Juli-WASDE-Bericht: Schätzungen für globale Weizen- und Maislager leicht hinaufgesetzt
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 12. Juli seinen monatlichen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen mit der aktualisierten Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr 2022/23.
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA revidierte am Dienstagabend in seinem Monatsbericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) seine Schätzungen für die globalen Endlager von Weizen und Mais für das laufende Wirtschaftsjahr 2022/23 leicht nach oben und senkte die von Sojabohnen etwas ab. Die Weizenreserven der Welt fallen aber dennoch um 12,58 Mio. t auf den niedrigsten Stand seit 2016/17.
Konkret schätzt der WASDE-Report gegenüber dem Vormonat das weltweite Weizenangebot 2022/23 und den Verbrauch kleiner. Neben der weltweiten Produktion fällt in der laufenden Saison auch der Weizenverbrauch unter den Vorjahreswert, vor allem weil weniger davon verfüttert wird. Eine verringerte Ernteprognose wird auf der Angebotsseite teilweise von nunmehr größer angesetzten Anfangsbeständen kompensiert. Von den kleinsten weltweiten Weizenreserven seit 2016/17 im Ausmaß von 267,52 Mio. t oder 34,11% des Verbrauchs hortet China allein mit einem Anteil von 52,90% mehr als die Hälfte - ausreichend für 98,28% seines Jahresbedarfs.
Konkret schätzt der WASDE-Report gegenüber dem Vormonat das weltweite Weizenangebot 2022/23 und den Verbrauch kleiner. Neben der weltweiten Produktion fällt in der laufenden Saison auch der Weizenverbrauch unter den Vorjahreswert, vor allem weil weniger davon verfüttert wird. Eine verringerte Ernteprognose wird auf der Angebotsseite teilweise von nunmehr größer angesetzten Anfangsbeständen kompensiert. Von den kleinsten weltweiten Weizenreserven seit 2016/17 im Ausmaß von 267,52 Mio. t oder 34,11% des Verbrauchs hortet China allein mit einem Anteil von 52,90% mehr als die Hälfte - ausreichend für 98,28% seines Jahresbedarfs.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juli 2022
2020/21 | 2021/22 vorläufig |
2022/23 Prognose |
2022/23 zu Vormonat |
22/23 zu 21/22 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 775,71 | 779,03 | 771,64 | -1,79 | -7,39 |
Angebot | 1073,92 | 1070,61 | 1051,74 | -1,09 | -18,87 |
Verbrauch | 782,30 | 790,51 | 784,22 | -1,77 | -6,29 |
Endbestand | 291,63 | 280,10 | 267,52 | +0,67 | -12,58 |
Bestand zu Vorjahr |
-6,58 | -11,53 | -12,58 | +0,03 | +1,05 |
Ratio stock/use | 37,28% | 35,43% | 34,11% | +0,16% | -1,32% |
Mais | |||||
Ernte | 1129,00 | 1217,87 | 1185,90 | +0,09 | -31,97 |
Angebot | 1436,46 | 1511,16 | 1498,18 | +1,45 | -12,98 |
Verbrauch | 1143,17 | 1198,88 | 1185,24 | -1,04 | -13,64 |
Endbestand | 293,29 | 312,28 | 312,94 | +2,49 | +0,66 |
Bestand zu Vorjahr |
-14,17 | +18,99 | +0,66 | +0,19 | -18,33 |
Ratio stock/use | 25,66% | 26,05% | 26,40% | +0,23% | +0,35% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2724,09 | 2796,23 | 2763,60 | -4,37 | -32,63 |
Angebot | 3541,90 | 3598,52 | 3568,69 | -2,29 | -29,83 |
Verbrauch | 2739,56 | 2793,42 | 2780,51 | -4,49 | -12,91 |
Endbestand | 802,34 | 805,10 | 788,19 | +2,21 | -16,91 |
Bestand zu Vorjahr |
-15,47 | +2,76 | -16,91 | -0,12 | +14,15 |
Ratio stock/use | 29,29% | 28,82% | 28,35% | +0,13% | -0,547% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 368,13 | 352,74 | 391,40 | -3,97 | +38,66 |
Angebot | 462,78 | 452,57 | 480,13 | -1,39 | +27,56 |
Verbrauch | 363,90 | 363,13 | 377,75 | -0,11 | +14,62 |
Endbestand | 99,83 | 88,73 | 99,61 | -0,85 | +10,88 |
Bestand zu Vorjahr |
+5,18 | -11,10 | +10,88 | -3,43 | -0,22 |
Ratio stock/use | 27,43% | 24,43% | 26,37% | -0,22% | +1,94% |
EU erntet wegen Trockenheit weniger Weizen
Das USDA nimmt die Weizenernte der EU wegen anhaltender Dürre in Spanien, Italien und Deutschland im Monatsabstand um 2,0 Mio. t auf 134,1 Mio.t zurück und in ebensolchem Umfang die der Ukraine auf 19,5 Mio. t (nach 33,01 Mio. t 2021/22), weil dort die Anbaufläche kleiner als erwartet ausfällt. Weniger Ernten soll auch Argentinien. Mehr Weizen als bisher angenommen wird Russland, Kanada und den USA attestiert. Die Ernteprognose des USDA für Russland liegt aber mit 81,50 Mio. t deutlich unter russischen Schätzungen, die bis zu 90 Mio. t reichen. Russland werde demnach mit 40 Mio. t (+7 Mio. t zum Vorjahr) Weizenexporteur Nummer eins, wohingegen die Weizenausfuhren der Ukraine im Jahresvergleich um 8,8 Mio. t auf 10,00 Mio. t einbrechen. Die EU soll trotz einer um 4,32 Mio. t schwächeren Weizenernte als im Vorjahr ihre Weizenausfuhr um 6 Mio. t auf 35,50 Mio. t steigern.
Maislager nehmen leicht zu - Ukraine-Export geht drastisch zurück
Die Maisschätzung des USDA für die Welt bringt zwar zum Vormonat nur leichte Verschiebungen - so werden nun die Endlager 2022/23 um 2,49 Mio. t größer gesehen als im Juni. Jedoch verschieben sich die Verhältnisse zwischen Exporteuren und Importeuren. Der größte Maisimporteur China soll demnach bei einer mit 271,00 Mio. t um 1,55 Mio.t kleineren Ernte als im Vorjahr und bei einem Verbrauchszuwachs um 4,00 Mio. t auf 295,00 Mio. t seine Maiseinfuhren im Jahresabstand um 5,00 Mio. t auf 18,00 Mio. t einschränken. Daraus resultiert ein Abbau der Maislager im Reich der Mitte um 6,02 Mio. t. Dabei hortet aber China mit 204,22 Mio. t immer noch mehr als 65% oder fast zwei Drittel aller weltweiten Maisreserven. Damit hat China 69,23% seines Jahresverbrauchs an Mais in Reserve. Wie beim Weizen stehen diese Lagermengen dem Weltmarkt nicht zur Verfügung.
Die Ernteprognose für den Nettoimporteur EU verringert sich wegen der Dürre in Italien um 0,25 Mio. t auf 68,00 Mio. t (-2,50 Mio. t zum Vorjahr) bei einem zum Vorbericht unveränderten Einfuhrvolumen von 16,00 Mio. t Mais.
Dementgegen häufen sich die Maislager bei großen Exporteuren wie Brasilien (+3,30 Mio. t) - dort vor allem wegen einer Rekordernte - und insbesondere in der Ukraine um 5,30 Mio. t. Das von Russland angegriffene Land kann nämlich nicht nur mit 25,00 Mio. t um 17,13 Mio. t weniger ernten als im Vorjahr, sondern kann davon mit 9,00 Mio. t auch nur um 15,00 Mio. t weniger ausführen.
Die Ernteprognose für den Nettoimporteur EU verringert sich wegen der Dürre in Italien um 0,25 Mio. t auf 68,00 Mio. t (-2,50 Mio. t zum Vorjahr) bei einem zum Vorbericht unveränderten Einfuhrvolumen von 16,00 Mio. t Mais.
Dementgegen häufen sich die Maislager bei großen Exporteuren wie Brasilien (+3,30 Mio. t) - dort vor allem wegen einer Rekordernte - und insbesondere in der Ukraine um 5,30 Mio. t. Das von Russland angegriffene Land kann nämlich nicht nur mit 25,00 Mio. t um 17,13 Mio. t weniger ernten als im Vorjahr, sondern kann davon mit 9,00 Mio. t auch nur um 15,00 Mio. t weniger ausführen.
Lageraufbau bei Ölsaaten und Sojabohnen geringer als im Vormonat geschätzt
Die Ölsaatenbilanz der Welt ist gegenüber der Juni-Prognose von einer kleineren Ernte von Sojabohnen und Raps aber etwas mehr an Sonnenblumen geprägt, woraus sich ein verringerter Endlagerbestand ergibt, der sich zum Vorjahr aber immer noch um 10,88 Mio. t erhöht. Die Trockenheit in Frankreich und Deutschland lässt die Aussicht auf die Rapsernte der EU im Monatsabstand um 0,4 Mio. t auf 17,9 Mio. t schwinden.
Die globalen Sojabohnenendlager wachsen demnach auch weniger stark als in der vorigen Prognose um ebenso 10,88 Mio. t an, wobei sich die Ernteaussichten der Welt um 3,97 Mio. t - davon das Gros des Minus in den USA mit 3,67 Mio. t - verschlechtern.
Die globalen Sojabohnenendlager wachsen demnach auch weniger stark als in der vorigen Prognose um ebenso 10,88 Mio. t an, wobei sich die Ernteaussichten der Welt um 3,97 Mio. t - davon das Gros des Minus in den USA mit 3,67 Mio. t - verschlechtern.