EU-Kommission sieht in ihrem November-Bericht Getreidebilanz noch schwerer

Weichweizen: +20,9% zu 2024/25 und +9,1 % zu Fünfjahres-Mittel - trotz weniger Mais Gesamtgetreide +13,0 % zu 2024/25 und +5,6 % zu fünf Jahren
In ihrer monatlichen Präsentation der Bilanzprognosen für die EU im Verwaltungsausschuss vom November hebt die Europäische Kommission Ernte und Endlager von Weichweizen sowie von Getreide insgesamt noch weiter an und setzt auch die die von Mais hinauf. Bei Getreide insgesamt und Weichweizen findet im Jahresvergleich ein Lageraufbau statt, bei Mais ein Abbau.
Demnach schätzt die Europäische Kommission (EK) die gesamte Getreideernte der EU nunmehr um fast 1,2 Mio. t größer als vor Monatsfrist (siehe unten Download "EU cereals market-11-25.pdf"). Sie übertrifft das Vorjahresergebnis um 13,0% und das Mittel der vergangenen fünf Jahre um 5,6% (Oktober: +5,2%). Die Weichweizenproduktion steigt gegenüber Oktober um gut 0,8 Mio. t auf 20,9% mehr als im Vorjahr und 9,1% über dem Fünfjahres-Mittel. Die Maisproduktion wird zwar zum Vormonat um ebenfalls mehr als 0,8 Mio. t nach oben korrigiert, bleibt aber 2,7% unter dem Vorjahr und um 8,0% und dem Schnitt der letzten fünf Jahre.

Endlagerprognosen für Weizen, Mais und Getreide insgesamt steigen gegenüber Oktober

insgesamt Die EK belässt die Prognosen für Export und Import von Mais und Weichweizen im Vergleich zum Oktober unverändert (siehe Tabelle " EU-Kommission: S&D 11/2025 zu Vormonat und Vorjahr"), die für den Verbrauch setzt sie kaum merklich hinauf. Im Jahresabstand hebt die Kommission die Verbrauchsschätzungen für Weizen, Mais und Getreide insgesamt deutlich weniger stark an als deren Angebot, sodass die Endlagerzahlen gegenüber dem Vormonat deutlich steigen (Weizen: +0,7 Mio. t, Mais: +0,7 Mio. t, Getreide gesamt: +1,4 Mio. t).

EU-Kommission: S&D 11/2025 zu Vormonat (m/m) und Vorjahr (y/y)

Weichweizen Ernte Angebot Export Import Verbrauch Endlager
2025/26 134.169 145.542 31.000 3.500 103.006 11.536
Diff. m/m 809 12.182 - - 5 691
2024/25 110.942 135.686 25.341 7.976 102.359 7.986
Diff. y/y 23.227 9.856 5.659 -4.476 647 3.550
Mais
2025/26 57.617 94.764 3.000 18.800 78.267 13.497
Diff. m/m 849 742 - - 5 737
2024/25 59.317 98.517 2.971 20.022 77.092 18.454
Diff. y/y -1.700 -3.753 29 -1.222 1.175 -4.957
Getreide
gesamt
2025/26 286.902 344.477 45.362 26.448 259.984 39.131
Diff. m/m 1.185 1.385 -2 -3 7 1.380
2024/25 253.562 328.584 38.772 31.671 258.888 30.924
Quellen: Europäische Kommission Präsentationen "EU cereals market" vom 30.10.2025 und 27.11. 2025, eigene Berechnungen. Zahlenangaben in 1.000 t.

Weniger Import und mehr Export gleicht Weizenbilanz nicht aus - Weniger Ernte und Import sowie Mehrverbrauch leeren Maislager

Beim Weichweizen kann eine Steigerung des Exports gegenüber 2024/25 um 5,7 Mio.t und eine Einschränkung des Imports um 4,5 Mio. t bei 0,6 Mio. t Verbrauchszuwachs die Bilanz nicht ausgleichen. Die Endbestände wachsen um 3,6 Mio. t - 0,7 Mio. t mehr als in der Oktober-Prognose - an. Die Maisernte fällt um 1,7 Mio. t unter das Vorjahresergebnis und gleichzeitig soll die EU um 1,2 Mio.t weniger einführen - das ist in Summe 3,8 Mio. t weniger Maisangebot als 2024/25. Gleichzeitig verbraucht die Union um 1,2 Mio. t mehr Mais als im Vorjahr und es kommt zu 5,0 Mio. t Lagerabbau (2024/25: 0,7 Mio. t Lagerabbau, Oktoberprognose für 2025/26: -5,7 Mio. t). Beim Getreide insgesamt steigen binnen Monatsfrist neben der Ernte (+1,2 Mio. t) auch Angebot (+1,4 Mio. t) und Endlager (+1,4 Mio.t). Nachdem 2024/25 in der EU ein Lagerabbau von 12,7 Mio. t bei allem Getreide stattgefunden hat, soll es 2025/26 nunmehr zu 8,2 Mio. t (Oktober: 6,8 Mio. t) Lageraufbau kommen.

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