Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 1. bis 7. März 2023

Brotgetreide:

Der globale Weizenmarkt stand auch in der Vorwoche unter dem Einfluss von sinkenden Preisen für russische Exportware. Zusätzlicher Druck kam von Regenprognosen für die dürregeplagten Anbaugebiete in Frankreich und den USA. Dämpfend wirkten nur die Sorge um die Fortsetzung des Exportkorridors für die Ukraine und reduzierte Schätzungen für die Ernte 2023 (Australien -11 Mio. t und Russland -15 Mio. t gegenüber Vorjahr). Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 274,25/t (III, Schlusskurs vom 28.02.) auf € 269,75/t (III, Schlusskurs vom 07.03.).
 
Der sinkende Preistrend an den Futures-Börsen sorgte für eine Fortsetzung der Stimmung am regionalen Markt: Käufer blieben sehr zurückhaltend und das Angebot wird drängender, vor allem aus den östlichen Nachbarländern.

Futtergetreide/Mais:

Die Preise für Mais-Futures an den internationalen Warenterminbörsen folgten jenen für Weizen. Zusätzlicher Druck durch Berichte über eine Rekord-Maisernte in Brasilien und schleppende Exportzahlen der USA blieb begrenzt durch weiter sinkende Ernteerwartungen für Argentinien und die Hoffnung auf steigende Nachfrage aus China. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 274,50/t (VI, Schlusskurs vom 28.02.) auf € 265,50/t (VI, Schlusskurs vom 07.03.).
 
Nach den Deckungskäufen, auf die im letzten Marktbericht hingewiesen wurde, kehrte in der Vorwoche wieder Stillstand ein. Die Verarbeitung lief weiter mit reduzierter Kapazität, und die Verkäufer plagten sich mit Preis-Indikationen, die deutlich unter dem Einlagerungs-Niveau zur Ernte lagen.

Ölsaaten:

Die Preise für Sojabohnen-Futures an der CBoT konnten letzte Woche den vorangegangenen Preissturz (siehe letzter Marktbericht) wieder großteils wettmachen. Stützend wirkte vor allem die fortgesetzte Trockenheit in Argentinien. Etwa 60% der Bestandsflächen befinden sich dort in der für die Ertragsbildung entscheidenden Phase. Raps musste zuletzt wieder Rückschläge hinnehmen. Grund dafür waren schwache Pflanzenöl-Märkte, ausgelöst durch Überlegungen in Indien, die eigenen Rapsanbauer durch protektionistische Importzölle zu schützen. Raps-Futures an der Euronext fielen von 528,25/t (V, Schlusskurs vom 28.02.) auf € 519,50/t (V, Schlusskurs vom 07.03.).
 
Der regionale Markt für Ölsaaten zeigte ebenfalls kaum Bewegung. Auch hier war verstärktes Angebot aus östlichen Nachbarländern spürbar. Marktteilnehmer berichteten, dass für Partien aus der neuen Ernte mehr Interesse bei der Verarbeitungsindustrie zu spüren war. Dabei ist nochmals auf die geringe Differenz zwischen den Quotierungen für die alte und die neue Ernte hinzuweisen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 1. bis 7. März 2023

Raps – Straubing März 2023 € 526 - 517 t
Raps – Straubing April 2023 € 527 - 518/t
Raps – Straubing Mai 2023 € 527 - 518/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 518 - 508/t
Raps – Olomouc März 2023 n.q.
Raps – Olomouc April 2023 € 505 - 496/t
Raps – Olomouc Mai 2023 € 506 - 497/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 503 - 493/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mär. 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 481 – 483/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 486 – 488/t