Börse-Marktbericht 23.07. - 29.07. 2025: Abgeber von Weizen und Mais sind weiterhin zögerlich

Brotgetreide:

Die Weizenernte auf der Nordhalbkugel lief bisher gut. Es wurden zufriedenstellende Erträge und Qualitäten gemeldet. Auch in den Regionen, in denen der Regen die Ernte verzögerte, wurden noch keine größeren Schäden berichtet. Der große Exportbedarf in der EU-Weizenbilanz 2025/26 und die ausbleibende globale Nachfrage übten zu Beginn der Berichtswoche starken Druck auf die Preise an der Euronext aus. Der Montag brachte einen Stabilisierungsversuch, nachdem der Wechselkurs für den Euro (nach dem Handels-Deal mit den USA) wieder zurückging. Am Dienstag wurde aber der Großteil der Gewinne wieder abgegeben, und die Weizen-Futures an der Euronext sanken im Wochenabstand von € 202,75/t (IX, Schlusskurs vom 22.07.) auf € 196,75/t (IX, Schlusskurs vom 29.07.).
 
Die Weizenernte in Österreich ist zu rund 80% fertig. Die Erträge waren besser als erwartet bei guten Qualitäten, wobei der Großteil der Proteingehalte im Qualitätsweizen-Bereich lag. Die Nachfrage der Mühlen beschränkte sich auf geringen Deckungsbedarf für rasche Lieferung. Im Übrigen lagen die Geldkurse deutlich unter den Forderungen der Abgeber. Bei der Ernte von Durumweizen wurden einige Qualitätsprobleme gemeldet. Die Preise waren dennoch unter Druck, weil die (Export-)Nachfrage fehlte. Aus Ungarn kamen Meldungen über schlechte Weizenerträge und große Sorgen über die Mais-Bestände wegen der Hitzewelle. Die Ernte in Tschechien war dagegen durch verbreitete Regenfälle gestoppt.

Futtergetreide/Mais:

Fortgesetzt optimale Witterung für Mais in den USA hielt die Bestandsbewertungen auf dem besten Wert seit 2016 und die Preise für Futures unter Druck: CBoT sank von $ 157,18/t (IX, Schlusskurs vom 22.07.) auf $ 153,24/t (IX, Schlusskurs vom 29.07.). Aufgrund des am Sonntag verlautbarten Handelsabkommens zwischen der EU und den USA wurde die Sorge um Strafzölle auf Maisimporte entkräftet. Die Mais-Futures in Paris folgten dem Trend an der CBoT und sanken deutlich, von € 212,00/t (VIII, Schlusskurs vom 22.07.) auf € 195,25/t (VIII, Schlusskurs vom 29.07.).
 
Marktteilnehmer berichteten vom regionalen Markt, dass das Angebot bei Mais in dieser Berichtswoche sehr zurückhaltend geblieben ist. Die Aussichten für die Ernte in Ungarn haben sich weiter eingetrübt. Gleichzeitig mehren sich die Meldungen über höhere Anteile an Futterroggen und -weizen bei der Ernte in Tschechien.

Ölsaaten:

Das Wetter in den USA war auch für Sojabohnen optimal. Die Bestandsbewertungen stiegen um weitere 2% auf 70% gut bis sehr gut. Das für den Soja-Export der USA wichtige Handelsabkommen mit China ließ weiter auf sich warten. Zusammen führte das zu einem Preisrückgang bei Sojabohnen-Futures an der CBoT um $ 10,47/t im Wochenabstand. Die Rapspreise in Europa hielten sich zu Beginn der Berichtwoche noch gut. Der Markt für Pflanzenöl lief stabil, und Bedenken wegen der verzögerten Ernte in Deutschland, Polen und Tschechien machten sich breit. Nach Bekanntwerden der Beilegung des Zollkonflikts zwischen EU und USA wechselten auch die Preise für Raps-Futures an der Euronext auf sinkenden Trend und verloren von € 472,50/t (VIII, Schlusskurs vom 22.07.) auf € 463,25/t (VIII, Schlusskurs vom 29.07.).
 
Die Ertragsmeldungen aus der Rapsernte in Österreich lagen über den Erwartungen. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter starteten zu Beginn der Berichtswoche noch über der Vorwoche, verloren aber seit Montag einen Teil des Anstieges.

Ölsaaten-Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 23. bis 29. Juli 2025

Raps – Straubing Juli – Aug. 2025 € 469 - 468/t
Raps – Straubing September 2025 € 470 - 469/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2025 € 479 - 478/t
Raps – Straubing Jän. – März 2026 € 486 - 485/t
Raps – Olomou Juli – Aug. 2025 € 462 - 459/t
Raps – Olomouc September 2025 € 463 - 460/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2025 € 472 - 471/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2026 € 479 - 478/t
Raps – Bruck Juli bis Aug. 2025 € 467 - 450/t
Raps – Bruck September 2025 € 467 - 450/t
Raps – Bruck Okt. – Dez. 2025 € 470/t / n.q.
Raps – Bruck Jän. – März 2026 € n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli – Aug. 2025 € n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2025 € 418 - 422/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2025 € 423 - 427/t
Die Preise für Sojaschrot-Futures wechselten wieder auf sinkenden Preistrend und verloren $ 13,34/t im Wochenabstand (auf $ 288,47/t - VIII, Schlusskurs vom 29.07.). Die Quotierungen der regionalen Anbieter sanken im Wochenverlauf, legten aber zuletzt wegen des sinkenden Euro-Wechselkurses wieder etwas zu.

Ölschrote-Quotierungen auf Großhandelsniveau, FCA ab Hafen, lose und Basis Normalwasser - 23. bis 29. Juli 2025

Sojaschrot 44 % Protein Juli 2025 € 318 - 311/t
Sojaschrot 44 % Protein Aug.-Okt. 2025 € 318 - 311/t
Sojaschrot 44 % Protein Nov.-Dez. 2025 € 324 - 316/t
Sojaschrot 44 % Protein Jän. 2026 € 361 - 353/t
Sojaschrot 44 % Protein Feb.-April 2026 € 363 - 355/t
Sojaschrot HP Juli 2025 € 346 - 339/t
Sojaschrot HP Aug.-Okt. 2025 € 346 - 339/t
Sojaschrot HP Nov.-Dez. 2025 € 352 - 344/t
Sojaschrot HP Jän. 2026 € 389 – 381/t
Sojaschrot HP Feb.-April 2026 € 391 – 383/t
Sojaschrot non-GMO, Basis 46 % Protein+Fett, ab Werk
Juli-Aug. 2025 n.q.
Preise, die im Marktbericht als "Quotierungen" bezeichnet werden, stammen von freibleibenden Indikationen, die von Händlern oder Verarbeitern veröffentlicht werden, und müssen daher nicht zwingend zu einem Geschäftsabschluss geführt haben. Alle Angaben erfolgen überdies ohne Gewähr.