Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 7. bis 13. Dezember 2022

Brotgetreide:

Letzte Woche wurde ein neuer WASDE-Bericht veröffentlicht (siehe Börse Aktuell). Darin wurden für Weizen die globalen Bestände am Ende der Saison 2022/23 fast unverändert beibehalten (minus 0,49 Mio. t). Die Produktionsschätzung (-2,09 Mio. t; Australien +, Argentinien/Kanada -) und der Verbrauch (-1,64 Mio. t) wurden jedoch gegenüber dem Vormonat gekürzt. Die Stimmungslage geprägt von ausreichender globaler Versorgung und wettbewerbsfähigem Angebot aus der Schwarzmeer-Region war bereits eingepreist und die Notierungen konnten sich stabilisieren. Etwas Schwung brachte zuletzt die Meldung über russische Angriffe gegen die Energieversorgung in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 301,25/t (III, Schlusskurs vom 06.12.) auf € 305,50/t (III, Schlusskurs vom 13.12.).
 
Aus dem regionalen Markt wurde letzte Woche berichtet, dass es zwar Interesse seitens der Verarbeiter gab, allerdings nur auf sehr vorsichtigem Niveau. Damit blieb der Umsatz auf kleine Mengen begrenzt.

Futtergetreide/Mais:

Der neue WASDE-Bericht brachte bei Mais deutliche Veränderungen: Die Produktion wurde um 6,53 Mio. t zurückgenommen (minus 4,5 in UA und 1,0 in RU). Wegen der Kürzung des Verbrauchs verringerte sich der Endbestand gegenüber Vormonat nur um 2,36 Mio. t. Den Preisen für Mais-Futures an der CBoT verhalf das zu einem guten Anstieg, möglicherweise zusätzlich angetrieben durch die Berichte über Trockenheit in Argentinien (Anbau 54 % hinter dem Durchschnitt). Die Mais-Futures an der CBoT stiegen von € 235,94/t (III, Schlusskurs vom 06.12.) auf € 241,96/t (III, Schlusskurs vom 13.12.). Der Marktverlauf in Europa blieb davon jedoch unbeeindruckt. Die Lieferungen in die EU liefen bisher auf Hochtouren - es wurden in dieser Saison bereits 13,13 Mio. t importiert, gegen 6,02 Mio. t zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 288,50/t (III, Schlusskurs vom 06.12.) auf € 287,50/t (III, Schlusskurs vom 13.12.).
 
Auch die regionale Verarbeitungsindustrie wies auf gute Deckung hin. Zusammen mit dem sinkenden Preistrend an der Euronext ergab das sehr geringe Kaufbereitschaft in der zurückliegenden Woche.

Ölsaaten:

Der Dezember-WASDE Bericht ging von Zuwächsen bei Produktion und Überhang aus 21/22 und auch im Verbrauch aus. In Summe ergab das eine um 0,54 Mio. t höhere Schätzung der Endbestände gegenüber Vormonat. Die Raps-Futures an der Euronext standen zusätzlich unter Druck durch sinkende Preise für Rohöl, und die Kurse sanken von € 569,75/t (II, Schlusskurs vom 06.12.) auf € 563,25/t (II, Schlusskurs vom 13.12.). Die Preise für Sojabohnen-Futures an der CBoT konnten anfangs noch von optimistischeren Erwartungen für den Bedarf in China aufgrund von angekündigten Lockerungen im Pandemie-Management profitieren. Einsetzender Regen in Argentinien versetzte aber auch diesem Markt am Montag einen Dämpfer. Die Futures für Sojabohnen an der CBoT stiegen im Wochenabstand dennoch von € 502,81/t (I, Schlusskurs vom 06.12.) auf € 511,36/t (II, Schlusskurs vom 13.12.).
 
Am regionalen Ölsaatenmarkt war ebenfalls kaum Bewegung. Die Differenz zwischen den Quotierungen für alte und neue Ernte war nach wie vor sehr gering: zuletzt € 6/t in Straubing und € 0/t in Olomouc.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 7. bis 13. Dezember 2022

Raps – Straubing Dez. 22-Jän. 23 € 579 - 562/t
Raps – Straubing Februar 2023 € 577 - 560 t
Raps – Straubing März 2023 € 575 - 558/t
Raps – Straubing April-Juni 2023 € 575 - 559/t
Raps – Straubing Juli.-Aug. 2023 € 565 - 552/t
Raps – Olomouc Dez. 22-Jän. 23 n.q.
Raps – Olomouc Februar 2023 € 555 - 538/t
Raps – Olomouc März 2023 € 553 - 536/t
Raps – Olomouc April-Juni 2023 € 553 - 537/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 551 - 538/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dez. 2022 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Mär. 2023 n.q.