Coceral senkt die Ernteschätzungen 2023 für Europa neuerlich

EU und Vereinigtes Königreich: 2023 weniger Weizen und mehr Mais als 2022
Der Dachverband des Getreidehandels in der EU, Coceral, senkt in seiner am Donnerstag veröffentlichten September-Schätzung für die EU-27 und das Vereinigte Königreich (UK) neuerlich die Erntemengen für 2023.
Demnach sinkt die Prognose für die gesamte Getreide- und Maisproduktion auf nunmehr 289,8 Mio. t, nachdem es im Juni noch 296,7 Mio. t und im März 305,5 Mio. t gewesen waren. Damit wird das Vorjahresergebnis von 290,1 Mio. t knapp verfehlt. Grund für die Revision sei, dass die Frühjahrestrockenheit die Erträge in den nördlichen EU-Regionen - signifikant in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Lettland - stärker geschmälert habe als bisher angenommen. Auch Bulgariens Ernte wird deutlich zurückgenommen.
 
Die Weichweizenproduktion der 28 europäischen Länder schätzt der Verband nun auf 141,0 Mio. t nach 142,4 Mio. t im Juni und 144,51 Mio. t im März sowie 143,6 Mio. t im Jahr 2022. Die Gerstenerzeugung senkt Coceral auf 54,7 Mio. t, im Juni waren es noch 56,6 Mio. t und im Vorjahr 58,6 Mio. t. EU und UK sollen zwar mit 60,8 Mio. t deutlich mehr Mais als die mageren 52,7 Mio. t im Vorjahr einfahren können, der Verband senkt aber die Ernteprognose ebenfalls gegenüber Juni (61,3 Mio. t) und März (62,3 Mio. t). Nach den massiven Trockenschäden des Vorjahres dürften heuer vor allem Frankreich, Deutschland, Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien bessere Maisernten einfahren.
 
Ebenso soll die Ölsaatenproduktion 2023 in der EU-27 und im Vereinigten Königreich gegenüber dem Vorjahr von 31,8 Mio. t auf 33,9 Mio. t anwachsen, wobei die Rapsernte von 19,9 Mio. t auf 20,4 Mio. t zulegt. Im Juni waren aber noch 21,0 Mio. t Raps erwartet worden.

Österreichs Ernteschätzungen gegenüber Juni verbessert

Im Gegensatz zum europäischen Trend setzt Coceral die Erntedaten für Österreich im Vergleich zur Juni-Schätzung beim Getreide insgesamt von 5,21 auf 5,45 Mio. t (2022: 5,09 Mio. t) an. Dies gilt auch für Weichweizen mit nunmehr 1,65 Mio. t (Juni: 1,49 Mio. t, 2022: 1,56 Mio. t), Gerste mit 775.000 t (Juni und 2022: 756.000 t) und Mais mit 2,28 Mio. t (Juni: 2,23 Mio. t, 2022: 2,06 Mio. t). Rückläufig sind demnach hierzulande heuer neuerlich die Erzeugung von Sommergerste (106.000 t nach 110.000 t) und die von Raps (78.000 t nach 90.000 t). Auch die Sojabohnenernte soll diesmal kleiner ausfallen, nämlich mit 241.000 t nach 260.000 t im Vorjahr.

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