Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 15. bis 21. Dezember 2021

Brotgetreide:

Mitte vergangener Woche machten Gerüchte die Runde, dass die Ernte in Australien doch bessere Qualitäten aufweist, und schickten damit die Preise auf Talfahrt. Darauf folgte jedoch eine Reihe von preisstützenden Marktinformationen: gute Exportmengen aus den USA und Europa – Frankreich fixierte abermals 600.000 t Futterweizen nach China, Import-Tender für die Türkei und den Iran, Argentinien kündigte Exportquoten für Weizen an und Trockenheit bedroht die Bestände in den US-Plains. Weizen-Futures an der Euronext wurden zwischen € 275,75/t (III, Schlusskurs vom 15.12.) und € 285,00/t (III, Schlusskurs vom 21.12.) gehandelt.
 
Den regionalen Markt beschreiben Marktteilnehmer mit „verhaltener Weihnachtsruhe“. Es wurden nur kleine Umsätze auf kaum verändertem Niveau getätigt.

Futtergetreide/Mais:

Der globale Maismarkt stand letzte Woche zuerst unter dem Druck der Sorge um einen nochmaligen Wirtschaftseinbruch durch die rapide Verbreitung der neuen Covid-Mutation „Omikron“. Gestern zogen die internationalen Rohöl-Notierungen jedoch wieder stark an und nahmen die Mais-Futures dabei mit – verstärkt um Meldungen über Trockenheit in Argentinien. Im Wochensprung blieben die Preise für Mais Futures an der Euronext damit praktisch unverändert: € 244,50/t (I, Schlusskurs vom 14.12.) und € 244,75/t (I, Schlusskurs vom 21.12.).
 
Regional hat sich das Marktgeschehen auf geringe Umsätze aus frachtnahen Gebieten beschränkt.

Ölsaaten:

Raps und Sojabohnen wiesen letzte Woche am globalen Markt einen klar steigenden Preistrend auf. Prognosen für ein Anhalten der Trockenheit in Südamerika (Argentinien und Teile von Brasilien) sorgten für gute Soja-Nachfrage in den USA, und zuletzt stark gestiegene Rohölpreise stützen den Markt für pflanzliche Öle zusätzlich. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext kletterten von € 709,25/t (II, Schlusskurs vom 14.12.) auf € 738,00/t (II, Schlusskurs vom 21.12.)
 
Die nahenden Feiertage haben an der schon länger dauernden Phase mit geringen Umsätzen erwartungsgemäß nichts geändert. Bei den Quotierungen der regionalen Verarbeiter ist auffällig, dass Raps dem internationalen Trend folgt, Sonnenblumen im Gegensatz dazu aber schwächer tendieren.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 15. bis 21. Dezember 2021

Raps – Straubing – Dezember 2021: € 710 bis 727/t
Raps – Straubing – Jän.- Feb 2022: € 710 bis 727/t
Raps – Straubing – März 2022: € 710 bis 727/t
Raps – Straubing – Apr.-Juni 2022: € 665 bis 682/t
Raps – Olomouc – Dezember 2021: € 710 bis 727/t
Raps – Olomouc – Jän.- Feb 2022: € 710 bis 727/t
Raps – Olomouc – März 2022: € 710 bis 727/t
Raps – Olomouc – Apr.-Juni 2022: € 661 bis 678/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2022: n.q.