicklung bei Pflanzenölen verantwortlich. Die Preise für Raps an der Euronext stiegen von € 602,75/t (XI, Schlusskurs vom 27.09.) auf € 646,25/t (XI, Schlusskurs vom 04.10.).
 
Vom regionalen Markt gab es letzte Woche keine neuen Meldungen. Die Quotierungen für Sonnenblumenkerne wurden letzte Woche auch für die Termine Jänner bis März 2023 ausgesetzt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 28. September bis 4. Oktober

Raps – Straubing Okt. 2022 € 604 - 646/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022 € 604 - 646/t
Raps – Straubing Jän.-März 2023 € 614 - 648/t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2023 € 614 - 648/t
Raps – Olomouc Okt. 2022 n.q. - 625/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022 € 579 - 625/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2023 € 591 - 627/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 594 - 627/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Okt. 2022 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2022 n.q.