Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 21. bis 28. Juli 2021

Brotgetreide:

Die Erwartungen einer schlechten Sommerweizenernte in den USA erhärteten sich. Eine aktuelle Crop-Tour schätzte den Durchschnittsertrag nurmehr auf 2,0 t/ha (30 bpa) gegenüber 5,4 t/ha (80 bpa) im Vorjahr. Das Exportprogramm lief aber bisher deutlich langsamer an als im letzten Jahr. An der Euronext lagen die gehandelten Preise unter dem Vorwochen-Niveau: € 215,50/t (IX, Schlusskurs vom 20.7.) auf € 212,00/t (IX, Schlusskurs vom 27.7.).
 
In Österreich hat sich der positive Trend bei den Ernteergebnissen aus den späteren Regionen letzte Woche bestätigt: 5 bis 6 t/ha, gute Werte für hl-Gewicht und relativ hoher Anteil an Premiumweizen. Die Nachfrage von Mühlen für prompte Lieferungen dürfte nach Aussage von Marktbeteiligten großteils gedeckt sein und der Handel lief zuletzt eher ruhig. Roggen aus dem Frühdruschgebiet war enttäuschend, mit sehr hohem Schmachtkorn-Anteil. Durumweizen wurde nur weit über den aktuellen Geldkursen angeboten. Diese Rohstoffpreise sind in der Kette derzeit noch nicht weiterzugeben.

Futtergetreide/Mais:

Im Maisanbaugebiet der USA ist die prognostizierte heiße und trockene Wetterphase eingetroffen. Am Exportmarkt ist aber aktuell wenig los. China hat die letzten Einkäufe mit brasilianischem Mais gedeckt. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext gaben leicht nach: von € 206,75/t (XI, Schlusskurs vom 20.7.21) auf € 205,75/t (XI, Schlusskurs vom 27.7.21).
 
Die Nachfrage regionaler Verarbeiter von Futter- und Industrieweizen war letzte Woche lebhaft. Grund könnte in kurzfristigen Lieferverzögerungen aufgrund von Hochwasser liegen. Sommergerste zeigte in den späteren Ernteregionen bessere Ergebnisse. Eine Aufbereitung zu Braugerste-Qualitäten scheint möglich. Das Angebot an Futtergerste blieb damit jedoch weiterhin begrenzt. Der Markt für Mais lief vergangene Woche eher ruhig. Die Briefkurse für Restbestände aus der alten Ernte wurden nicht akzeptiert. Die verbesserten Ernteaussichten könnten der Grund dafür sein.

Ölsaaten:

Starke Preisanstiege für Palmöl und gute Exportzahlen aus den USA verhalfen dem inter-nationalen Markt für Soja zu einer Umkehr des schwachen Preistrends der vergangenen Woche. Raps hatte dagegen noch Nachholbedarf: Die Raps-Futures fielen von € 535,25/t (VIII, Schlusskurs vom 20.7.) auf € 529,25/t (VIII, Schlusskurs vom 27.7.).
 
Am regionalen Markt spielten diese Vorzeichen kaum eine Rolle. Wegen der schlechten Ernteergebnisse waren bereits geschlossene Kontrakte schwer zu erfüllen. Das Angebot am lokalen Markt blieb gering.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig , mit Qualitätsboni - 21. bis 28. Juli 2021

Raps – Straubing September 2021: € 506 bis 527/t
Raps – Straubing Oktober 2021: € 508 bis 530/t
Raps – Straubing Nov.-Dez. 2021: € 511 bis 533/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 500 bis 522/t
Raps – Olomouc Nov.-Dez. 2021: € 504 bis 526/t
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2021: € 460 bis 465/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sep.-Okt. 2021: n.q.