Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 8. bis 14. Februar 2023

Brotgetreide:

Im WASDE-Bericht vom letzten Mittwoch wurde der Endbestand für 2022/23 um 0,95 Mio. t höher als im Vormonat angesetzt, vor allem wegen verbesserter Ernte-Schätzungen in Russland und Australien. Die Futures-Märkte liefen daraufhin schwächer. Kritische Meldungen aus Russland betreffend die Verlängerung des Korridors für ukrainische See-Exporte (fällig Mitte März) führten aber ab Freitag zu neuerlichen Preissteigerungen. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 293,75/t (III, Schlusskurs vom 07.02.) auf € 299,50/t (III, Schlusskurs vom 14.02.).
 
Händler und Verarbeiter berichteten über eine ruhigere Woche am regionalen Markt. Es wurde laufend, aber nur in kleinen Mengen, Bedarf bis zum Anschluss an die neue Ernte gedeckt. Die aktuellen Bewegungen am Futures-Markt haben - nach Aussage von einigen Marktteilnehmern - zu einer spürbaren Belebung der Nachfrage geführt.

Futtergetreide/Mais:

Der aktuelle WASDE-Bericht gab die erwarteten Endbestände bei Mais für 2022/23 um 1,14 Mio. t niedriger als im Vormonat an, vor allem wegen der befürchteten Missernte in Argentinien. Die Schätzung blieb innerhalb der Erwartungen und der Markt verlief seitwärts. Befürchtungen um eine Beendigung des Exportkorridors für die Ukraine und eine Ver­schärfung der Dürre in Argentinien haben den Preisen für Mais-Futures jedoch ab Freitag kräftigen Auftrieb verliehen. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 285,50/t (III, Schlusskurs vom 07.02.) auf € 298,00/t (III, Schlusskurs vom 14.02.).
 
Am regionalen Maismarkt wurden bestehende Kontrakte zur späteren Abnahme verschoben. Neue Umsätze fanden nur in sehr kleinen Mengen im engsten Umkreis von Verarbeitern statt. Die Bewegung an der Euronext blieb unberücksichtigt. Falls der Exportkorridor für die Ukraine tatsächlich nicht verlängert würde, sollte das Angebot am Landweg und damit auch in Nähe zum regionalen Handel steigen.

Ölsaaten:

Die Dürre in Argentinien hinterließ im letzten WASDE-Bericht auch Spuren bei Ölsaaten: Der Endbestand an Sojabohnen in der Saison 2022/23 wurde gegenüber dem Vormonat um 1,49 Mio. t gekürzt. In Summe würden damit aber die globalen Lagermengen immer noch um 3,2 Mio. t gegenüber dem Vorjahr anwachsen. Der Weltmarkt wäre damit gut versorgt und die Preise ließen nach. Erst die drohende Beendigung des Exportkorridors für die Ukraine und weiter ausbleibender Regen in Argentinien ließen die Kurse ab Freitag wieder steigen. Die Raps-Futures an der Euronext blieben im Wochenabstand damit unverändert, von € 553,50/t (V, Schlusskurs vom 07.02.) auf € 553,50/t (V, Schlusskurs vom 14.02.).
 
Die Quotierungen der regionalen Ölmühlen wurden letzte Woche laufend schwächer. Erst die Gebote am Dienstag machten den Preisrückgang wieder wett. Es wurde von kontinuierlicher Nachfrage berichtet. Gleichzeitig wiesen Marktteilnehmer auf die reduzierten Verarbeitungskapazitäten hin, die das Angebot an Nebenprodukten für die Mischfutterherstellung knapp hielten.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 8. bis 14. Februar 2023

Raps – Straubing Feb.- März 2023 € 540 - 554 t
Raps – Straubing April 2023 € 542 - 556/t
Raps – Straubing Mai 2023 € 544 - 558/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 535 - 541/t
Raps – Olomouc Feb.- März 2023 n.q.
Raps – Olomouc April 2023 n.q.
Raps – Olomouc Mai 2023 n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 511 - 525/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mär. 2023 € 476 – 482/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 482 – 487/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 486 – 491/t