Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 2. bis 8. August 2023

Brotgetreide:

Die Attacken auf Ismail (UA-Donauhafen) und auf Schiffe in Noworossijsk (RU-Schwarzmeer-Hafen) führten ab Freitag zur Rückkehr von Risikoprämien und damit steigenden Preisen an den Futures-Börsen. Der Export aus der Region lief im Juli noch auf Hochtouren: 4,4 Mio. t Weizen aus Russland (Vorjahr 2,5 Mio. t) und 2,56 Mio. t Getreide aus der Ukraine (Vorjahr 2,0 Mio. t). Russland dominierte den Markt im Mittelmeer. Bei zwei Importtendern Ägyptens wurden letzte Woche 535.000 t für Russland und nur 60.000 t für Rumänien zugeschlagen. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 236,00/t (IX, Schlusskurs vom 01.08.) auf € 244,75/t (IX, Schlusskurs vom 08.08.).
 
Am regionalen Markt blieben die Umsätze letzte Woche begrenzt. Die inländischen Verarbeiter waren für die vorderen Termine bereits gut gedeckt, und italienische Kunden haben sich in die Sommer-Ferien zurückgezogen. Mit Interesse wurde die aufgrund heftiger Regenfälle verzögerte Ernte in Deutschland beobachtet.

Futtergetreide/Mais:

Bei Mais drückten Regenfälle in den USA und der EU sowie Prognosen für eine neue Rekordernte in Brasilien (+6 Mio. t zum Vorjahres-Rekord) auf die Preise. Stärkere Rückgänge wurden aber durch den festeren Weizenmarkt und Befürchtungen von Ernteschäden aufgrund eines Taifuns in China verhindert. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 233,00/t (XI, Schlusskurs vom 01.08.) auf € 229,00/t (XI, Schlusskurs vom 08.08.).
 
Am regionalen Maismarkt wurden nur mehr Restmengen aus der alten Ernte gehandelt, allerdings bei sinkenden Preisen, da die aktuellen Regenfälle das Ertragspotenzial weiter verbessert haben.

Ölsaaten:

Die Preise für Sojabohnen-Futures tendierten an der CBoT schwächer. Der Druck kam von weiteren Regenfällen in den US-Plains, wurde aber von guten Export-Zahlen begrenzt. Raps-Futures wurden an der Euronext zu deutlich höheren Kursen gehandelt. Grund dafür waren sinkende Ertragsschätzungen für Ölsaaten in der EU, Unsicherheiten betreffend Exporte aus der Ukraine und Meldungen, dass Teile der kanadischen Rapsflächen immer noch unter Trockenstress litten. Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 440,75/t (XI, Schlusskurs vom 01.08.) auf € 463,75/t (XI, Schlusskurs vom 08.08.).
 
Die Abgabebereitschaft bei Ölsaaten war auch in der zurückliegenden Woche gering. Das aktuelle Preisniveau ist vielen im Vergleich zu anderem Getreide zu gering.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 2. bis 8. August 2023

RAPS – STRAUBING OKT. 2023 n.q.
RAPS – STRAUBING NOV. 2023 n.q.
RAPS – STRAUBING DEZ. 2023 n.q.
RAPS – STRAUBING JÄN. 2024 € 443 – 468/t
RAPS – STRAUBING FEB.-MÄRZ. 2024 € 446 – 471/t
RAPS – OLOMOUC OKT. 2023 n.q.
RAPS – OLOMOUC NOV. 2023 n.q.
RAPS – OLOMOUC DEZ 2023 n.q.
RAPS – OLOMOUC JÄN. 2024 € 421 – 446/t
RAPS – OLOMOUC FEB.-MÄRZ. 2024 € 424 – 449/t
ÖL-SONNENBLUMENKERNE – OLOMOUC SEPT.-OKT.2023 n.q.
ÖL-SONNENBLUMENKERNE – OLOMOUC NOV.-DEZ. 2023 € 368 – 361/t