WASDE Juli 2025: Globale Endlager von Weizen und Mais leicht nach unten revidiert
USA im Gegensatz zu globalem Trend mit Lageraufbau - EU-Weizenbilanz trotz gesenktem Export sehr eng
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA senkt für 2025/26 gegenüber Juni die Prognosen für die globalen Endlager von Weizen und Mais. Obwohl der Juli-WASDE auch die Endbestände von Weizen und Mais in den USA nach unten revidiert, kommt es dort zu einem Lageraufbau. Trotzdem der Weizenexport der EU im Monatsabstand um 2,00 Mio. t auf 32,50 Mio. t (+6,00 Mio. t zu 2024/25) geringer angesetzt wird, sinkt auch die Endlagerprognose um 0,30 Mio.t auf 12,61 Mio. t oder enge 8,8% ihres Verbrauchs.
Die Änderung der EU-Weizenbilanz beruht auf einer Anhebung der Produktion um 0,70 Mio. t auf nunmehr 137,25 Mio. t (+15,13 Mio. t zu 2024/25) und einer Senkung ihrer Weizeneinfuhr um 3,00 Mio. t auf 6,50 Mio. t (-4,20 Mio. t zu 2024/25). Die Revision der weltweiten Weizenbilanz im Monatsabstand fußt auf leichten Senkungen von Anfangsbeständen (um 0,39 Mio. t auf 263,59 Mio. t) und Produktion um 0,04 Mio. t auf 808,55 Mio. t (+8,63 Mio. t zum Vorjahr) und einer Anhebung des Verbrauchs um 0,82 Mio. t auf 810,62 Mio. t (+5,14 Mio. t zum Vorjahr). Dabei wiegen Senkungen der Ernteprognosen für Kanada, die Ukraine und den Iran Anhebungen für die EU sowie für Kasachstan, Russland und Pakistan mehr als auf. Die Erwartung in die weltweiten Weizenexporte geht um 1,27 Mio. t auf 213,06 Mio. t (+6,47 Mio. t zum Vorjahr) zurück, hauptsächlich weil die für die EU um 2,00 Mio. t und die für die Ukraine um 1,00 Mio. t (15,50 Mio. t, -0,40 Mio.t zum Vorjahr) sinken, wohingegen Russlands Weizenausfuhr um 1,00 Mio. t auf 46,00 Mio. t (+3,00 Mio. t zum Vorjahr) hinaufgesetzt wird.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juli 2025
2023/24 | 2024/25 vorl. |
2025/26 3. Prognose |
25/26 zu Vormonat |
25/26 zu 24/25 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 791,95 | 799,92 | 808,55 | -0,04 | +8,63 |
Angebot | 1066,60 | 1069,07 | 1072,14 | -0,43 | +3,07 |
Verbrauch | 797,45 | 805,48 | 810,62 | +0,82 | +5,14 |
Endbestand | 269,16 | 263,59 | 261,52 | -1,24 | -2,07 |
Bestand zu Vorjahr |
-5,49 | -5,57 | -2,07 | +0,85 | -3,50 |
Ratio stock/use | 33,75% | 32,72% | 32,26% | -0,19% | -0,46% |
Mais | |||||
Ernte | 1230,73 | 1225,30 | 1263,66 | -2,32 | +38,36 |
Angebot | 1536,34 | 1540,99 | 1547,84 | -3,18 | +6,85 |
Verbrauch | 1220,65 | 1256,81 | 1275,76 | -0,03 | +18,95 |
Endbestand | 315,69 | 284,18 | 272,08 | -3,16 | -12,10 |
Bestand zu Vorjahr |
+10,08 | -31,51 | -12,10 | +2,30 | -19,41 |
Ratio stock/use | 25,86% | 22,61% | 21,33% | -0,25% | -1,28% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2822,80 | 2847,29 | 2896,90 | -3,96 | +49,61 |
Angebot | 3615,73 | 3643,54 | 3660,80 | -5,26 | +17,26 |
Verbrauch | 2819,47 | 2879,65 | 2912,87 | -0,21 | +33,22 |
Endbestand | 796,26 | 763,90 | 747,93 | -5,05 | -15,97 |
Bestand zu Vorjahr |
+3,33 | -32,36 | -15,97 | +3,75 | -16,39 |
Ratio stock/use | 28,24% | 26,53% | 25,68% | -0,17% | -0,85% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 396,93 | 422,00 | 427,68 | +0,86 | +5,68 |
Angebot | 498,71 | 537,31 | 552,80 | +1,78 | +15,49 |
Verbrauch | 383,69 | 409,04 | 425,17 | +1,02 | +16,13 |
Endbestand | 115,31 | 125,12 | 126,07 | +0,77 | +0,95 |
Bestand zu Vorjahr |
+13,53 | +9,81 | +0,95 | -0,15 | -8,86 |
Ratio stock/use | 30,05% | 30,59% | 29,65% | +0,22% | -0,94% |
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 11. Juli 2025, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 12. Juni 2025. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. August 2025.
US-Weizenbilanz im Gegensatz zu der anderer Exporteure und jener der EU großzügig
Entgegen dem globalen Trend der Abnahme des Endlageranteils von Weizen am Verbrauch (Ratio stock to use) im Monatsabstand um 0,19% und im Jahresvergleich um 0,46% auf 32,26% sowie den engen Bilanzen der EU mit 8,8% und der Gruppe der wichtigen Exporteure ohne die USA (Argentinien, Australien, EU; Kanada, Russland und Ukraine) mit 10,7% fällt die US-Weizenbilanz mit 44,3% Endlageranteil am Verbrauch sehr großzügig aus. Zumindest aber belässt das USDA die Prognose des durchschnittlichen Erzeugerpreises von Weizen für die US-Farmer in der Saison 2025/26 gegenüber dem Vormonat unverändert (-2,2% zum Vorjahr). China hortet mit 124,60 Mio. t Weizen (-3,00 Mio. t zum Vorjahr) 47,6% aller Reserven auf der Welt und kann damit 82,5% seines Jahresbedarfs vorrärtig halten.
Maisbilanz global negativ - aber Bestandsaufbau in den USA bei größerer Ernte und weniger Export
Ähnlich verhält es sich bei den Maisbilanzen im Vergleich von 4,1% bei den Exporteuren ohne USA (Argentinien, Brasilien, Russland, Südafrika und Ukraine) und den USA mit aber doch gegenüber dem Weizen engeren 10,8%. Im Vergleich zum Vorjahr sollen die USA 2025/26 mit 67,95 Mio. t um 1,90 Mio. t weniger Mais ausführen können, obwohl sie um 21,30 Mio. t (398,93 Mio. t, -2,92 Mio. t im Monatsabstand) mehr am Ernte erwarten. Die globale Maisproduktion legt im Jahresabstand um 38,36 Mio. t auf 1263,66 Mio. t zu, das Angebot aber nur um 6,85 Mio. t auf 1547,84 Mio. t, wohingegen der Verbrauch um 18,95 Mio. t auf 1275,76 Mio. t ansteigt und die Endlager um 12,10 Mio. t (-3,16 Mio. t gegenüber Juni) auf 21,33% des Verbrauchs (-1,28 % zum Vorjahr, -0,25% zum Juni) abschmelzen.
Maßgeblich zum globalen Lagerabbau beim Mais trägt China mit einem Jahresminus von 16,02 Mio. t auf 179,16 Mio. t bei. Diese Menge macht aber immer noch zwei Drittel der weltweiten Maisreserven (65,9%) aus und reicht für 55,8% des Jahresverbrauchs im Reich der Mitte.
Maßgeblich zum globalen Lagerabbau beim Mais trägt China mit einem Jahresminus von 16,02 Mio. t auf 179,16 Mio. t bei. Diese Menge macht aber immer noch zwei Drittel der weltweiten Maisreserven (65,9%) aus und reicht für 55,8% des Jahresverbrauchs im Reich der Mitte.
Maisprognose für EU zum Juni unverändert - weniger Import als 2024/25
Die Maisprognose für die EU im Wirtschaftsjahr 2025/26 stellt sich gleich wie im Juni dar: Demnach erwartet die Union eine Maisernte von 60,00 Mio. t (2024/25: 59,31 Mio. t) und eine Einfuhr von 20,50 Mio. t (2024/25: 20,00 Mio. t) zur Deckung ihres Defizits bei einem Eigenverbrauch von 77,80 Mio. t (2024/25: 77,90 Mio. t). Das sind Einfuhren von 26,35% des Bedarfs.
Ebenso unverändert bleiben die Daten für die Ukraine mit 30,50 Mio. t Maisernte (+3,70 Mio. t gegenüber 2024/25) und 24,00 Mio. t Ausfuhr (+2,00 Mio. t gegenüber 2024/25).
Ebenso unverändert bleiben die Daten für die Ukraine mit 30,50 Mio. t Maisernte (+3,70 Mio. t gegenüber 2024/25) und 24,00 Mio. t Ausfuhr (+2,00 Mio. t gegenüber 2024/25).
Futtergetreidebilanz negativ - US-Mais- und EU-Gerstenernte gesenkt
Negativ setzt der WASDE auch die globale Futtergetreidebilanz mit einem Lagerabbau um 13,55 Mio. t auf 299,14 Mio. t (-3,25 Mio. t gegenüber dem Vormonat) oder 19,2% des Verbrauchs an. Die Ernteprognose sinkt zum Juni um 3,62 Mio. t auf 1.547,08 Mio. t. Neben der verringerten Schätzung der US-Maisernte schlagen dabei unter anderem Revisionen der Gerstenproduktion in der Türkei, der EU, im Vereinigten Königreich sowie in Russland und der Ukraine nach unten zu Buche.
Sojabohnen: Höher geschätzte Anfangsbestände lassen neuerlichen Lageraufbau etwas steigen
Mit etwas höheren Anfangsbeständen als im Juni und einer etwas größer geschätzten Ernte übertrifft das Angebot an Sojabohnen den ebenfalls leicht angehobenen Verbrauch etwas mehr als vor reinem Monat. Während die Bohnenernte im Jahresabstand um 5,68 Mio. t auf 427,68 Mio. t zunimmt, steigt das Angebot um 15,49 Mio. t und legt der Verbrauch um 16,13 Mio. t auf 425,17 Mio. t zu. Die globalen Endbestände an Sojabohnen werden damit gegenüber Juni um 0,77 Mio. t hinaufgesetzt, wobei es zu einem neuerlichen leichten Bestandsaufbau um 0,95 Mio.t auf 29,65% des Verbrauchs kommt. Gegenüber 2024/25 sinkt aber der Endlageranteil leicht um 0,94%.
USA exportieren weniger Sojabohnen und Brasilien mehr - China steigert Import
Der WASDE-Report senkt die US-Sojabohnenernte zum Vormonat leicht und nimmt die Exporterwartung um 1,91 Mio. t auf 47,49 Mio. t (-3,27 Mio. t zum Vorjahr) zurück, wodurch es zu einer Anhebung der Endlager - aber dennoch zu einem Lagerabbau - kommt. Wie in den USA - dort dank einer Steigerung der Biostreibstoff-Beimischung - steigt im Jahresvergleich 2025/26 die weltweite Vermahlung von Sojabohnen und der Handel mit Schroten- auch der Schortexport der USA. Auch die Bohnenexporte nehmen gegenüber 2024/25 zu, etwa soll der größte Importeur, China, mit 112,00 Mio. t (26,2% der globalen Produktion von 427,68 Mio. t und 59,7% des Welthandelsvolumens) um 5,50 Mio. t mehr Bohnen am Weltmarkt einkaufen. Brasilien steigert zum Vorjahr seine Bohnenernte um 6,00 Mio. t auf 175 Mio. t und soll es auf 9,90 Mio. t mehr Export von 112,00 Mio. t bringen.