Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 10. bis 16. April 2024

Brotgetreide:

In dieser Berichtswoche wurde der WASDE-April Bericht veröffentlicht (siehe Artikel unter Börse Aktuell). Dabei wurden nur geringe Kürzungen bei den Endbeständen für 2023/24 vorgenommen. Strategie Grains setzte die Ernteerwartung für die EU bei Weizen um 0,2 Mio. t gegenüber der März-Schätzung hinauf (bessere Ernte in Spanien). Demgegenüber standen ein sinkender Euro-Wechselkurs, der Exporte aus der EU wettbewerbsfähiger machte, neuerliche Verschlechterung der Bestandsbewertung in Frankreich und geringere Weizen-Ernteerwartung in der Ukraine (weniger Importdruck für die EU wegen Flächen-Verschiebung zu Ölsaaten). Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 201,00/t (V, Schlusskurs vom 09.04.) auf € 203,75/t (V, Schlusskurs vom 16.04.).
 
Vom regionalen Markt wurde über verhaltene Aktivität der Einkäufer berichtet. Auch bei höheren Qualitäten gab es wenig Nachfrage, aber auch kaum Angebotsdruck. Größere Mengen dürften von Ware mit geringem Proteingehalt auf Lager liegen - auch in Nachbarländern.

Futtergetreide/Mais:

Auch bei Mais setzte der April Bericht des WASDE nur eine relativ kleine Verringerung der globalen Mais-Endbestände für 2023/24 an (-1,35 Mio. t gegenüber Vormonat). Marktteilnehmer hatten eine stärkere Kürzung wegen der Berichte über die schlechteren Be­dingungen in Süd-Amerika erwartet. Die Mais-Futures an der CBOoT blieben trotz schlechter Nachfrage aus China und dem festen Wechselkurs für den US-$ im Wochenabstand fast unverändert. An der Euronext führten schlechte Anbaubedingungen in Frankreich (zu nass) und kleinere Ernteerwartung in der Ukraine (Flächenverschiebung zu Ölsaaten) zu steigenden Preisen für die Mais-Futures: von € 190,50/t (VI, Schlusskurs vom 09.04.) auf € 195,50/t (VI, Schlusskurs vom 16.04.).
 
Am regionalen Markt bestand nach Ansicht von Marktteilnehmern noch Deckungsbedarf für die letzten Monate in der laufenden Saison. Es sollen aber größere, unverkaufte Bestände – vor allem in Nachbarländern – auf den Markt drücken.

Ölsaaten:

Der neue WASDE-Bericht ließ die kritischen Berichte über die Entwicklung der Sojabestände in Südamerika unberücksichtigt und hielt die globalen Endbestände der Saison 2023/24 unverändert. Ein starker Wechselkurs für den US-$ und schwache Nachfrage aus China setzten die Sojabohnen-Futures an der CBoT zusätzlich unter Druck – von € 406,29/t (V, Schlusskurs vom 09.04.) auf € 396,09/t (V, Schlusskurs vom 16.04.). Die Raps-Futures an der Euronext konnten noch bis Montag zulegen, gestützt durch pessimistische Aussagen über die Ernteerwartung in der Ukraine (-4,8 % bei Raps und Sonnenblumen, +4,2 % bei Soja). Sinkende Palmöl-Notierungen und der Druck vom globalen Sojabohnen-Markt drückten die Preise am Dienstag aber auch bei Raps. Im Wochenabstand blieb dennoch ein Plus von € 448,25/t (VI, Schlusskurs vom 09.04.) auf € 453,00/t (VI, Schlusskurs vom 16.04.).
 
Wieder keine Berichte über regionale Umsatztätigkeit. Die Bestände der alten Ernte wären aber nach Aussage von Marktteilnehmern bereits weitgehend geräumt.

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