Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 27. September bis 3. Oktober 2023

Brotgetreide:

Die letzte Berichtswoche startete optimistisch. Für einen Tender nach Ägypten wurden 170.000 t aus Rumänien und Bulgarien zugeschlagen. Danach folgten aber Bilanzdaten bei Weizen. Die EU verringerte die Ernte, höherer Import und geringerer Export sorgten aber für wachsende Endbestände (+1,5 Mio. t gegenüber Vormonat). Das USDA sah die Ernte in den USA deutlich besser (+2,1 Mio. t) und die Bestände per 1.9. höher als im Vorjahr. Das führte zu einem Ausverkauf an den Futures-Börsen, der erst am Montag mit Bekanntwerden eines Exporterfolgs von 220.000 t US-Weizen nach China gestoppt werden konnte. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 240,25/t (XII, Schlusskurs vom 26.09.) auf € 232,50/t (XII, Schlusskurs vom 02.10.) und erholten sich dann auf € 236,50/t (XII, Schlusskurs vom 03.10.).
 
Auch in der letzten Woche gab es kaum Umsätze bei Brotgetreide am regionalen Markt. Marktteilnehmer berichteten von Schwierigkeiten, für bestehende Verträge die Transportlogistik aufzustellen, und von Qualitätsproblemen (lebende Schädlinge) bei Ware aus Nachbarländern.

Futtergetreide/Mais:

Auch Mais startete gut in letzte die Berichtswoche, gestützt durch hohe Rohöl-Preise (94,36 USD/bbl am 27.9.). Mit dem nachfolgenden Sinken der Rohöl-Notierungen folgte Mais dem Trend bei Weizen. Positive Nachrichten gab es für den See-Korridor aus der Ukraine. Es sollen 0,5 bis 1 Mio. t Mais an China verkauft worden sein. Die Frachtraten wären wegen des Risikos noch hoch, würden aber bereits sinken. Die Euronext sank von € 211,25/t (XI, Schlusskurs vom 26.09.) auf € 207,00/t (XI, Schlusskurs vom 03.10.).
 
Keine Bewegung am regionalen Maismarkt: Während die Nassmaiskampagne läuft - bei Feuchtigkeitsgehalten von unter 25% - blieben die Anlieferungen bei den Trocknungsanlagen vorerst aus. Die Verarbeiter haben die Nassmais-Anbauverträge mit Mindestpreis-Garantien vereinbart. Für Trockenmais wurden demgegenüber Abschläge angesetzt, unter Hinweis auf hohe Erträge aus der laufenden Ernte. Das hat die Landwirte dazu veranlasst, vorerst die warme Witterung zu nutzen, um die Feuchtigkeit der feldstehenden Ware weiter zu verringern. Ähnliches wird auch aus Italien berichtet.

Ölsaaten:

Auch der internationale Ölsaaten-Markt startete die letzte Woche gestützt durch gute Roh- und Pflanzenöl-Notierungen. Mit dem folgenden Sinken dieser Notierungen wechselte auch der Trend bei den Ölsaaten-Futures. Strategie Grains verbesserte die Ernteerwartung in der EU gegenüber dem Vormonat bei Raps um 0,6 Mio. t auf 19,5 Mio. t (bessere Ernte in Rumänien, Polen und dem Baltikum), Sonnenblumen wurden reduziert (-0,2 Mio. t) und Sojabohnen verbessert (+0,1 Mio. t, u.a. in Italien). Die Raps-Futures an der Euronext konnten im Wochenabstand einen Anstieg halten von € 440,75/t (XI, Schlusskurs vom 26.09.) auf € 447,25/t (XI, Schlusskurs vom 03.10.).
 
Am regionalen Markt gab es wie in den Vorwochen kaum Interesse bei den Verarbeitern und die Liste der Quotierungen wurde weiter ausgedünnt (Olomouc April – Juni 2024 ausgesetzt).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 27. September bis 3. Oktober 2023

Raps – Bruck Okt. 2023 € 365 - 367/t
Raps – Straubing Okt. 2023 – April 2024 n.q.
Raps – Straubing Mai - Juni 2024 € 444 - 436/t
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 445 - 438/t
Raps – Olomouc Okt. 2023 – März 2024 n.q.
Raps – Olomouc Apr. 2024 € 417/t / n.q.
Raps – Olomouc Mai - Juni. 2024 € 427 - 425/t / n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 433 - 426/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Okt.-Nov.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dez. 2023 € 314 - 310/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2024 € 339 - 333/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 € 373 - 344/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 383 - 354/t
Sojabohnen – FCA Raum Wien April 2024 € 410 – 415/t