Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 13. bis 19. Juli 2022

Brotgetreide:

Die laufende Ernte in den Haupt-Exportländern und Änderungen in den Schätzungen prägten das Marktgeschehen bei Weizen in der letzten Woche. Die Erhöhung der Prognose für Russland + 1,8 Mio. t (ges. 90,5 Mio. t; Quelle IKR) überdeckte eine weitere Reduktion für die EU um – 1,1 Mio. t (ges. 123,3 Mio. t; Quelle Strategie Grains). Wiederholte Meldungen über eine kurz bevorstehende Öffnung von Exportkorridoren für die Ukraine hatten kaum noch Einfluss auf die Stimmung am Markt. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 341,75/t (IX, Schlusskurs vom 12.07.) auf € 337,00/t (IX, Schlusskurs vom 19.07.).
 
Auch regional stand der Markt unter dem Eindruck der auf Hochtouren laufenden Ernte. Erste Berichte wiesen auf durchschnittliche Erträge (mit großen Schwankungen) bei niedrigeren Proteinwerten als in den Vorjahren hin. Zur Ernte in Ungarn berichteten Marktteilnehmer von sehr schlechten Erträgen aus den östlichen Anbaugebieten. Die Umsätze blieben wie in der Woche davor verhalten. Die Abgeber waren nicht bereit, die tieferen Preis-Vorgaben vom internationalen Markt zu akzeptieren.

Futtergetreide/Mais:

Am globalen Maismarkt bereitete die weiter bestehende Phase mit heißem und trockenem Wetter in den USA und der EU zunehmend Sorgen. Strategie Grains verringerte die Ernte-Erwartung für die EU um weitere 1,4 Mio. t auf nur mehr 65,4 Mio. t. Zusätzliche Unterstützung kam letzte Woche von den Preisen für Energie. Die Futures für Rohöl der Sorte Brent stiegen an der ICE-London von US-$ 99,49/t (IX, Schlusskurs vom 12.07.) auf US-$ 107,20/t (IX, Schlusskurs vom 19.07.). Die Mais-Futures an der Euronext zogen von € 301,25/t (XI, Schlusskurs vom 12.07.) auf € 311,00/t (XI, Schlusskurs vom 19.07.) an.
 
Die heiße und trockene Wetterperiode hielt auch in der Region weiter an und ließ die Sorge um Maiserträge wachsen. Die knappen Logistikkapazitäten (auch für Importe aus der UA) wurden durch Niedrigwasser in der Donau weiter verschärft. Nach Aussage von Marktteilnehmern haben ungarische Verarbeiter mit der Deckung ihres Bedarfes bei Futtergetreide durch Importe begonnen. Vor dem Hintergrund blieb die Abgabebereitschaft am Markt in Österreich gering.

Ölsaaten:

Die Kürzung der globalen Ölsaatenproduktion im WASDE-Bericht letzter Woche konnte den Markt nicht nachhaltig bewegen. Auch die Trockenheit im Sojagürtel der USA und anziehende Rohöl-Notierungen erhöhten die Notierungen an der CBoT nur kurzfristig. Belege für eine Rezession der chinesischen Wirtschaft und befürchteter Konsumrückgang könnten die Ursache dafür gewesen sein. Die Raps-Futures an der Euronext fielen von € 678,75/t (XI, Schlusskurs vom 12.07.) auf € 667,25/t (XI, Schlusskurs vom 19.07.).
 
Aussagen über die regionale Rapsernte wiesen auf unterdurchschnittliche Erträge hin. Die sinkenden Futures-Preise wurden von Abgebern nicht akzeptiert und Umsätze blieben gering.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 13. bis 19. Juli 2022

Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 651 - 666/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 654 - 669/t
Raps – Straubing Okt. 2022: € 657 - 672/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022: € 664 - 672/t
Raps – Straubing Jän.-März 2023: € 665 - 676/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: € 639 - 650/t
Raps – Olomouc Sept. 2022: € 643 - 654/t
Raps – Olomouc Okt. 2022: € 645 - 656/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022: € 653 - 659/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2023: € 658 - 669/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2022: € 557 - 555/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2022: € 565 - 560/t