November-WASDE-Bericht: USDA nimmt keine gröberen Änderungen an Versorgungs-Bilanzen vor
Reserven von Weizen, Mais und Futtergetreide schmelzen - Sojabohnen-Lager legen zu
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA nimmt in dem am Mittwoch dieser Woche, 9. November, veröffentlichten Monatsbericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE - World Agricultural Supply and Demand Estimates) gegenüber dem Vormonatsreport keine gröberen Änderungen seiner Schätzungen der Produktion, des Verbrauchs und der Endlager von Weizen, Mais und Sojabohnen vor.
Während 2022/23 der Verbrauch von Weizen, Futtergetreide und Mais die Erzeugung und verfügbares Angebot übertrifft und somit die Reserven schmelzen, erholt sich die Sojabohnenproduktion deutlich von ihrem Einbruch im Vorjahr und wachsen den Endbestände an.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - November 2022
2020/21 | 2021/22 vorläufig |
2022/23 Prognose |
2022/23 zu Vormonat |
22/23 zu 21/22 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 774,53 | 779,44 | 782,68 | +0,98 | +3,24 |
Angebot | 1072,74 | 1070,10 | 1058,99 | +1,28 | -11,11 |
Verbrauch | 782,08 | 793,78 | 791,17 | +1,00 | -2,61 |
Endbestand | 290,65 | 276,31 | 267,82 | +0,28 | -8,49 |
Bestand zu Vorjahr |
-7,56 | -14,34 | -8,49 | +0,02 | -5,85 |
Ratio stock/use | 37,16% | 34,81% | 33,85% | -0,01% | -0,96% |
Mais | |||||
Ernte | 1129,29 | 1217,46 | 1168,39 | -0,35 | -49,07 |
Angebot | 1436,77 | 1510,26 | 1476,07 | +0,32 | -34,19 |
Verbrauch | 1143,97 | 1202,59 | 1175,30 | +0,75 | -27,29 |
Endbestand | 292,80 | 307,68 | 300,76 | -0,43 | -6,92 |
Bestand zu Vorjahr |
-14,68 | +14,88 | -6,92 | +1,10 | -7,96 |
Ratio stock/use | 25,60% | 25,58% | 25,59% | -0,05% | +0,01% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2725,14 | 2797,89 | 2745,90 | -0,63 | -51,99 |
Angebot | 3542,78 | 3599,36 | 3539,96 | -0,95 | -59,40 |
Verbrauch | 2741,31 | 2805,31 | 2776,69 | +1,53 | -28,62 |
Endbestand | 801,47 | 794,06 | 763,27 | -2,48 | -30,79 |
Bestand zu Vorjahr |
-16,17 | -7,41 | -30,79 | +2,16 | +23,38 |
Ratio stock/use | 29,24% | 28,31% | 27,49% | -0,10% | -0,82% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 368,52 | 355,59 | 390,53 | -0,46 | +34,94 |
Angebot | 463,26 | 455,62 | 485,20 | +1,83 | +29,58 |
Verbrauch | 363,76 | 363,17 | 380,17 | -0,07 | +17,00 |
Endbestand | 100,03 | 94,67 | 102,17 | +1,65 | +7,50 |
Bestand zu Vorjahr |
+5,29 | -5,36 | +7,50 | -0,64 | +2,14 |
Ratio stock/use | 27,50% | 26,07% | 26,87% | +0,43% | +0,80% |
Der Report hebt gegenüber dem Vormonat die Schätzungen der Weizenernten Australiens um 1,50 Mio. t auf 34,50 Mio. t, die Kasachstans um 1,00 Mio. t auf 14,00 Mio. t sowie die des Vereinigten Königreichs um 0,80 Mio. t auf 15,40 Mio. t an. Gleichzeitig sinken die Erwartungen in die Weizenproduktion Argentiniens um 2,50 Mio. t auf 15,50 Mio. t und in die der EU um 0,45 Mio. t auf 134,30 Mio. t. Die Schätzung der globalen Weizenernte steigt damit im Monatsabstand leicht um 0,98 Mio. t auf 782,68 Mio. t. Die Endlager bauen sich zum Vorjahr um 8,49 Mio.t auf knapp 34% des Verbrauchs ab, wobei 54 % davon in chinesischen Silos lagern.
Russland Exportweltmeister bei Weizen - Ukraine führt 42% weniger aus
Exportweltmeister wird in diesem Wirtschaftsjahr Russland mit 42,00 Mio. t Weizenausfuhr aus seiner Ernte von 91,00 Mio. t sein, gefolgt von der EU mit 35,00 Mio. t und Australien und Kanada mit jeweils 26,00 Mio. t. Die Weizenlieferungen der Ukraine brechen gegenüber dem Vorjahr um 42% auf 11,00 Mio. t ein.
Lagerabbau bei Mais - EU importiert 20 Mio. t - Ukraine mit 43% weniger Maisausfuhr
Einen etwas stärkeren Lagerabbau als vor einem Monat sagt das Washingtoner Ressort mit 6,92 Mio.t dem globalen Maismarkt voraus. Die Reserven bauen sich auf gut ein Viertel des Jahresverbrauchs ab, wobei China davon fast 69% im Ausmaß von knapp 70% seines Jahresbedarfs hortet. Wie beim Weizen stehen auch die Maisvorräte Chinas nicht der Versorgung des Weltmarktes zur Verfügung. Das Reich der Mitte ist bei beiden vielmehr Nettoimporteur mit Einfuhren von 18,00 Mo. t Mais und 9,50 Mio. t Weizen.
Nettoimporteur von Mais ist auch die EU. Ihre Ernteprognose senkt das USDA im Monatsabstand um 1,40 Mio. t vor allem wegen der Ausfälle in Ungarn auf nunmehr 54,80 Mio. t (2021/22: 70,98 Mio. t), wobei die Union 20,00 Mio. t Mais einführen muss, um den - um dasselbe Ausmaß wie die Ernte nach unten revidierten - Bedarf von 74,70 Mio. t decken zu können. Dem wichtigen Maislieferanten der EU, der Ukraine, steht dabei 2022/23 ein um 43% kleineres Exportpotenzial als im Vorjahr von nur 15,50 Mio. t Mais zur Verfügung.
Größter Maislieferant am Weltmarkt sind die USA mit 54,61 Mio. t Ausfuhren vor Brasilien mit 47,00 Mio. t und Argentinien mit 41,00 Mio. Diese drei Länder zusammen kommen für 78% aller Maisexporte weltweit auf.
Nettoimporteur von Mais ist auch die EU. Ihre Ernteprognose senkt das USDA im Monatsabstand um 1,40 Mio. t vor allem wegen der Ausfälle in Ungarn auf nunmehr 54,80 Mio. t (2021/22: 70,98 Mio. t), wobei die Union 20,00 Mio. t Mais einführen muss, um den - um dasselbe Ausmaß wie die Ernte nach unten revidierten - Bedarf von 74,70 Mio. t decken zu können. Dem wichtigen Maislieferanten der EU, der Ukraine, steht dabei 2022/23 ein um 43% kleineres Exportpotenzial als im Vorjahr von nur 15,50 Mio. t Mais zur Verfügung.
Größter Maislieferant am Weltmarkt sind die USA mit 54,61 Mio. t Ausfuhren vor Brasilien mit 47,00 Mio. t und Argentinien mit 41,00 Mio. Diese drei Länder zusammen kommen für 78% aller Maisexporte weltweit auf.
Sojabohnen- und Ölsaaten-Endlager allgemein wachsen an - Hoch konzentrierter Welthandel
Entgegen dem Getreide und Mais wachsen die weltweiten Endlager von Ölsaaten allgemein und Sojabohnen im Speziellen 2022/23 an. Laut dem WASDE-Report erholt sich die globale Sojabohnenproduktion nach dem Einbruch im Vorjahr um 34,94 Mio. t auf 390,53 Mio. t und übertrifft den nur um 17,00 Mio.t steigenden Konsum von 380,17 Mio. t deutlich. Der Lageraufbau 7,50 Mio. t findet nach einer Korrektur der vorjährigen Einfuhrmengen vor allem in China statt. Zum Vormonat hebt der Bericht die Sojabohnenernte der USA um 0,89 Mio. t auf 118,27 Mio. t an und senkt die Argentiniens um 0,50 Mio. t auf 49,50 Mio. t. Brasilien bleibt unverändert bei 152,00 Mio. t Sojaertrag.
Fast ein Drittel des Verbrauchs an Sojabohnen - knapp 31% - entfällt auf China, das zu diesem Zweck 98,00 Mio. t Sojabohnen am Weltmarkt zukaufen muss. Der Konzentration auf Verbraucherseite steht eine ähnliche auf Anbieterseite gegenüber: Von insgesamt 169,14 Mio. t Sojabohnen-Export entfallen 89,50 Mio. t auf Brasilien und 55,66 Mio. t auf die USA. Daneben führen noch Argentinien 7,20 Mio. t und Paraguay 5,75 Mio. t Bohnen aus.
Fast ein Drittel des Verbrauchs an Sojabohnen - knapp 31% - entfällt auf China, das zu diesem Zweck 98,00 Mio. t Sojabohnen am Weltmarkt zukaufen muss. Der Konzentration auf Verbraucherseite steht eine ähnliche auf Anbieterseite gegenüber: Von insgesamt 169,14 Mio. t Sojabohnen-Export entfallen 89,50 Mio. t auf Brasilien und 55,66 Mio. t auf die USA. Daneben führen noch Argentinien 7,20 Mio. t und Paraguay 5,75 Mio. t Bohnen aus.
Rapsernten der EU und Australiens angehoben
Die Schätzung der gesamten Ölsaatenproduktion der Welt bleibt zum Oktober praktisch gleich und mit 645,60 Mio. t um 40,99 Mio. t über dem Vorjahresergebnis sowie um 1,0 Mio. t unter der Oktober-Prognose. Eine Abwärtsrevision der der Sojaernten (-0,46 Mio. t zum Vormonat) sowie der von Sonnenblumen in der Ukraine und Baumwolle wird teilweise von einer Anhebung der Rapsmenge um 1,0 Mio. t in der EU und in Australien auf weltweit 84,8 Mio. t aufgewogen.