Börse-Marktbericht 26.11. -02.12. 2025: Engpass bei Logistik verschärfte sich noch weiter

Eine Reihe von hinaufgesetzten Ernteschätzungen belastete den Markt: Argentinien +1,5 Mio. t auf 25,5 Mio. t (neuer Rekord), Australien +1,8 Mio. t, EU-Kommission¹ +0,8 Mio. t. Steigender Verkaufsdruck führte in Russland zu Preissenkungen. Am Dienstag befestigten sich die Preise wieder nach Ankündigungen von Verschärfung im Ukraine-Krieg (Angriffe auf Frachtschiffe). Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen im Wochenabstand um € 0,75/t und an der CBoT um $ 0,64/t.

Am regionalen Markt waren die Umsätze begrenzt. Die Probleme in der Transportlogistik haben sich weiter verschärft und die Erfüllung vieler, bereits bestehender Lieferverpflichtungen war gefährdet.

Vor dem Hintergrund von einem guten globalen Angebot (Südafrika y/y +28 %) und festerem Euro-Wechselkurs sanken die Preise für Mais-Futures an der Euronext. Das Minus wurde aber von den Befürchtungen über Verschärfung im Ukraine-Krieg wieder ausgeglichen, und der Schlusskurs vom Dienstag blieb unverändert zur Vorwoche. Die Futures-Preise an der CBoT blieben dagegen fest wegen guter Daten für die bisherigen Exporte und der Hoffnung auf chinesische Importe (verzögerte Ernte) – plus $ 4,62/t.

Die Nachfrage der regionalen Verarbeiter war gering. Marktteilnehmer gingen davon aus, dass die Verarbeitungskapazitäten eingeschränkt wurden. Das Angebot aus Nachbarländern für Importe nach Österreich stieg, weil Transporte nach Italien kaum angeboten werden und deutlich teurer geworden sind.

Die Preise für Ölsaaten hielten sich zu Beginn der Berichtswoche noch gut. Die Sojapreise waren durch (bisher) gute Exportzahlen aus den USA und der Hoffnung auf China-Exporte gestützt, und die Raps-Futures durch feste Preise für Pflanzenöl (Überschwemmungen in Indonesien). Seit Montag wuchs die Ungeduld wegen der zögerlichen Käufe seitens Chinas, worauf die Soja-Futures die Gewinne wieder abgaben und unverändert zur Vorwoche schlossen. Die Raps-Futures an der Euronext verloren am Montag stark an Wert, weil zusätzlich noch Meldungen über eine deutlich höhere Canola-Ernte in Australien bekannt wurden (+0,8 Mio. t gegenüber der letzten Schätzung), konnten aber am Dienstag infolge der zunehmenden Spannungen am Schwarzen Meer wieder zulegen – minus € 0,50/t zur Vorwoche.

Die Quotierungen der regionalen Anbieter lagen per 2.12. bei Raps noch um € 1/t über dem Wert der Vorwoche und bei Sonnenblumen € 4/t darüber.

Die Futures für Sojaschrot verloren in dieser Berichtswoche $ 9,70/t. Die Quotierungen der regionalen Anbieter lagen um € 4/t (vordere Termine) und € 17/t (August bis Oktober 2026) tiefer.

Preise, die im Marktbericht als "Quotierungen" bezeichnet werden, stammen von freibleibenden Indikationen, die von Händlern oder Verarbeitern veröffentlicht werden, und müssen daher nicht zwingend zu einem Geschäftsabschluss geführt haben. Alle Angaben erfolgen überdies ohne Gewähr.
 
¹ Börse Aktuell: "EU-Kommission sieht in ihrem November-Bericht Getreidebilanz noch schwerer"