Coceral hebt Ernteprognosen 2025 für EU und UK gegenüber März an - Ernten größer als 2024

Weizen in Südosteuropa, Spanien und Frankreich verbessert - Mais zugunsten von Sonnenblumen herabgesetzt
Der Verband des EU-Getreidehandels, Coceral, hebt in seiner dritten Schätzung für 2025 die Getreideproduktion (Brot- und Futtergetreide sowie Mais) der EU-27 und des Vereinigten Königreichs (UK) gegenüber März um 4,6 Mio. t auf 300,7 Mio. t an. Dies sind auch deutlich mehr - nämlich um 21,1 Mio. t oder 7,5% - als die Gesamt-Getreideernte von 279,6 Mio. t im Jahr 2024. Dabei steigen im Vergleich zur zweiten Prognose vor allem die Erwartungen für Weizen und Gerste, die für Mais senkt der Verband auf Kosten von mehr Sonnenblumenkernen.
Für die EU-27 sagt Coceral (siehe Downloads unten) nunmehr eine gesamte Getreideproduktion von 279,22 Mio. t nach 274,48 Mio. t im März und 259,17Mio. t im Vorjahr voraus. An Ölsaaten sollen es 2025 in der EU-27 nun 32,39 Mio. t - ein Hauch mehr als die 32,20 Mio. t der letzten Schätzung - werden und mit einem Plus von 3,58 Mio. t deutlich mehr - um 12,4% - als die 28,81 Mio. t von 2024.

Weizen- und Gerstenprognosen steigen gegenüber März und Vorjahr

Die Weizenproduktion (ausschließlich Durum) der EU-27 und des UK soll gegenüber dem Jahr 2024 von 126,3 Mio. t auf 143,1 Mio. t ansteigen. Diese Schätzung fällt um 5,9 Mio. t üppiger aus als jene vom März mit 137,2 Mio. t. Zum Vorjahr beträgt das Plus 16,8 Mio. t Weizen oder 13,3%. Coceral revidiert die Weizenschätzungen vor allem für Südosteuropa, Spanien und Frankreich wegen günstiger Wetterbedingungen nach oben. In der EU-27 alleine werde die Weichweizenerzeugung im Jahresabstand von 114,20 Mio. t auf 129,54 Mio. t zulegen, nachdem die vorige Schätzung noch 124,35 Mio. t ergeben hat.
 
Sonniger als im März (58,8 Mio. t) sieht auch die Gerstenprogose für die EU-27 und das UK mit nunmehr 59,2 Mio. t und einem Plus von 2,1 Mio. t oder 3,7% zum Vorjahr (57,1 Mio. t) aus. Dabei erwarte die EU-27 heuer 52,48 Mio. t Gerste nach 50,04 Mio. t im Vorjahr (davon 23,14 Mio. t Sommergerste nach 22,77 Mio. t).

Maisernte zum März herabgesetzt - aber immer noch leichtes Plus zu 2024

Verfinstert gegenüber März hat sich die Ernteerwartung des Getreidehändler-Verbandes beim Mais: Sie liegt für die EU-27 und das UK nur mehr bei 60,6 Mio. t nach 63,3 Mio. t zuletzt, aber noch leicht über den 59,7 Mio. t aus 2024. Die Revision nach unten wird mit einem stärker als erwarteten Umschwenken der Landwirte zum Anbau von Sonnenblumen begründet.

Raps und Sonnenblumen legen zum Vorjahr zu - leichtes Minus für Sojabohnen in EU

So soll gemäß den nur für die EU-27 verfügbaren Coceral-Zahlen die Sonnenblumenproduktion im Jahresabstand von 8,56 Mio. t um 18,6% auf 10,15 Mio. t zulegen. Auch die Rapserzeugung der EU-27 wird mit 19,25 Mio. t gegenüber 2024 mit 17,10 Mio. t um 12,6% zweistellig im Plus gesehen. In der EU-27 und dem UK wird eine Erholung der Rapsmenge von 17,9 Mio. t (2024) auf 20,0 Mio. t prognostiziert - vor allem wegen der Rückkehr zu einem normalen Anbauverhalten in Rumänien und Bulgarien und einer Erholung der Erträge in Frankreich und Deutschland. Diese Prognose hat sich zum März nicht geändert. Ein leichtes Minus - von 3,19 Mio. t auf 3,00 Mio. t im Jahresvergleich - stehe in der Union bei Sojabohnen an.

Österreich: 2025 mehr Weizen, Gerste Mais, Sonnenblumen und Soja - aber weniger Sommergerste und Raps

Österreichs Getreideernte soll demnach heuer gegenüber 2024 von 4,82 auf 5,17 Mio. t anwachsen, nachdem im März noch 4,96 Mio. t angesetzt waren. Die heimische Erzeugung von Weichweizen wird dabei auf 1,50 Mio. t (2024: 1,43 Mio. t, März: 1,50 Mio. t) und die von Mais auf 2,25 Mio. t (2024: 2,02 Mio. t, März: 2,19 Mio. t) geschätzt. Von 707.000 t auf 744.000 t steigend (März: 694.000 t) sieht der Verband die Gerstenproduktion hierzulande, nachdem er in der letzten Prognose noch ein Absinken auf 694.000 t stehen hatte. Dabei soll entgegen der März-Prognose auch die Sommergerstenerzeugung im Jahresabstand neuerlich sinken: Die Fläche von 25.000 ha auf 24.000 ha und die Erntemenge von 120.000 t auf 108.000 t.
 
Einen weiteren Flächenverlust um 4.000 ha gegenüber dem Vorjahr habe Österreichs Rapsanbau 2025 zu gewärtigen, die Produktion soll von 72.000 t auf 63.000 t fallen - im März waren noch 69.000 t erhofft worden. Sonnenblumen sollen dementgegen um 3.000 ha auf 26.000 ha und um 15.000 t auf 68.000 t zulegen, Sojabohnen hingegen um 2.000 ha auf 85.000 t an Fläche verlieren, sich aber mengenmäßig um 12.000 t auf 247.000 t (März: 255.000 t) verbessern können.

Ukraine: Weniger Raps aber mehr Sonnenblumen, Weizen und Mais als 2024

Außerhalb der EU prognostiziert der Getreidehandelsverband für die Ukraine 3,36 Mio. t Raps (März: 3,42 Mio. t) nach 3,71 Mio. t im Jahr 2024, 14,81 Mio. t Sonnenblumen (März: 14,52 Mio. t) nach 12,58 Mio. t sowie an Getreide insgesamt 57,51 Mio. t (2024: 54,06 Mio. t). Davon entfallen 22,73 Mio. t (März: 22,95 Mio. t, 2024: 22,01 Mio. t) auf Weichweizen und unverändert gegenüber der vorigen Prognose 29,33 Mio. t auf Mais (2024: 25,92 Mio. t).

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