Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 15. bis 21. Juni 2022

Brotgetreide:

Ende letzter Woche hielten die Meldungen über Hitzewellen in den USA und in Süd-West Europa die Preise auf den globalen Weizenmärkten noch stabil. Mit Beginn dieser Woche ging es aber wieder nach unten. Gründe dafür könnten das allgemein schwache wirtschaftliche Umfeld und die Aussagen des EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell, sein, wonach ein Abkommen zur Weizenausfuhr aus der Ukraine (über den Seeweg) zeitnah möglich sei. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 392,25/t (IX, Schlusskurs vom 14.06.) auf € 372,50/t (IX, Schlusskurs vom 21.06.).
 
Vom regionalen Markt wurde berichtet, dass die Geldkurse gemäß der internationalen Preisentwicklung leicht gesunken sind und das Angebot mit Zurückhaltung reagierte. Die Umsätze sind daher im Vergleich zur Vorwoche deutlich zurückgegangen.

Futtergetreide/Mais:

Die Hitzewelle in den USA und in Europa hielt letzte Kalenderwoche noch die Preise hoch. Gestern ging es aber deutlich nach unten: Der November-Termin verlor an einem Tag € 12,75/t (-3,55 %). Die Mais-Futures an der Euronext fielen im Wochensprung von € 335,00/t (XI, Schlusskurs vom 14.06.) auf € 322,00/t (XI, Schlusskurs vom 21.06.).
 
Futtergetreide der alten Ernte fand nur mehr in kleinen Mengen Absatzmöglichkeiten. Die neue Ernte stand unter dem Eindruck sinkender internationaler Preise und sinkender Nachfrage aus dem Futtersektor wegen deutlichem Rückgang beim Fleischkonsum. Auch die Lieferungen aus der Ukraine funktionierten mittlerweile in regelmäßigen Rundläufen - mit den üblichen Wartezeiten bei der Grenzabfertigung. Die Verarbeiter hatten es vor diesem Hintergrund mit Einkäufen für die neue Ernte nicht eilig.

Ölsaaten:

Auch bei den Ölsaaten blieben die Preise am globalen Markt bis Ende der letzten Kalenderwoche noch stabil. Nach dem langen Wochenende in den USA mit Feiertag am Montag verloren die Kurse jedoch kräftig. Unterstützt wurde dieser Trend auch durch den langanhaltenden Preisverfall bei Palmöl: Die Futures haben seit 7.6. etwa 16 % verloren. Raps-Futures an der Euronext fielen von € 769,00/t (XI, Schlusskurs vom 14.06.) auf € 718,50/t (XI, Schlusskurs vom 21.06.).
 
Am regionalen Markt bestand bereits in der Vorwoche kein Interesse an alterntigen Ölsaaten mehr. Die Quotierungen für die neue Ernte wurden im Einklang mit der internationalen Preisentwicklung laufend reduziert. Der sinkende Futterabsatz ließ auch keine Hoffnung auf eine regionale Differenzierung der Marktsituation aufkommen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 15. bis 21. Juni 2022

Raps – Straubing 1.Hälfte Juli ohne Nachfrist: n.q.
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 727 - 701/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 737 - 711/t
Raps – Straubing Okt. 2022: € 739 - 713/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022: € 742 - 716/t
Raps – Olomouc 1.Hälfte Juli ohne Nachfrist: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 723 - 697/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 727 - 701/t
Raps – Olomouc Okt. 2022: € 729 - 703/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022: € 731 - 705/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2022: € 642 - 632/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2022: € 642 - 632/t