November-WASDE-Bericht: Geringfügig größere Weizenlager und deutlich kleinere von Mais

EU-Weizenbilanz trotz höherer Ernteschätzung wegen mehr Export unverändert eng
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 8. November seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen.
Das US-Landwirtschaftsministerium setzt im November-WASDE-Bericht für 2019/20 die Endlagerprognose für Weizen und Ölsaaten eine Spur hinauf, die von Mais spürbar hinunter sowie die Endbestände von Getreide insgesamt ebenfalls herab.

WASDE: USDA-Prognose zu Welt-Versorgungsbilanzen - November 2019

2017/18 2018/19
vorläufig
2019/20
Schätzung
Veränderung 19/20
zu Vorbericht
Weizen
Ernte 762,31 731,28 765,55 +0,32
Angebot 1025,03 1014,01 1043,45 +0,54
Verbrauch 742,31 736,11 755,17 +0,06
Endbestand 282,73 277,90 288,28 +0,48
Bestandsänderung
zu Vorjahr
+20,01 -4,83 +10,38 +0,26
Ratio stock/use 38,09% 37,75% 38,17% +0,06%
Mais
Ernte 1080,02 1125,01 1102,16 -1,85
Angebot 1432,18 1466,73 1422,22 -5,82
Verbrauch 1090,45 1146,67 1126,27 +0,78
Endbestand 341,72 320,06 295,96 -6,59
Bestandsänderung
zu Vorjahr
-10,44 -21,66 -24,10 +2,62
Ratio stock/use 31,34% 27,91% 26,28% -0,60%
Getreide gesamt
Ernte 2618,41 2629,43 2658,19 -1,49
Angebot 3416,96 3445,97 3456,69 -3,38
Verbrauch 2600,42 2647,47 2664,54 +1,37
Endbestand 816,54 798,49 792,15 -4,75
Bestandsänderung
zu Vorjahr
+17,99 -18,05 -6,34 +2,86
Ratio stock/use 31,40% 30,16% 29,73% -0,19%
Ölsaaten
Ernte 580,77 596,69 571,30 -3,55
Angebot 690,45 713,20 699,06 -3,96
Verbrauch 484,13 489,90 494,66 -3,55
Endbestand 116,52 127,77 109,99 +0,24
Bestandsänderung
zu Vorjahr
+6,84 +11,25 -17,78 -0,65
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 8. November 2019, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Verschrotung, Vermahlung und pflanzliche Ölproduktion sind beim Verbrauch von Ölsaaten in Abzug gebracht. Verbrauch und Endbestand betreffen nur Ölsaaten. Nächster WASDE-Bericht: 10. Dezember 2019

Weizenexportprognose der EU auf 29 Mio. t angehoben - Ratio stock to use nur bei 9%

Der Report hebt die weltweite Weizenernte gegenüber dem Oktober leicht an, wobei höhere Ernteschätzungen für die EU, Russland und die Ukraine verringerte für Argentinien und Australien mehr als ausgleichen. Der weltweite Weizenverbrauch wird eine Spur höher als im Vormonat geschätzt und soll gegenüber der Vorsaison um 3% zulegen. Unter dem Strich bleiben in der Bilanz um knapp 0,5 Mio. t im Vergleich zum Oktober-Report höher geschätzte Weizenendlager von 288,3 Mio. t oder 38,17% des Verbrauchs. Das USDA merkt dazu allerdings an, dass 51% der globalen Weizenreserven in China lägen. Die höheren Ernteschätzungen für die EU, Russland und die Ukraine münden auch in nach oben revidierte Exportprognosen für diese Herkünfte - auch weil Australien und Argentinien weniger Ware ausführen könnten. Damit ergibt sich für die EU-Bilanz eine unveränderte Endlagerannahme von 12 Mio. t oder 9,4% ihres Eigenverbrauchs. Die Reserven der Ukraine werden ebenfalls etwas zurückgenommen, die Russlands leicht hinaufgesetzt. Sinken sollen die Weizenendlager gegenüber dem Oktober-Bericht auch in den USA - dort werden der Verbrauch zwar etwas geringer und die Exporte gleich hoch geschätzt, aber die Ernte um 1,13 Mio. t kleiner als vor Monatsfrist. 27,59 Mio. t Weizenreserven bedeuten aber für die USA immer noch 87,7% Ratio von stock to use gemessen am Eigenverbrauch.

Noch stärker als die weltweiten Ernten kürzt das USDA zum vorigen Report die Anfangsbestände an Mais und hebt den Verbrauch leicht an. Daraus ergibt sich für 2019/20 ein um 2,62 Mio. t gestiegenes Maisdefizit von 24,10 Mio. t. Durch die Bank niedriger schätzt der WASDE nunmehr Produktion, Verbrauch und Endlager in den USA., für die EU nimmt er nur Ernte und Endlager zurück. Dabei wird die Union 21 Mio. t Mais zur Deckung ihres Bedarfs einführen müssen.

Einen Deut höher als im Oktober fällt trotz reduzierter Angebotszahlen die Endlagerschätzung der Ölsaaten aus, wobei es aber ingesamt zu einem Lagerabbau von 17,78 Mio. t kommen soll. Dabei soll es in den USA trotz einer leicht nach unten revidierten Ernte von Sojabohnen zu einem Bestandsaufbau kommen, während der Rest der Welt einen Abbau erwartet. Die verringerte Ernteerwartung enthält unter anderem Korrekturen der Rapserzeugung der EU und Australiens nach unten.