IGC-GMR Juni 2025: Weizen-Endlager 2025/26 sinken - Endbestände von Mais steigen
Prognose für EU-Weizenernte und Export angehoben - Importe und Endlager gesenkt
Der Internationale Getreiderat (IGC) sieht in der Juni-Prognose für die weltweiten Versorgungsbilanzen mit Getreide 2025/26 weiterhin einen - wenn auch 1 Mio. t geringeren als im Mai - Bestandsabbau beim Weizen um 6 Mio. t. Auch der Bestandsaufbau beim Mais fällt mit 7 Mio. t um 1 Mio. t kleiner als vor Monatsfrist aus und geht vor allem auf das Konto der USA, wo die Maislager um 11,1 Mio. t anschwellen sollen. Die Gesamt-Getreidebilanz der Welt ist 2025/26 mit - unverändert zum Mai - 4 Mio. t Lageraufbau leicht positiv, nachdem die Reserven 2024/25 um 24 Mio. t oder 3,9% auf ein Zehnjahres-Tief gefallen sind.
Mit Anhebungen der Ernten und des gesamten Getreideangebots 2024/25 um 3 Mio. t gegenüber dem Vormonat und mit einem um 2 Mio. t nach oben revidierten Verbrauch setzt der Rat die globalen Getreideendlager 2024/25 nunmehr um 1 Mio. t höher an, wobei es aber bei den 24 Mio. t Abbau bleibt. Die weltweite Getreideproduktion heben die Londoner Experten gegenüber Mai um 2 Mio. t auf 2.377 Mio. t an. Dies ist ein Plus von 64 Mio. t oder 2,8% zu 2024/25 und wird vor allem von einer Steigerung der Maisernte um 51 Mio. t getragen. Der Gesamtpreisindex (GOI) des IGC sank gegenüber Mai um 2,4% und dem Vorjahr um 7,1%.
IGC-Weltgetreidebilanzen Juni 2025
2023/24 voraussichtl. |
2024/25 vorläufig |
2025/26 Prognose |
2025/26 zu Vormonat |
25/26 zu 24/25 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 795 | 799 | 808 | +2 | +9 |
Angebot | 1079 | 1072 | 1078 | +3 | +6 |
Verbrauch | 806 | 802 | 814 | +1 | +12 |
Endbestand | 273 | 270 | 264 | +2 | -6 |
Bestand zu Vorjahr |
-11 | -3 | -6 | -1 | +3 |
Ratio stock/use | 33,87% | 33,67% | 32,43% | +0,21% | -1,23% |
Mais | |||||
Ernte | 1233 | 1225 | 1276 | -1 | +51 |
Angebot | 1526 | 1519 | 1551 | -1 | +32 |
Verbrauch | 1232 | 1244 | 1269 | 1 | +25 |
Endbestand | 294 | 275 | 282 | -2 | +7 |
Bestand zu Vorjahr |
+1 | -19 | +7 | -1 | -12 |
Ratio stock/use | 23,86% | 22,11% | 22,22% | -0,18% | +0,12% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2311 | 2313 | 2377 | +2 | +64 |
Angebot | 2931 | 2918 | 2959 | +3 | +41 |
Verbrauch | 2325 | 2336 | 2373 | +1 | +37 |
Endbestand | 605 | 582 | 586 | +1 | +4 |
Bestand zu Vorjahr |
-15 | -24 | +4 | +/-0 | -20 |
Ratio stock/use | 26,02% | 24,91% | 24,69% | +0,03% | -0,22% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 395 | 423 | 428 | +/-0 | +5 |
Angebot | 457 | 495 | 512 | +2 | +17 |
Verbrauch | 385 | 411 | 429 | +/-0 | +18 |
Endbestand | 72 | 84 | 82 | +1 | -2 |
Bestand zu Vorjahr |
+10 | +11 | -2 | +1 | -9 |
Ratio stock/use | 18,70% | 20,44% | 19,11% | +0,23% | -1,32% |
Quelle: IGC, Grain Market Report vom 26. Juni 2025 im Vergleich zum Report vom 22. Mai, eigene Berechnungen, Zahlenangaben in Mio. t, gerundet. Nächster Report: 17. Juli 2025.
Prognose für EU-Weizenernte und Export angehoben - Importe und Endlager gesenkt
Der GMR setzt gegenüber Mai die Weizenernte der EU 2025/26 um 1,6 Mio. t auf 137,2 Mio. t (+17,8 Mio. t oder 14,91% zu 2024/25) und den Export um 1,0 Mio. t auf 33,0 Mio. t (+5,8 Mio. t oder 21,32% zu 2024/25) hinauf und senkt die Importe um 1,0 Mio. t auf 9,0 Mio. t (-2,4 Mio. t oder 21,05% zu 2024/25) sowie die Endlager um 0,4 Mio. t auf 12,8 Mio. t (+1,8 Mio. t oder 16,36% zu 2024/25). Mit einem Anteil von 8,86% am Verbrauch (ratio stock to ause) bilden diese Weizenreserven der Union trotz ihrer Zunahme aber immer noch eine extrem knappe Versorgungsbilanz ab. Weltweitliegt der Endlageranteil von Weizen am Verbrauch bei 32,43%, bei der Gruppe der wichtigsten Exporteure (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Kasachstan, Russland, Ukraine und USA) bei 15,38% und davon alleine in den USA bei 43,41%. Die USA stehen 2025/26 auch vor einem Aufbau ihrer Endlagerbestände an Weizen um 0,9 Mio. t auf 23,7 Mio. t.
2025/26 steigt Welthandel mit Weizen wieder - Russland weiterhin Nummer eins
Nach einem Rückgang 2024/25 um 17,2 Mio. t auf 197,4 Mio. t sollen 2025/26 die weltweiten Weizenexporte wieder um 8,0 Mio. t auf 205,4 Mio. t zulegen. Auch China soll nach einer Restriktion um 10,0 Mio. t 2024/25 in der neuen Saison mit 6,2 Mio. t wieder um 2,0 Mio. t mehr Weizen am Weltmarkt einkaufen. Größer Weizenexporteur bleibt Russland, es soll 2025/26 43,0 Mio. t Weizen ausführen, wenngleich der IGC die Prognose zum Mai um 0,3 Mio.t senkt und der Wert 2024/25 noch 45,2 Mio. t erreicht hat. Die Weizenausfuhr der Ukraine bleibt unverändert zum Vormonat bei 16,3 Mio. t nach 17,2 Mio. t 2024/25 und 19,0 Mio. t 2023/24.
Maisbilanzen 2025/26: trotz größerer Ernte weniger US-Export und Lageraufbau
Die globale Maisbilanz 2025/26 steht unter dem Vorzeichen von Steigerungen der Produktion im Jahresabstand um 4,16%, des Angebots um 2,11%, des Verbrauchs um 2,01% sowie der Endlager um 2,55%. Signifikante Änderungen im Jahresabstand zeichnen sich beim größten Maisexporteur, den USA ab: Demnach steigern die US-Farmer zwar ihre Maisernte 2025/26 um 19,8 Mio. t auf 397,4 Mio. t, doch bricht ihr Export um 3,3 Mio. t auf 64,0 Mio. t ein und steigen die Endlager um 11,1 Mio. t auf 45,8 Mio. t.
EU-Maisprognose unverändert - Maisernte und Export der Ukraine gesenkt
Die Prognosen für den Nettoimporteur EU sind gegenüber Mai unverändert: Die Maisernte der Union steigt zum Vorjahr um 2,7 Mio. t auf 62,0 Mio. t, der Import um 0,8 Mio. t auf 20,5 Mio. t oder 25,98% des Binnenverbrauchs von 78,9 Mio. t (+1,7 Mio. t zum Vorjahr). Für den bedeutenden Maislieferanten Ukraine senkt der IGC im Monatsabstand die Ernteprognose um 1,4 Mio. t auf 28,6 Mio. t und die der Ausfuhr um 1,3 Mio. t auf 23,9 Mio. t. Es stehen aber zu 2024/25 immer noch ein Plus der Maisernte von 1,7 Mio. t und des Exports von 1,9 Mio. t zu Buche.
Sojabohnenbilanz etwas weniger überschüssig als 2024/25
Etwas weniger überschüssig als 2024/25 schätzt der Rat die globale Sojabohnenbilanz 2025/26 mit einem Lagerabbau um 2 Mio. t auf 82 Mio. t bei einer Produktionssteigerung um 5 Mio. t auf 428 Mio. t. Der Bohnenverbrauch soll im jahresabstand um 18 Mio. t auf 429 Mio. t zunehmen. Die Endlagerprognose steigt aber zum Mai um 1. Mio. t, weil aus 2024/25 größere Anfangsbestände als bisher vermutet mitgenommen werden.
Verluste vor allem bei Mais und Gerste drücken IGC-Preisindex seit Mai um 2,4%
Vor allem die Subindices von Mais mit einem Verlust von 7,4% in den vergangenen fünf Wochen (+7,5% zum Vorjahr) und von Gerste mit einem Monatsminus von 5,6% (+4,4% zum Vorjahr) drückten sei dem Mai-Report den Gesamtpreisindex (GOI) des IGC um 2,4% (-7,1% zum Vorjahr). Beginnender Erntedruck auf der Nordhalbkugel und ein global generell reichhaltiges Angebot ließen die Weizen-Exportpreise im Monatsvergleich um 2,5% und zum Vorjahr um 1,4% sinken. Sojabohnen hielten sich bei regionalen Unterschieden insgesamt mit -0,3% (-8,6% zum Vorjahr) halbwegs stabil. Der Reispreis gab bei lauer Nachfrage und starkem Anbieter-Wettbewerb gegenüber Mai um 2,8% und zum Vorjahr um 33,0% nach.
Über den Grain Market Report - GMR des IGC
Die Kurzzusammenfassung des GMR auf der Website des IGC stellt neben dem Tabellenwerk eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 17. Juli 2025 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 17. Juli 2025 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.