Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 21. bis 27. Februar 2024

Brotgetreide:

Weizen-Futures an der Euronext zeigten in dieser Berichtswoche mehr Stabilität. Die zuletzt deutlich gesunkenen Preise haben Short-Eindeckungen angeregt. Die EU konnte am Exportmarkt den Rückstand gegenüber dem Vorjahr deutlich verringern: Aktuell wurden 20,5 Mio. t (gegenüber 21,1 Mio. t im Vorjahr) gemeldet. In der EU wurde die Winter­witterung für die Bestände im Nordwesten, Norden und im Zentralraum als zu feucht (Probleme für die Aussaat von Sommergetreide erwartet), im Süden als zu warm und in Rumänien und Bulgarien als zu trocken bewertet. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 199,25/t (V, Schlusskurs vom 20.02.) auf € 200,75/t (V, Schlusskurs vom 27.02.).
 
Die ersten Anzeichen von Stabilität bei den Futures führten in dieser Berichtswoche noch nicht zu einer Umsatzbelebung am regionalen Markt. Weiterhin wurden nur kleine Mengen für nahe Termine gedeckt.

Futtergetreide/Mais:

Die Preise für Mais-Futures an der CBoT erreichten letzten Freitag neue Kontrakt-Tiefststände. Weiterer Regen verbesserte die Ernteaussichten in Argentinien auf mittlerweile "sehr gut". Die offiziellen Schätzungen für die Ernte in den USA lagen bisher auf Rekordniveau und die US-Landwirte reagierten mit verstärktem Angebot. Ab Montag korrigierten die Preise wieder nach oben, ausgelöst durch massive Short-Eindeckungen bei den Futures und Kommentaren, nach denen die zuletzt drastisch gesunkenen Erlöse aus dem Maisanbau in den USA nahe an die Produktionskosten gerückt wären. Als Folge wurden Anbaukürzungen erwartet. Die Mais-Futures an der Euronext bewegten sich im Vergleich dazu robuster und stiegen von € 172,75/t (VI, Schlusskurs vom 20.02.) auf € 176,75/t (VI, Schlusskurs vom 27.02.).
 
Der regionale Maismarkt zeigte sich unverändert zur letzten Berichtswoche: Deckungen für Zweithand-Geschäfte aber kein neues Interesse seitens der Verarbeiter. Marktteilnehmer berichteten auch von Angebotsdruck bei Weizen mit wenig Protein für regionale Mischfutterwerke. Andere Futtergetreidearten, wie z.B. Futtergerste, waren dagegen unverkäuflich.

Ölsaaten:

Raps an der Euronext und Sojabohnen an der CBoT waren in dieser Berichtswoche stark unter Druck. Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China und aktuell fehlende Nachfrage von dort, weitere Regenfälle in Südamerika und die erwartete Rekordernte in den USA waren die Treiber dafür. Die Raps-Futures an der Euronext konnten am Dienstag wieder etwas zulegen, gestützt von dem etwas festeren Palmölmarkt. Sie fielen erst von € 426,25/t (V, Schlusskurs vom 20.02.) auf € 407,50/t (V, Schlusskurs vom 26.02.) und erholten sich dann am Dienstag auf € 415,00/t (V, Schlusskurs vom 27.02.).
 
Auch in dieser Berichtswoche wurde über einen flauen regionalen Markt für Ölsaaten berichtet. Bemerkenswert, dass die Quotierungen bei Raps für die Termine ex Ernte 2024 bereits ausgesetzt wurden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 21. bis 27. Februar 2024

Raps – Bruck März 202 € 367 - 355/t
Raps – Bruck April - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2024 € 404 - 394/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2024 € 414 - 405/t
Raps – Olomouc bis Aug 2024 n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2024 € 386 - 376/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 395 - 386/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc März 2024 € 369 - 368/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 € 373 - 370/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 377 - 374/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 347 - 344/t