Börse-Marktbericht 04.06. - 10.06. 2025: Zögerliche Preisfindung am Kassamarkt für neue Ernte

Die befürchtete Eskalation im Krieg Russlands gegen die Ukraine, Trockenheit in Nordchina und starke Regefälle in den USA zu Beginn der Winterweizen-Ernte unterstützten die Kurse an den Futures-Börsen. Ab Montag sanken die Preise jedoch wieder, da keine Störungen beim Export aus der Ukraine auftraten und sich die Ernteaussichten in Europa wegen guter Niederschläge verbesserten – in Rumänien wird bereits über eine Rekordernte gesprochen. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen zuerst von € 202,00/t (IX, Schlusskurs vom 03.06.) auf € 204,75/t (IX, Schlusskurs vom 06.06.) und fielen dann auf € 199,00/t (IX, Schlusskurs vom 10.06.).
 
Die regionale Ernte wird etwas später beginnen. Für den zusätzlichen Anschlussbedarf und auch für erste Käufe aus der neuen Ernte fand in dieser Berichtswoche aber nur ein "Herantasten" statt.

Gutes Wetter in den USA (gute/ausgezeichnete Bestände +3% zur Vorwoche) und Regen in Brasilien, der zwar die (Safrinha-/Winter-)Ernte verzögert, für die aber Rekordmengen erwartet werden, begrenzten den Aufschwung ausgelöst durch die festeren Weizen- und Soja-Preise. Ab Montag ging es aber auch mit den Mais-Futures an der Euronext bergab: von € 191,00/t (VIII, Schlusskurs vom 03.06.) bis auf € 187,00/t (VIII, Schlusskurs vom 10.06.).
 
Die regionale Verarbeitungsindustrie zeigte sich in dieser Berichtswoche bereits gut gedeckt. Gespräche über Restmengen aus der alten Ernte und Verträge für die neue Ernte fanden statt. Geld- und Briefkurse lagen aber noch weit auseinander. Bei Futtergerste gab es begrenzte Abschlüsse zum Anschluss an die neue Ernte.

Nach dem Beginn von Verhandlungen setzten die Marktteilnehmer große Hoffnungen auf eine Eindämmung des Handelskriegs zwischen USA und China, und die Preise für Ölsaaten-Futures zogen an. Raps-Futures an der Euronext wurden zusätzlich durch die Trockenheit in Westkanada gestützt und stiegen von € 478,25/t (VIII, Schlusskurs vom 03.06.) auf € 487,00/t (VIII, Schlusskurs vom 10.06.).
 
Die regionalen Verarbeiter zeigten Interesse für Restmengen an Raps aus der alten Ernte oder frühe Lieferungen aus der neuen Ernte. Das Angebot dafür war aber eher gering – Restmengen waren weitgehend geräumt, und die neue Ernte wird sich voraussichtlich etwas verzögern.

Die erhoffte Entspannung im Handelskrieg der USA gegen China brachte auch festere Kurse bei Sojaschrot an der CBoT – die Futures stiegen im Wochenabstand um etwa € 1,4/t. Die Quotierungen der regionalen Anbieter stiegen vor allem bei den Terminen 1 – 4/2026 (mit EUDR-Prämie).