Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 24. bis 30. November 2021

Brotgetreide:

Die Nachricht über eine neue Corona-Mutation, Omnikron, und deren rasche internationale Verbreitung hat zu einer Kehrtwende mit täglich sinkenden Preisen geführt. Eine Reihe von preisstützenden Informationen konnten gegen den neuen Trend nichts ausrichten: Wegen der raschen Verkäufe hob die EU die Schätzung für Drittlands-Exporte um 2 Mio. t an; Ägypten nutzte die gesunkenen Preise für einen Importtender über 600.000 t, die Lieferungen erfolgen aus Rumänien, der Ukraine und aus Russland, obwohl dort zuletzt die Exportsteuer nochmals angehoben wurde (auf USD 80,80/t). An der Euronext fielen die Preise für Weizen-Futures kräftig von € 311,50/t (XII, Schlusskurs vom 23.11.) auf € 279,50/t (XII, Schlusskurs vom 30.11.).
 
Vom regionalen Markt wird berichtet, dass Aufmischware weiterhin gesucht war. Bei einzelnen lokalen Verarbeitern trat noch kurzfristiger Deckungsbedarf auf. Die Entwicklung am globalen Markt hatte für diese Abschlüsse daher noch keine Auswirkung.

Futtergetreide/Mais:

Auch Futtergetreide und Mais spürten den Druck aufgrund der weltweiten Sorgen um die neue Corona-Variante. Daneben gab es gemischte Nachrichten aus der Schwarzmeer-Region: Russland rechnete mit einer neuen Rekordernte von 15,2 Mio. t (+ 1,6 Mio. t über Vorjahr). In der Ukraine dagegen verzögerte sich die Maisernte und die Inlandspreise waren bereits so hoch, dass Exporte nicht sinnvoll wurden. An der Euronext sanken Mais-Futures von € 258,00/t (I, Schlusskurs vom 23.11.) auf € 237,00/t (I, Schlusskurs vom 30.11.).

Die Trendumkehr am globalen Markt ließ auch den regionalen Handel mit Trockenmais ruhiger werden. Die Versorgungslage der Verarbeiter ist heuer knapper als in Vorjahren. Dennoch lagen Geld- und Briefkurse auseinander und Umsätze liefen nur in einem moderaten Tempo. Auch Nachfrage für Exporte war kaum vorhanden: Die Versorgungsbilanz für Ungarn sollte sich nach Einschätzung von Marktbeobachtern durch die bereits während der Ernte getätigten Importe ausgeglichen haben und das Interesse von italienischen Kunden war abwartend.

Ölsaaten:

Die bereits in der Vorwoche abgekühlte Stimmung an den globalen Ölsaatenmärkten setzte sich wegen der wieder einsetzenden Pandemie-Ängste fort. Die guten Anbaubedingungen in Südamerika herrschten auch in den letzten Tagen. Einzige preisstützende Nachricht: Der Export von US-Soja lief schwunghaft, mit China als Hauptkunde. An der Euronext sanken die Preise für Raps-Futures von € 682,50/t (II, Schlusskurs vom 23.11.) auf € 644,75/t (II, Schlusskurs vom 30.11.).
 
Bei Ölsaaten am regionalen Markt stand zuletzt die Abwicklung bestehender Lieferverpflichtungen im Vordergrund. Dabei begann sich die Verfügbarkeit bei LKW-Transporten wegen des raschen Endes der Nassmais-Kampagne leicht zu verbessern. Die Situation auf der Donau und bei Zügen war weiterhin angespannt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 24. bis 30. November 2021

Raps – Straubing November 2021: € 709 bis 668/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 709 bis 668/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 709 bis 668/t
Raps – Olomouc November 2021: € 704 bis 664/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 704 bis 664/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2022: € 704 bis 664/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: € 615 bis 600/t