Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 2. bis 8. November 2022

Brotgetreide:

Am globalen Markt für Weizen wurde die Preisspitze - hervorgerufen durch den kurzzeitigen Austritt Russlands aus dem Abkommen für See-Exporte aus der Ukraine - schnell wieder gebrochen. Die Ukraine und Russland sollten den Weltmarkt weiterhin mit wettbewerbsfähigen Angeboten versorgen. In der zurückliegenden Woche hat das zu weiteren Preisreduktionen geführt. Die Wetterkapriolen in der südlichen Hemisphäre (Dürre in Argentinien, Regen in Australien) konnten daran nichts ändern. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 357,75/t (XII, Schlusskurs vom 01.11.) auf € 330,00/t (XII, Schlusskurs vom 08.11.).
 
Der regionale Weizenmarkt lief letzte Woche kaum besser als zuletzt. Während einige Marktteilnehmer Interesse aus Italien für Hochprotein-Ware sahen, bewerteten andere den Markt als weiterhin "flau".

Futtergetreide/Mais:

Mais folgte auf den internationalen Märkten letzte Woche der Entwicklung von Weizen: zuerst rasches Brechen der Preisspitze infolge der russischen "Rein-Raus-Politik" beim Ukraine-Exportabkommen und danach weiter sinkender Preistrend. Zusätzlich preisdrückend war die Sorge wegen schlechter Exportdaten für US-Mais. Es wurde wachsende Konkurrenz seitens Brasiliens beim Hauptkunden China befürchtet. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 344,50/t (III, Schlusskurs vom 01.11.) auf € 326,75/t (III, Schlusskurs vom 08.11.).
 
Die regionalen Verarbeiter berichteten von steigender Absatzbereitschaft in Zusammenhang mit den sinkenden internationalen Preisen. Die Versorgung mit überregionaler Ware lief zuletzt besser. Der Absatz von Verarbeitungsprodukten entwickelte sich dagegen schwächer. Die Kapazitätsauslastung wurde daher - wie bereits berichtet - auf verringertem Niveau gehalten.

Ölsaaten:

Der Marktverlauf bei Raps orientierte sich an der Euronext in Paris ebenfalls am Weizen und folgte einem klaren Abwärts-Trend. Der IGC veröffentlichte letzte Woche eine Schätzung für die globale Raps-Produktion 2022/23, wonach 84,5 Mio. t produziert werden sollen und damit um 11,5 Mio. t mehr als im Vorjahr. Die Kurse für Soja an der CBoT konnten dennoch von einer Pflanzenöl-Rallye und der Hoffnung auf steigende Nachfrage aus China infolge einer Lockerung der restriktiven Pandemie-Maßnahmen profitieren. Auch diese Hoffnung verlor aber zuletzt an Strahlkraft. Raps-Futures an der Euronext fielen von € 671,00/t (II, Schlusskurs vom 01.11.) auf € 641,50/t (II, Schlusskurs vom 01.11.).
 
Keine Neuigkeiten am regionalen Ölsaatenmarkt. Bei den Quotierungen der regionalen Verarbeiter fiel die geringe Differenz zwischen alter und neuer Ernte auf: zuletzt minus € 21/t in Straubing und sogar nur minus € 11/t in Olomouc zwischen April-Juni und Juli-August 2023.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 2. bis 8. November 2022

Raps – Straubing Nov.-Dez 2022 € 669 - 645/t
Raps – Straubing Jän.-März 2023 € 671 - 647 t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2023 € 666 - 645/t
Raps – Straubing Juli.-Aug. 2023 € 642 - 624/t
Raps – Olomouc Nov.-Dez 2022 n.q.
Raps – Olomouc Jän.-März 2023 € 648 - 627/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 643 - 625/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 632 - 614/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2022 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Mär. 2023 € 596 – 593/t