Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 25. bis 31. Jänner 2023

Brotgetreide:

Mitte der letzten Kalenderwoche konnte der Preisverfall am globalen Weizenmarkt gestoppt werden. Unterstützt durch weiter gute Exportzahlen aus den USA und Prognosen für einen Kälteeinbruch im Mittleren Westen sowie einer aktuellen Schätzung des ukrainischen Getreidehandelsverbands, wonach die Weizenernte 2023 um rund 50% unter der von 2022 liegen wird, konnten sich die Preise etwas erholen. Die Weizen-Futures an der Euronext kletterten von € 281,75/t (III, Schlusskurs vom 24.01.) auf € 287,75/t (III, Schlusskurs vom 31.01.).
 
Im Gegensatz zur Entwicklung an den internationalen Futures-Märkten blieben die Preise am regionalen Weizenmarkt unter Druck. Die Verarbeiter deckten ihren Restbedarf bis zur neuen Ernte nur in kleinen Schritten und bei sinkenden Briefkursen.

Futtergetreide/Mais:

Auch bei Mais wurde die Ernteschätzung 2023 für die Ukraine gekürzt. Es wurde eine Menge von minus 2 Mio. t gegenüber 2022 und minus 9 Mio. t zu 2021 erwartet. Zusammen mit einer wieder pessimistischeren Einschätzung der Trockenheit in Süd-Amerika schwenkte der Trend wieder auf Preisanstieg um. Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 273,25/t (III, Schlusskurs vom 24.01.) auf € 279,25/t (III, Schlusskurs vom 31.01.).
 
Auch bei Mais blieb der regionale Markt unter Druck, obwohl die Futures-Preise sich verbesserten. Importware - auch aus der Ukraine - war weiterhin auf sehr wettbewerbs-fähigem Niveau verfügbar. Marktteilnehmer schätzten den unverkauften Lagerbestand an heimischem Mais als hoch ein.

Ölsaaten:

Die Entspannung aufgrund der Regenfälle in Argentinien war nur von kurzer Dauer. Man ging davon aus, dass 63% der Flächen zu trocken geblieben sind. In Zentral-Brasilien begann der Niederschlag dagegen bereits die Sojaernte zu verzögern. In Folge konnten sich die Exporteure in den USA über eine gute Woche freuen, und die Soja-Futures an der CBoT setzten zu einer Rallye an, die auch Raps mitzog. Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 533,00/t (II, Schlusskurs vom 24.01.) auf € 551,75/t (II, Schlusskurs vom 31.01.).
 
Bei etwas festeren Futures-Märkten haben die regionalen Abnehmer kleinere, offene Restmengen gedeckt. Insgesamt wurde das Marktgeschehen aber als "zäh" beschrieben.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 25. bis 31. Jänner 2023

Raps – Straubing Februar 2023 € 522 - 546 t
Raps – Straubing März 2023 € 524 - 548/t
Raps – Straubing April 2023 € 524 - 548/t
Raps – Straubing Mai-Juni 2023 € 522 - 546/t
Raps – Straubing Juli.-Aug. 2023 € 512 - 532/t
Raps – Olomouc Februar 2023 n.q.
Raps – Olomouc März 2023 n.q.
Raps – Olomouc April 2023 n.q.
Raps – Olomouc Mai-Juni 2023 € 496 - 520/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 496 - 516/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mär. 2023 € 486 – 490/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 491 – 495/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 496 – 500/t