Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 9. bis 15. Februar 2022

Brotgetreide:

Letzten Freitag startete Russland Marineübungen am Schwarzen Meer. Ukrainische Marktteilnehmer warnten daraufhin vor Behinderungen der Handelsschifffahrt. Die Kurse an der Euronext reagierten mit kurzfristigem Preisanstieg – in der Spitze bis € 274,00 (III, Schlusskurs vom 14.2.). Der letzte WASDE-Bericht ging zusätzlich von einer kleinen Reduktion der Endlagerbestände aus– siehe Bericht in Börse Aktuell. Letztendlich sorgten aber bearishe News aus dem Exportmarkt wieder für Preisrückgang: Der Marktanalyst Strategie Grains reduzierte die Schätzung für den Weizenexport 2021/22 aus der EU von 31,2 auf nur mehr 30,4 Mio. t (wegen der wachsenden Konkurrenz aus der Schwarzmeer-Region), und die USA meldeten eine Woche mit ungewöhnlich geringen Exportverkäufen (nur 71.000 t). Im Wochensprung bewegten sich die Weizen-Futures an der Euronext von € 264,50/t (III, Schlusskurs vom 08.02.) auf € 266,75/t (III, Schlusskurs vom 15.02.).
 
Am regionalen Weizen-Markt setzte sich letzte Woche die ruhige Phase mit konstanten aber kleinen Umsätzen fort. In Nachbarländern wurde von größeren Restmengen, vor allem in Futterweizen-Qualität, berichtet. Die dafür geforderten Brief-Kurse lagen jedoch noch deutlich über den Verkaufsmöglichkeiten.

Futtergetreide/Mais:

Der globale Maismarkt stand unter den gleichen Vorzeichen wie der für Weizen: Drohende Behinderungen der Exportverladungen aus der Ukraine trieben die Preise kurzfristig – in der Spitze bis € 256,25 (III, Schlusskurs vom 14.2.). Der WASDE-Bericht letzte Woche sah auch bei Mais einen weiteren (kleinen) Abbau der Endlagerbestände – siehe Bericht in Börse Aktuell. Erste Signale für eine Entspannung in der Ukrainekrise und Regenfälle in Süd-Amerika sorgten aber für eine Trendumkehr. Im Wochensprung bewegten sich die Mais-Futures an der Euronext zwischen € 251,50/t (III, Schlusskurs vom 08.02.) und € 249,50/t (III, Schlusskurs vom 15.02.).
 
Die Signale einer Entspannung in der Ukraine-Krise verlockten auch wieder zu Angeboten auf dem regionalen Markt, und die Phase mit kleineren Umsatzmengen konnte wieder fortgesetzt werden. Marktteilnehmer wiesen jedoch darauf hin, dass Mischfutterwerke die Abrufe zu bestehenden Verträgen verzögern. Die Auswirkungen von schlechten Margen in der Veredlungswirtschaft wurden in letzter Zeit spürbar.

Ölsaaten:

Anders als bei Getreide und Mais konzentrierten sich die globalen Ölsaaten-Märkte vor allem auf die Ernte in Südamerika. Eine Reihe von deutlich reduzierten Ertragserwartungen führender Analysen hielten die Kurse für Soja an der CBoT. Auch der WASDE-Bericht kürzte die Endlager-Bestände weiter, von 95,2 auf 92,83 Mio. t – siehe Bericht in Börse Aktuell. Regenfälle über das Wochenende kühlten die Stimmung jedoch rasch wieder ab. Die Kurse für Raps-Futures an der Euronext haben sich von dem Schock der physischen Andienung letzte Woche wieder etwas erholt und stiegen von € 677,00/t (V, Schlusskurs vom 08.02.) auf € 688,25/t (V, Schlusskurs vom 15.02.).
 
Am regionalen Markt für Ölsaaten lag der Fokus bereits auf Verträgen für Ware aus der neuen Ernte. Umsätze waren dabei aber letzte Woche kaum zu vermelden. Die Hoffnung der Abgeber auf eine Fortsetzung der Hausse lag zu weit von den Möglichkeiten der Käufer entfernt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 9. bis 15. Februar 2022

Raps – Straubing März 2022: € 696 - 708/t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: € 696 - 708/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 603 - 616/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 604 - 617/t
Raps – Olomouc März 2022: n.q.
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 595 - 608/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 596 - 609/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Apr. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.