Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 26. Juli bis 1. August 2023

Brotgetreide:

Letzte Woche gab es eine Reihe von Maßnahmen/Aussagen, die zum Abbau der Risiko­prämien beigetragen haben: Russland hat keine weiteren Bombardements der UA-Donau­häfen durchgeführt und Hilfslieferungen für Staaten in Afrika angekündigt; im UA Donaudelta sind Berichten zufolge 3 Übersee-Frachter unter NATO-Begleitschutz einge­troffen; die EU bekräftigte, dass UA-Exporte im Bedarfsfall über EU-Seehäfen und mit Stützung der Transportkosten umgesetzt werden. Mit den sinkenden Preisen sind auch die Importländer wieder aktiver geworden. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 261,75/t (IX, Schlusskurs vom 25.07.) auf € 236,00/t (IX, Schlusskurs vom 01.08.).
 
Die Preisschwankungen an den Futures-Börsen sind letzte Woche am regionalen Markt in den Hintergrund getreten. Ein Teil der Weizen-Ernte wird wegen der tiefen Proteinwerte nur als Industrie- oder Futtergetreide verwertbar sein. Guter Mahlweizen erhielt vor dem Hintergrund der durch verbreitete Regenfälle in Nord-Europa unterbrochenen Ernte eine verbesserte Wettbewerbs-Stellung. Qualitäts- und Premiumweizen wurde demgegenüber - mangels Verfügbarkeit - mit sehr hohen Aufschlägen diskutiert, aber kaum gehandelt.

Futtergetreide/Mais:

Die Begrenzung des Risikos für Exporte aus der UA ließ auch die Preise an den internationalen Futures-Börsen für Mais sinken. An der Euronext mit einer Unterbrechung am letzten Donnerstag, weil die Kommission die Maiserträge für die EU um 0,7 Mio. t gegenüber der letzten Schätzung nach unten korrigierte. Die Bestände in den USA und in der EU befinden sich in der kritischen Blüte-Phase. Für den US-Corn Belt gab es zuletzt Wetterprognosen für mildere Temperaturen und regionale Niederschläge. Die Mais-Futures an der Euronext fielen im Wochenabstand von € 246,75/t (XI, Schlusskurs vom 25.07.) auf € 233,00/t (XI, Schlusskurs vom 01.08.).
 
Marktteilnehmer gingen von guter Verfügbarkeit von Futtergetreide aus, und Regenfälle sicherten das Ertragspotenzial bei Mais in Österreich und den angrenzenden Nachbar­ländern. Darüber hinaus beobachteten die Verarbeiter die Entwicklung bei den See-Exporten aus der Ukraine, die immer noch zu einem Exportdruck über den Landweg führen könnten. Umsätze blieben begrenzt.

Ölsaaten:

Die Soja Futures stiegen am letzten Donnerstag an der CBoT noch auf einen neuen Jahres-Höchstwert. Bessere Wetterprognosen für die US-Anbaugebiete für Soja und die Prognose für eine neue Rekord-Ernte in Brasilien (171,5 Mio. t gegenüber 163 Mio. t im letzten WASDE-Bericht) sorgten aber in Folge für kräftige Preisverluste. Raps-Futures verloren an der Euronext kontinuierlich, infolge der Entspannung bei den Exporten aus UA. Die Rücknahme der Ernteschätzung für Europa durch Strategie Grains (minus 1 Mio. t zum Vormonat) konnte daran nichts ändern. Raps-Futures an der Euronext fielen von € 478,50/t (XI, Schlusskurs vom 25.07.) auf € 440,75/t (XI, Schlusskurs vom 01.08.).
 
Keine Berichte über Umsatztätigkeit bei Ölsaaten. Quotierungen gab es bei Raps mittlerweile nurmehr ab Jänner 2024. Die Quotierungen für Sonnenblumenkerne wurden gegenüber jenen für Raps und auch im Vergleich zur Entwicklung an den Futures-Börsen deutlich geringer zurückgenommen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 26. Juli bis 1. August 2023

Raps – Straubing Okt. 2023 n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 n.q.
Raps – Straubing Dez. 2023 n.q.
Raps – Straubing Jän. 2024 € 469 – 441/t
Raps – Straubing Feb.-März. 2024 € 472 – 444/t
Raps – Olomouc Okt. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Nov. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Dez 2023 n.q.
Raps – Olomouc Jän. 2024 € 447 – 419/t
Raps – Olomouc Feb.-März. 2024 € 450 – 422/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 372 – 366/t