Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 29. September bis 6. Oktober 2021

Brotgetreide:

Neue Meldungen hielten die globale Weizen-Hausse am Laufen: Die aktuellen Quartals-Daten aus den USA berichteten ein 19 Jahres-Tief bei der Ernte und ein 14-Jahres-Tief bei den Beständen, die Exporte aus der EU liefen auf Hochtouren (bereits rund 2 Mio. t über Vorjahr) und der größte Konkurrent, Russland, erhöht für die Woche ab 6. Oktober die Exportsteuer weiter (von $ 53,5 auf $ 57,8/t). Die Weizen-Futures an der Euronext sprangen von € 254,00/t (XII, Schlusskurs vom 28.9.) auf € 262,75/t (XII, Schlusskurs vom 5.10.).
 
Die gute Aufmischqualität des heimischen Weizens hielt die Nachfrage in der vergangenen Woche weiter hoch. Wegen der internationalen Preisentwicklung blieb der Abstand zwischen Geld- und Brief-Kursen jedoch erheblich und damit die Umsätze bescheiden.

Futtergetreide/Mais:

Die Quartalsschätzung der Maisernte in den USA lag unter den Erwartungen der Marktteilnehmer. Zunehmender Erntedruck (bereits 29 % geerntet) und schwache Ethanol-Verarbeitung (2 % unter Vorjahr) hielten die Preise an der CBoT jedoch in einer Seitwärts-Bewegung. Anders in Europa: Die weiter verzögerte Ernte in Frankreich (erst 2 % geerntet nach 31 % im Vorjahr) und die anhaltende Hausse bei Weizen ließen die Preise für Mais-Futures an der Euronext kräftig steigen - von € 226,75/t (XI, Schlusskurs vom 28.9) auf € 237,75/t (XI, Schlusskurs vom 5.10.).
 
Am regionalen Markt mehrten sich Berichte über schlechte Erträge aus der ungarischen Maisernte. Heimische Anbieter waren daher trotz lokal guter Ernteergebnisse weiter zurückhaltend. Ob die gute internationale Marktlage auch genutzt werden kann, bleibt wegen drohender Logistikprobleme noch fraglich. Das bestehende Lieferprogramm für Brot- und Futtergetreide sollte abgewickelt werden können. Marktteilnehmer wiesen aber darauf hin, dass zusätzliche, kurzfristige Transporte (etwa wegen Qualitätsproblemen oder Umstellung auf neue Exportdestinationen) bereits erhebliche Probleme bereiteten.

Ölsaaten:

Der US-Quartalsbericht hat die Ernteerwartung bei Sojabohnen geringfügig erhöht. Die Prognose für die Sojaernte in Brasilien wurde hinaufgesetzt. Gleichzeitig wurden rückläufige Verarbeitungszahlen aus den USA gemeldet. Die Soja-Futures an der CBoT verloren in der letzten Woche etwa 2,1 %. Die Hausse bei Raps hat sich demgegenüber fortgesetzt. Der Preis für Raps -Futures an der Euronext stieg von € 633,00/t (XI, Schlusskurs vom 28.9.) auf € 662,00/t (XI, Schlusskurs vom 5.10.).

Am regionalen Markt lief der Handel mit Ölsaaten zögerlich. Die Quotierungen für Raps spiegeln dabei die Preisentwicklung an der Euronext wider. Auch die Quotierungen für Öl-Sonnenblumen zogen an - obwohl für die EU eine neue Rekordernte vorausgesagt wird (9,95 Mio. t).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 28. September bis 5. Oktober 2021

Raps – Straubing Oktober 2021: € 633bis 650/t
Raps – Straubing November 2021: € 634 bis 651/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 636 bis 653/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 634 bis 653/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 626 bis 643/t
Raps – Olomouc November 2021: € 627 bis 644/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 628 bis 645/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2022: € 626 bis 645/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Oktober 2021: € 525 bis 550/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc November 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: n.q.