Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 8. bis 14. März 2023

Brotgetreide:

Der WASDE-Bericht von letztem Mittwoch (Details siehe Artikel unter Börse Aktuell) brachte gegenüber dem Vormonat eine überraschend hohe Kürzung der Endbestände für 2022/23 von -2,14 Mio. t – vor allem wegen einer Rücknahme der Anfangsbestände. Regen und damit verbesserte Ertragsaussichten für die neue Ernte in Westeuropa und dem Mittleren Westen der USA ließen aber dennoch die Preise für Weizen-Futures an den internationalen Leitbörsen sinken. Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass Russland der Verlängerung des Exportkorridors aus der Ukraine zustimmt. Die Preise waren scheinbar schon tief genug und konnten sogar wieder etwas zulegen. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen damit nur leicht von € 270,00/t (V, Schlusskurs vom 07.03.) auf € 269,25/t (V, Schlusskurs vom 14.03.)
 
Der bereits ein Monat anhaltende Preis-Abwärtstrend an den Futures-Börsen, zunehmender Angebotsdruck aus den östlichen Nachbarländern und reduzierte Kapazitätsauslastung der Verarbeiter hielten auch letzte Woche die Käufer am regionalen Markt in Wartestellung.

Futtergetreide/Mais:

Der neue WASDE-Bericht wies gegenüber der Vormonatsschätzung ein Minus bei der globalen Ernte (-3,84 Mio. t) aber ein noch größeres Minus beim Verbrauch (-5,62 Mio. t) aus. Damit erhöhte sich der Endbestand für 2022/23 um 1,18 Mio. t gegenüber dem Vormonat. Das US-Landwirtschaftsministerium hat mittlerweile den globalen Maisverbrauch um 46,41 Mio. t niedriger angesetzt als in der Saison 2012/22 – und den Gesamt-Getreideverbrauch um 33,65 Mio. t tiefer. Auch für die USA wurden die Endbestände höher als zuletzt geschätzt und die Preise an der CBoT und in Folge auch an der Euronext tendierten tiefer. Anfang dieser Kalenderwoche konnten die Preise an der Euronext wieder etwas zulegen – im Einklang mit Weizen und trotz Bekanntwerden der Exportkorridor-Verlängerung und deutlich festerem Euro-Wechselkurs. Mais-Futures an der Euronext fielen damit nur leicht von € 265,50/t (VI, Schlusskurs vom 07.03.) auf € 264,75/t (VI, Schlusskurs vom 14.03.).
 
Betreffend Situation am regionalen Markt siehe Weizen.

Ölsaaten:

Die aktuelle WASDE-Schätzung reduzierte die Prognose für die Sojaernte gegenüber dem Vormonat um 7,86 Mio. t (Dürre in Argentinien) – allerdings auch den globalen Verbrauch und damit die Endbestände um "nur" 2,02 Mio. t. Damit erfüllten sich die Erwartungen der Marktteilnehmer. Regenfälle in Westeuropa verbesserten die Ertragserwartungen, die Pleite der Silicon Valley Bank (Nr. 16 in den USA) verbreitete Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft, und die Kurse für Raps an der Euronext gaben auf breiter Front nach: von € 519,50/t (V, Schlusskurs vom 07.03.) auf € 482,75/t (V, Schlusskurs vom 14.03.).
 
Die Stimmung am regionalen Markt wurde gleich wie bei Weizen und Mais beschrieben. Nachdem die Quotierungen der Verarbeiter bei Raps für die vorderen Termine bis Mai ausgesetzt wurden, dürften die Restmengen gedeckt worden sein.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 8. bis 14. März 2023

Raps – Straubing März 2023 € 503/t – n.q.
Raps – Straubing April 2023 € 504/t – n.q.
Raps – Straubing Mai 2023 € 511 - 471/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 501 - 471/t
Raps – Olomouc März 2023 n.q.
Raps – Olomouc April 2023 € 460/t – n.q.
Raps – Olomouc Mai 2023 € 490 - 456/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 486 - 456/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mär. 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 482 – 463/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 487 – 468/t