Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 30.06 bis 07.07.2021

Der globale Weizen-Markt wechselte mit Juli in die „Erntephase“. Gute Ertragserwartungen in Europa und Berichte über eine Regenfront, die die Trockenheit im Anbaugebiet der US-Sommerweizen beenden soll, brachten den Preiskurven an den internationalen Börsen einen klaren Abwärtstrend. Am Exportmarkt wurde ein weiterer Tender nach Ägypten zugeschlagen: (neuerlich) 180.000 t aus Rumänien und 60.000 t aus Russland. An der Euronext wurde letzte Woche noch um € 202,75/t (IX, Schlusskurs 29.6.) gehandelt gegenüber zuletzt € 198,25/t (IX, Schlusskurs 6.7.).
 
Am regionalen Markt wird weiterhin kaum gehandelt. Aus der Ernte gibt es erst erste, nicht aussagekräftige Ergebnisse. Etwas lebhafter war die Handelstätigkeit bei Importen von Brot- und Futterweizen aus östlichen Nachbarländern.

Die Berichte über eine schlechte zweite Mais-Ernte in Brasilien werden weiter bekräftigt. Dafür erwartet man aber eine Rekord-Maisernte in Argentinien. Nach dem Feiertag in den USA ließen Berichte über kühleres, regnerisches Wetter die Preise an der CBoT um das maximale Tageslimit sinken. An der Euronext blieben die Preise - zumindest vorerst noch -gegenüber der Vorwoche nur etwas tiefer: € 197,75/t (XI, Schlusskurs vom 29.6) auf € 196,00/t (XI, Schlusskurs vom 6.7.).
 
Die Wintergerste-Ernte in Österreich läuft. Es wird über gute Erträge, Proteinwerte und Sortierungen berichtet. Es werden aber auch Schäden in den vom Hagel betroffenen Regionen erwartet. Aus Ungarn wurden regional schlechte Sortierungen gemeldet. Die Handelstätigkeit war vergangene Woche verhalten. Geld- und Briefkurse lagen noch zu weit auseinander.

Die bereits angelaufene Raps-Ernte in Europa wurde aktuell etwas über dem Vorjahr eingeschätzt (+2,7 %, Copa/Cogeca). Der Trockenstress in Nord-Amerika und Kanada wurde Anfang dieser Woche durch Regenfälle gelindert und ließ die Preise an den internationalen Warenterminbörsen wieder sinken. Raps wurde letzte Woche an der Euronext um € 526,25/t (VIII, Schlusskurs vom 29.6.) gehandelt – gestern lag das Marktniveau nur mehr bei € 505,75/t (VIII, Schlusskurs vom 29.6.).
 
Am regionalen Markt besteht weiterhin Nachfrage. Die Abgeber blieben jedoch wegen der hektischen Auf- und Ab-Bewegungen am internationalen Markt und wegen der Sorge über schlechte Erträge vorsichtig.