Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 20. bis 26. September 2023

Brotgetreide:

Der globale Weizenmarkt war letzte Woche hin und her gerissen zwischen Meldungen, dass einerseits die Erträge in Argentinien und Australien unter Trockenheit litten und andererseits die Ukraine wieder auf die Bühne des Überseehandels zurückkehrte. Es wurden zwei Getreideschiffe erfolgreich über Tiefseehäfen abgefertigt. Ab Montag überwog aber die Hoffnung auf bessere Exportchancen für die EU bei den nächsten Importtendern für Nordafrika. Russland hielt zuletzt eine inoffizielle Preisuntergrenze von US-$ 270,-/t FOB ein und wurde laufend unterboten. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 237,25/t (XII, Schlusskurs vom 19.09.) auf € 240,25/t (XII, Schlusskurs vom 26.09.).
 
Der Handel am regionalen Markt lief weiterhin abwartend. Die Verarbeiter waren gut vorne gedeckt und setzten für die späteren Termine auf sinkende Preise.

Futtergetreide/Mais:

Nach langer Trockenheit in den USA setzte letzte Woche Regen ein. Es wird jedoch erwartet, dass damit nur die Ernte etwas verzögert wird, die Erträge aber kaum verbessert werden. Für etwas Aufschwung sorgte ab Montag ein größerer US-Mais-Export nach Mexiko (1,66 Mio. t), der zu Short-Eindeckungen an der CBoT führte. Die Euronext folgte dem Trend und stieg im Wochenabstand von € 209,00/t (XI, Schlusskurs vom 19.09.) auf € 211,25/t (XI, Schlusskurs vom 26.09.).
 
Gutes Angebot an Futtergetreide und hohe Ertragserwartung für Mais trafen letzte Woche am regionalen Markt auf reduzierte Nachfrage bei den Verarbeitern (Mischfutter, Stärke). Nach Aussage von Markteilnehmern fanden kaum Umsätze mit heimischem Trockenmais statt, dafür aber -wie in den letzten Wochen - Import-Abschlüsse für EU-Mais.

Ölsaaten:

Anfang der Berichtswoche sorgten Meldungen über Hitze und Trockenheit in Australien noch für einen kleinen Preisanstieg. Schlechte Exportdaten für US-Soja, sinkende Palmöl-Notierungen und (aus europäischer Sicht bedeutsam) Schätzungen für eine ukrainische Rapsernte auf Rekord-Niveau (4 Mio. t gegenüber ca. 3 Mio. t im Vorjahr) machten das aber wieder rasch zunichte. Die Raps-Futures an der Euronext bewegten sich im Wochenabstand seitwärts von € 440,25/t (XI, Schlusskurs vom 19.09.) auf € 440,75/t (XI, Schlusskurs vom 26.09.).
 
Am regionalen Markt bestand kaum Interesse bei den Verarbeitern aber großer Importdruck aus der Ukraine. Quotierungen gab es weiterhin bei Raps nur ab Mai 2024 (überraschende Ausnahme Bruck für Oktober 2023!) und bei Sonnenblumenkernen ab November-Dezember 2023.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 20. bis 26. September 2023

Raps – Bruck Sept. 2023 n.q.
Raps – Bruck Okt. 2023 € 365/t
Raps – Straubing Sept. 2023 – April 2024 n.q.
Raps – Straubing Mai - Juni 2024 € 440 - 446/t
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 440 - 446/t
Raps – Olomouc Sept. 2023 – März 2024 n.q.
Raps – Olomouc Apr. 2024 € 417/t
Raps – Olomouc Mai - Juni. 2024 € 429/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 425 - 434/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sept. 2023 – März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 312/t