Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 19. bis 26. April 2022

Brotgetreide:

Der Preis für Weizen am globalen Markt war Ende der letzten Kalenderwoche unter Druck: Russland setzte die Exportlieferungen in die Türkei, den Iran und nach Ägypten fort; Indien wurde als Lieferland seitens Ägypten akzeptiert. Anfang dieser Woche zogen die Preise allerdings wieder für alte und neue Ernte an, aufgrund zunehmender Wettersorgen in den USA (nur mehr 27 % gut/sehr gut; schlechtester Wert seit 1989) und Europa (trocken in Süd-Europa). Weizen-Futures für die alte Ernte stiegen an der Euronext von € 399,50/t (V, Schlusskurs vom 19.04.) auf € 415,25/t (V, Schlusskurs vom 26.04.) und für die neue Ernte von € 365,00/t (IX, Schlusskurs vom 19.04.) auf € 374,50/t (IX, Schlusskurs vom 26.04.).
 
Vom regionalen Weizen-Markt wurde über normales Bedarfsgeschäft berichtet. Auch EU-Importware wurde weiter gedeckt bei sinkendem Preisniveau. Bei Durum gab es Aussagen, dass der Bedarf im Inland mittlerweile weitgehend gedeckt wäre. Auch die Nachfrage aus Italien war stark reduziert – unter Hinweis auf eingetroffene Lieferungen von australischer Ware.

Futtergetreide/Mais:

Ende letzter Kalenderwoche setzte bei Mais an den globalen Warenterminbörsen ein Kursrutsch ein. Schwache Exportzahlen aus den USA und verbesserte Ernteerwartungen in Argentinien drückten auf die Stimmung. Die erste Schätzung für die Saison 2022/23 des IGC drehte den Trend ab Montag: Während bei der Weizen-Produktion kaum Auswirkungen aufgrund des Krieges in der Ukraine gesehen wurden (nur minus 1 Mio. t) erwartete man bei Mais ein globales Minus von 13 Mio. t und gleichzeitig eine deutliche Zunahme im Ver-brauch. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 332,00/t (VI, Schlusskurs vom 19.04.) auf € 338,00/t (VI, Schlusskurs vom 26.04.) und für die neue Ernte von € 316,75/t (XI, Schlusskurs vom 19.04) auf € 320,00/t (XI, Schlusskurs vom 26.04.).
 
Aus dem regionalen Mais-Markt wurde weiterhin von geringen Umsätzen berichtet. Die Verarbeiter sahen sich durch weiter eintreffende Lieferungen aus der Ukraine bestätigt und orientierten sich bei den Geldkursen am Niveau der Euronext - allerdings ohne die bisher üblichen Basis-Aufschläge.

Ölsaaten:

Die Kurse für den auslaufenden Mai-Kontrakt für Raps-Futures an der Euronext blieben letzte Kalenderwoche fest. Die Nachricht, dass Indonesien einen Exportstopp über Palmöl ab Ende April verhängen wird, verhalf den Raps-Futures dann zu einem weiteren kräftigen Auftrieb. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 1.018,00/t (V, Schluss-kurs vom 19.04.) auf € 1.059,75/t (V, Schlusskurs vom 26.04.) bzw. für neue Ernte von € 828,75/t (XI, Schlusskurs vom 19.04.) auf € 856,50/t (XI, Schlusskurs vom 26.04.).
 
Marktteilnehmer berichteten über den regionalen Ölsaatenmarkt, dass Lieferungen (u. a. Sojabohnen) aus der Ukraine gut gelaufen sind und auch Raps und Sonnenblumen offeriert wurden. Die regionalen Verarbeiter haben sich bei den Quotierungen darauf hin für die alte Ernte komplett zurückgezogen und waren bei den Terminen für die neue Ernte nicht bereit, die gestiegenen Futures-Preise mitzumachen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 19. bis 26. April 2022

Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Straubing Juli-Aug. 2022: € 845 - 864/t
Raps – Straubing Sept. 2022: € 846 - 865/t
Raps – Straubing Okt.-Dez 2022: € 814 - 852/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: n.q.
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2022: n.q.
Raps – Olomouc Okt.-Dez 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc April-Juni 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2022: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2022: € 680 - 685/t