August-WASDE-Bericht: Mehr Weizen und weniger Mais erwartet - Lager schrumpfen aber

Weizen-, Mais- und Ölsaatenernten der EU wegen Hitze und Trockenheit kleiner angesetzt
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 12. August seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2022/23.
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA revidierte am Freitagabend in seinem Monatsbericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE)
seine Schätzung der gesamten Getreideproduktion - vor allem der von Futtergetreide - zum Vormonat etwas nach unten, wobei es vor allem die Maisernten um 6,73 Mio. t reduzierte, die Weizenmengen aber um 7,96 Mio. t nach oben setzt. Der größeren Weizenernte auf Rekordniveau stehen aber niedrigere Anfangsbestände und eine erhöhte Verbrauchsprognose gegenüber, sodass eine leicht gesenkte Endlagerprognose mit dem niedrigsten Stand seit sechs Jahren resultiert, die Lager schmelzen um 3,57 Mio. t auf 33,90% des weltweiten Verbrauchs.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - August 2022

2020/21 2021/22
vorläufig
2022/23
Prognose
2022/23
zu Vormonat
22/23
zu 21/22
Weizen
Ernte 774,28 779,24 779,60 +7,96 +0,36
Angebot 1072,49 1069,51 1055,94 +4,20 -13,57
Verbrauch 782,22 793,16 788,60 +4,38 -4,56
Endbestand 290,27 276,35 267,34 -0,18 -9,01
Bestand
zu Vorjahr
-7,94 -13,92 -9,01 -3,57 -4,91
Ratio stock/use 37,11% 34,84% 33,90% -0,21% -0,94%
Mais
Ernte 1129,44 1218,76 1179,61 -6,73 -39,15
Angebot 1436,90 1511,65 1491,45 -6,29 -20,20
Verbrauch 1144,02 1199,80 1184,77 -0,47 -15,03
Endbestand 292,89 311,84 306,68 -6,26 -5,16
Bestand
zu Vorjahr
-14,57 +18,95 -5,16 +5,82 -13,79
Ratio stock/use 25,60% 25,99% 25,89% -0,51% -0,10%
Getreide gesamt
Ernte 2724,79 2797,39 2761,52 -2,08 -35,87
Angebot 3542,60 3598,50 3560,99 -7,70 -37,51
Verbrauch 2741,48 2799,04 2783,49 +2,98 -15,55
Endbestand 801,11 799,46 777,50 -10,69 -21,96
Bestand
zu Vorjahr
-16,70 -1,65 -21,96 +5,05 +20,31
Ratio stock/use 29,22% 28,56% 27,93% -0,42% -0,63%
Sojabohnen
Ernte 368,44 352,74 392,79 +1,39 +40,05
Angebot 463,10 452,62 482,52 +2,39 +29,90
Verbrauch 364,02 363,03 378,25 +0,50 +15,22
Endbestand 99,88 89,73 101,41 +1,80 +11,68
Bestand
zu Vorjahr
+5,22 -10,15 +11,68 +0,80 +1,53
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 12. August 2022, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. September 2022.
Das Produktionsplus bei Weizen konzentriert sich auf China, Australien und vor allem Russland, das eine um 6,5 Mio. t angehobene Rekordernte von 88,0 Mio. t mit einem Export von 42,00 Mio. t erwarten soll. Die Weizenprognose für die EU sinkt hingegen zum Juli um 2,0 Mio. t auf 132,10 Mio. t, womit sich ihr Exportpotenzial ebenso viel verringert und auch die Endbestände niedriger auf 10,18 Mio. t angesetzt werden. Das sind lediglich 9,5% ihres Eigenverbrauchs an Reserven. Die Weizenernte der Ukraine bleibt unverändert bei 19,50 Mio. t mit einem um 1,00 Mio. t angehobenen Export von 11,00 Mio. t.

Maisernte der EU schrumpft - jene der Ukraine wir nach oben revidiert

Bei den Maisprognosen können um 8,00 Mio. t im Monatsabstand kleinere Erwartungen für die EU von nunmehr nur 60,00 Mio. t und für Serbien höhere etwa in der Ukraine (+5,00 Mio. mit nunmehr 30,00 Mio. t) in der weltweiten Bilanz nicht ausgleichen. Die EU wird damit um 3,00 Mio. t (19,00 Mio. t) mehr Mais als zuletzt angenommen importieren müssen, wohingegen die Ukraine um 3,50 Mio. t mehr Mais (12,50 Mio. t) ausführen können soll. Die globale Maisbilanz dreht sich von zuletzt im Juli leicht positiv ins Negative mit einem Lagerabbau um 5,16 Mio. t.

Ölsaaten- und Sojalager nehmen zu

Die Ernteprognosen für Ölsaaten und Sojabohnen erhöhen sich, wobei es jeweils zu einemstärkeren Bestandsaufbau als in der Vormonatsprognose kommen soll. Die Ölsaatenernte der EU wird nun als Folge des heißen und trockenen Julis kleiner angenommen.

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