Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 26. April bis 2. Mai 2023

Brotgetreide:

Konkurrenzdruck wegen der großen Bestände aus der Ernte 2022 in Russland und ver­besserte Aussichten für die Ernte 2023 auf der Nordhalbkugel hielten die Preise am globalen Weizen-Markt unter Druck. Die EU reduzierte die Export- und erhöhte die Importerwartung für 2022/23 und hob damit die Endbestände um weitere 1,5 Mio. t an. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 242,75/t (V, Schlusskurs vom 25.04.) auf € 232,75/t (V, Schlusskurs vom 02.05. = Tiefststand seit Oktober 2021).

Die EU-Kommission verkündete eine Einigung beim Importstopp für ukrainische Agrargüter: Mais, Weizen, Raps und Sonnenblumen werden in PL, SK, HU, RO und BG nur mehr im Transit abgefertigt. € 100 Mio. stehen für betroffene Landwirte in diesen Ländern zur Verfügung. Die Investitionen für den Export in Drittländer durch die EU werden erhöht.
 
Sinkende Futures-Kurse und gute Bestände in der Region hielten den Bedarf im Ausmaß von kurzfristigen Rest-Deckungsmengen. Marktteilnehmer wiesen darauf hin, dass die freien Transportkapazitäten für nahe Termine auch knapp wären.

Futtergetreide/Mais:

In den USA verbessern sich die Bedingungen für die Aussaat. China hat einen weiteren Kauf von 233.000 t US-Mais storniert. Die langsame Abfertigung für die Exporte aus der Ukraine über den Seekorridor verzögerte mittlerweile die Lieferungen nach Südeuropa, hatte bislang aber keine Auswirkung auf die Preise. Die Mais-Futures an der Euronext fielen weiter von € 238,50/t (VI, Schlusskurs vom 25.04.) auf € 227,75/t (VI, Schlusskurs vom 02.05.).
 
Am regionalen Markt ergab sich daraus dasselbe Bild wie bei Weizen - Umsätze blieben auf kleine Restmengen beschränkt.

Ölsaaten:

Am globalen Ölsaatenmarkt tauchten Sorgen über die Nachfrage aus China auf, nachdem das Exporttempo aus Brasilien unter den Erwartungen lag. Strategie Grains bewertete die Rapsbestände in der EU neuerlich besser und erhöhte Ernte- und Überhangserwartung. Wegen Turbulenzen infolge des Auslaufens des Mai-Termins konnten sich die Kurse an der Euronext dennoch gut behaupten - die Preise stiegen von € 437,00/t (VIII, Schlusskurs vom 25.04.) auf € 441,00/t (VIII, Schlusskurs vom 02.05.).
 
Die Entwicklung an den Futures-Börsen spielte am Kassamarkt keine Rolle. Die Quotierungen für Ölsaaten lagen immer unter jenen in der Woche davor. Marktteilnehmer sahen auch hier keine Bewegung am Markt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 26. April bis 2. Mai 2023

Raps – Straubing Mai 2023 n.q.
Raps – Straubing Juni 2023 € 433 – 420/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 434 – 420/t
Raps – Straubing Sept. 2023 € 438 – 424/t
Raps – Straubing Okt.-Dez. 2023 € 447 – 435/t
Raps – Olomouc Mai 2023 € 414 – 401/t
Raps – Olomouc Juni 2023 € 414 – 401/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 414 – 401/t
Raps – Olomouc Sept. 2023 € 415 – 402/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez. 2023 € 427 – 415/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2023 € 392 – 387/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 397 – 392/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 € 393 – 387/t