MARS-Bulletin August 2025: Sommerungen im Süden und Osten der EU ernsthaft betroffen
Winterungen brachten quer durch gute Resultate - Regen in Österreich Booster und Herausforderung
Der Wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission (JRC, Joint Research Center) stellt im MARS-Bulletin (Monitoring Agricultural Ressources) vom August fest, heißes und trockenes Wetter habe im Süden und Osten Europas Sommerungen wie Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen ernsthaft betroffen. Dort sei auch weiterhin keine Wetteränderung vorhergesagt.
Adäquate Regenmengen und gemäßigte Temperaturen hätten trotz vereinzelter Hitzewellen in West- und Nordeuropa, Spanien, Portugal, Italien Nordfrankreich, den Benelux-Ländern, Deutschland und Polen für bessere Bedingungen als im Süden und Osten gesorgt und die Entwicklung der Sommerungen gefördert. Man erwarte Erträge um oder über dem Durschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Anhaltende Trockenheit in Rumänien, Bulgarien, Griechenland, der südlichen Ukraine und in der Türkei hätten die Erträge auf nicht bewässerten Standorten irreversibel geschädigt. Hitze und Regendefizit hätten die Ertragsaussichten auch in Ungarn und Kroatien geschmälert. Mit Ausnahme des extrem nassen Baltikums habe die Ernte der Winterungen die positiven Erwartungen bestätigt. In Österreich, Tschechien und der Slowakei habe Regen im Juli - quasi als Booster - die Aussichten für die Sommerungen verbessert, häufige Regenfälle hätten jedoch eine Herausforderung für die Sommerernte dargestellt.
Anhaltende Trockenheit in Rumänien, Bulgarien, Griechenland, der südlichen Ukraine und in der Türkei hätten die Erträge auf nicht bewässerten Standorten irreversibel geschädigt. Hitze und Regendefizit hätten die Ertragsaussichten auch in Ungarn und Kroatien geschmälert. Mit Ausnahme des extrem nassen Baltikums habe die Ernte der Winterungen die positiven Erwartungen bestätigt. In Österreich, Tschechien und der Slowakei habe Regen im Juli - quasi als Booster - die Aussichten für die Sommerungen verbessert, häufige Regenfälle hätten jedoch eine Herausforderung für die Sommerernte dargestellt.
Österreich: Regen im Juli half Sommerungen und bremste Ernte von Winterungen
In Österreich wäre die Ernte bis Juli dem Zeitplan vor voraus gewesen und dann vom Regen gebremst worden. Dieser hätte auch Sorgen um Staunässe und Krankheitsdruck aufkommen lassen. Die Hektarerträge von Weizen insgesamt sowie beim Weichweizen im Speziellen lägen hierzulande um 5% über dem Vorjahr und 3% über dem fünfjährigen Durchschnitt, bei Gerste seien es 10% beziehungsweise 2% mehr und beim Raps 6% im Jahresabstand und 1% gegenüber den fünf Jahren. Die Durummengen pro Hektar wären auf Vorjahresniveau und 3% überdurchschnittlich, Wintergerste um 5% respektive 8% über den beiden Vergleichswerten und Sommergerste um 11% und 1%. Tschechien und die südliche Slowakei stünden ebenfalls vor Qualitätsrisiken bei den Winterungen, die Erträge erreichten aber bis zu 10% über dem Fünfjahres-Mittel.
Zentrum und Südosten Ungarns extrem trocken - Mais- und Sonnenblumenerträge sinken
Im Westen und Norden Ungarns hätten Regen und der Jahreszeit angepasste Temperaturen halbwegs gute Bedingungen für die Entwicklung von Mais und Sonnenblumen entstehen lassen, im Zentrum und Südosten blieben die Böden jedoch extrem trocken. Sonnenblumen und teilweise Körnermais seien in schlechtem Zustand, etlicher Mais könnte nur zur Verfütterung taugen. MARS nimmt die Schätzung der Erträge für diese Kulturen - bei Körnermais gegenüber Juli um 8% und Sonnenblumen um 2% - unter den Fünfjahresdurchschnitt - Mais -13% und Sonnenblumen -5% - zurück, nachdem die Winterungen noch durchschnittliche gebracht hätten und Raps sogar etwas mehr als erwartet.
Drastische Kürzungen der Ertragsprognosen von Sommerungen im Osten und Südosten
Haben im Osten und Südosten der EU zum Beispiel Winterweizen noch sehr gute Ergebnisse erzielt - Rumänien plus 12% zum Vorjahr und plus 25% zum Fünfjahres-Schnitt oder Bulgarien mit 1% und 11% mehr -, so verfinstert sich dort auch der Ausblick für die Herbsternte drastisch: Die Agrarmeteorologen der EU kürzen gegenüber Juli die Ertragsprognosen für Körnermais in Bulgarien um 24% auf 31% unter den fünf Jahren sowie in Rumänien um 19% auf 17% unter den Mittelwert. Die Erwartungen in Sonnenblumen werden in Bulgarien um 10% auf 17% weniger als im fünfjährigen Durchschnitt und in Rumänien um 12% auf 20% unter dem Mehrjahres-Mittel zurückgeschraubt. Zumindest aber sollen bei beiden Kulturen die noch schwächeren Vorjahresergebnisse zum Teil übertroffen werden.
EU-weite Getreideerträge 5% über dem fünfjährigen Durchschnitt
Alles Getreide und Mais in der EU soll 2025 (siehe unten Download "MARS-08-25.pdf") unverändert zum Juli 5% über dem Fünfjahres-Schnitt liegende Flächenerträge bringen. Die Ergebnisse von Weizen allgemein und speziell Winterweizen hätten sich zum Vormonat um jeweils 1% auf 7% über dem Durchschnitt verbessert ebenso wie die von Raps auf 3% darüber. Die Ertragsprognosen für Körnermais sinken im Monatsabstand um 3% auf 2% unter das Mittel der letzten fünf Jahre und für Sonnenblumen um 6% und 9% unter das Mittel. Die Erträge von Mais sollen das Vorjahr unionsweit aber immer noch um 2% und die von Sonnenblumen um 6% übertreffen. Differenziert sieht es für die Sojabohnen aus: Gegenüber Juli, dem Vorjahr und Mehrjahres-Mittel deutlich größere Mengen pro Hektar erwartet MARS in Italien (+10%, +9%, +9%) oder in der Slowakei (+2%, +11%, +9%), etwas größere in Österreich (+3%, +3%, +3%) und zum Teil kleinere in Ungarn (-2%, +1%, -8%) und Rumänien (-1%, -4%, -6%).
Ukraine: Süden und Osten des Landes litten weiterhin unter Dürre
Der Süden und Osten der Ukraine litten weiterhin unter Dürre. Dennoch bleibt das MARS-Bulletin im Vergleich zum Juli unverändert bei der Schätzung von 4% weniger Weizenertrag als im Vorjahr (+1% zum fünfjährigen Durchschnitt) und 4% mehr an Körnermais am fünfjährigen Mittel. Die Gerstenprognose bleibt ebenfalls 6% unter Vorjahresniveau, nähert sich dem Mehrjahres-Mittel aber auf nunmehr 1% darunter an. Um jeweils 1% verbessert sich die Sojaprognose auf 1% weniger als 2024/25 und knapp unter den Fünfjahres-Schnitt.