WASDE Juni 2025: Globale Weizen- und Maisendlager 2025/26 über Erwarten stark gesenkt

Globale Weizenbilanz nun negativ - Anfangs- und Endbestände von Sojabohnen hinaufgesetzt
Die zweite weltweite Bilanz allen Getreides (Weizen, Mais und Futtergetreide) des USDA für 2025/26 sieht das zweite Jahr in Folge einen nunmehr gegenüber dem Vormonat um 1,62 Mio. t hinaufgesetzten Bestandsabbau um 12,22 Mio. t auf 25,85% des Verbrauchs. Dabei steigen zum Mai die Prognosen für Angebot (+2,57 Mio. t auf 3.666,06 Mio. t) und Verbrauch (+25,73 Mio. t auf 2.913,08 Mio. t), sinken aber die für Produktion (-4,10 Mio. t auf 2.900,86 Mio. t) und Endlager (-3,16 Mio. t auf 752,98 Mio. t).
Die zweite Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums USDA der globalen Versorgungsbilanzen 2025/26 senkt die Endbestände von Weizen und Mais über Erwarten. Das USDA ging in der ersten Schätzung 2025/26 noch von einem leichten Bestandsaufbau bei Weizen aus, schließt sich aber nun Prognosen wie der des IGC an und sagt nunmehr auch einen neuerlichen Bestandsabbau voraus. Während die Endlager global sowohl bei Weizen (-1,22 Mio. t) als auch Mais (-9,80 Mio. t) schrumpfen, bauen sich die Bestände in den USA bei Weizen weiter um 1,55 Mio. t und bei Mais um 9,78 Mio. t auf. Mit einer Revision der Anfangs- und Endbestände nach oben setzt das USDA die Endlager von Sojabohnen 2025/26 gegenüber Mai um 0,97 Mio. t hinauf, sie wachsen im Jahressabstand um 1,10 Mio. t.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Juni 2025

2023/24 2024/25
vorl.
2025/26
2. Prognose
25/26
zu Vormonat
25/26
zu 24/25
Weizen
Ernte 791,95 799,91 808,59 +0,07 +8,68
Angebot 1066,72 1068,88 1072,57 -1,16 +3,69
Verbrauch 797,76 804,90 809,80 +1,80 +4,90
Endbestand 268,96 263,98 262,76 -2,97 -1,22
Bestand
zu Vorjahr
-5,81 -4,98 -1,22 +0,70 -3,76
Ratio stock/use 33,71% 32,80% 32,45% -0,44% -0,35%
Mais
Ernte 1230,52 1223,33 1265,98 +1,00 +42,65
Angebot 1536,20 1539,23 1551,02 -1,25 +11,79
Verbrauch 1220,30 1254,18 1275,79 +1,36 +21,61
Endbestand 315,90 285,04 275,24 -2,60 -9,80
Bestand
zu Vorjahr
+10,22 -30,86 -9,80 +0,35 -21,06
Ratio stock/use 25,89% 22,73% 21,57% -0,23% -1,15%
Getreide gesamt
Ernte 2822,60 2845,18 2900,86 -4,10 +55,68
Angebot 3615,71 3640,88 3666,06 +2,57 +25,18
Verbrauch 2820,01 2875,69 2913,08 +5,73 +37,39
Endbestand 795,71 765,20 752,98 -3,16 -12,22
Bestand
zu Vorjahr
+2,60 -30,51 -12,22 +1,62 -18,29
Ratio stock/use 28,22% 26,61% 25,85% -0,16% -0,76%
Sojabohnen
Ernte 396,93 420,78 426,82 +/-0,00 +6,04
Angebot 498,71 536,09 551,02 +1,02 +14,93
Verbrauch 383,85 409,23 424,15 +0,10 +14,92
Endbestand 115,31 124,20 125,30 +0,97 +1,10
Bestand
zu Vorjahr
+13,53 +8,89 +1,10 -0,05 -7,79
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 12. Juni 2025, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 12. Mai 2025. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 11. Juli 2025.

Weizenendlager nun auch laut USDA sinkend - Lageraufbau aber in den USA

Die Anpassungen an der globalen Weizenbilanz gegenüber der ersten Schätzung betreffen leichte Anhebungen der Erntemenge (+0,07 Mio. t auf 808,59 Mio. t, +8,68 Mio. t zu 2024/25) und etwas deutlicher des Verbrauchs (+1,80 Mio. t auf 809,80 Mio. t, +4,90 Mio. t zu 2024/25) sowie Senkungen des Anfangsbestands (-1,23 Mio. t auf 263,98 Mio. t, -4,98 Mio. t zu 2024/25), des Angebots (-1,16 Mio. t auf 1.072,57 Mio. t, +3,69 Mio. t zu 2024/25) und des Endbestands (-2,97 Mio. t auf 262,76 Mio. t, -1,22 Mio. t zu 2024/25). Dabei übersteigt eine Herabsetzung der Anfangsbestände Russlands Hinaufsetzungen der Ernten der EU (+0,55 Mio. t auf 136,55 Mio. t, +14,43 Mio. t zu 2024/25) - vor allem wegen verbesserter Aussichten in Spanien - und Indiens auf den neuen Rekord von 117,51 Mio. t.
 
Entgegen dem global und bei der Gruppe der wichtigen Exporteure mit Ausnahme der USA (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland und Ukraine) herrschenden Trend zu einem Bestandsabbau beim Weizen 2025/26, stehen die USA nach der Saison 2024/25 (+3,95 Mio. t) einem neuerlichen Anschwellen der Weizenendlager um 1,55 Mio. t auf 24,45 Mio. t gegenüber. Dies entspricht einem Endlageranteil am Verbrauch (Ratio stock to use) von 45,29% entgegen weltweit 32,45% und gar nur 10,92% bei den anderen Exporteuren oder 8,87% in der EU. Die Weizenendlager der EU nehmen im Jahresabstand auf niedrigem Niveau um 0,55 Mio. t auf 12,91 Mio. t zu, nachdem sie 2024/25 um 3,43 Mio. t gefallen sind.

Weizen: Welthandel und Exporte der EU steigen 2025/26

Verbesserte Exportprognosen für die EU (+0,50 Mio. t auf 34,50 Mio. t, +8,00 Mio. t zu 2024/25) und die USA (+0,68 Mio. t auf 22,45 Mio. t, +0,13 Mio. t zu 2024/25) führen zu einer Anhebung des Volumens im Welthandel (+1,34 Mio. t auf 214,33 Mio. t, +8,42 Mio. t zu 2024/25). Größter Weizenexporteur bleibt Russland mit unverändert 45,00 Mio. t und einem Plus von 1,50 Mio. t gegenüber 2024/25 nahezu parallel zur Steigerung seiner Ernte im Jahresabstand um 1,40 Mio. t auf 83,00 Mio. t. Von China erwartet das USDA, dass es seine Weizeneinfuhren nach der drastischen Einschränkung von zuvor 13,64 Mio. t auf 4,00 Mio. t im Jahr 2024/25 nunmehr 2025/26 um 2,00 Mio. auf 6,00 Mio. t wieder etwas ausweitet. Der ukrainische Weizenexport wird bei 16,50 Mio. t belassen - ein Plus von 0,50 Mio. t zu 2024/25.

2025/26: Maisernte und Verbrauch auf Allzeithoch - Lager sinken stärker

Die weltweite Futtergetreideernte 2025/26 revidiert der WASDE-Report gegenüber Mai um 1,18 Mio. t auf 1.550,70 und den Verbrauch um 1,60 Mio.t auf 1.562,20 Mio. t nach oben, die Lager sinken um 11,51 Mio. t. Mais erreicht neue Rekorde bei Produktion (+1,00 Mio. t gegenüber Mai auf 1.265,98  Mio. t, +42,65 Mio. t zu 2024/25) und Verbrauch (+1,36 Mio. t gegenüber Mai auf 1.275,79 Mio. t, +21,61 Mio. t zu 2024/25). Die Ernteschätzungen der wichtigsten Produzenten bleiben nahezu unverändert. Gleichzeitig senkt das USDA die Anfangsbestände zum vorigen Report um 2,25 Mio. t auf 285,04 Mio.t. Damit sinkt die Endlagerprognose zum Mai um 2,60 Mio. t auf 275,24 Mio. oder 21,57% des Verbrauchs. Dies entspricht einem Lagerabbau um 9,80 Mio. t, nachdem vor einem Monat 9,45 Mio.t erwartet worden waren.

US-Maisendbestände wachsen entgegen globalem Trend an

Ebenfalls im Gegensatz zum globalen Trend steigen nach dem deutlichen Abbau um 10,11 Mio. t 2024/25 in der Saison 2025/26 die Maisendbestände der USA um 9,78 Mio. t. Dabei legt die US-Maisernte gegenüber 204/25 um 24,22 Mio. t auf 401,85 Mio. t zu, die Ausfuhr der weltweiten Nummer eins aber nur um 0,64 Mio. t auf 67,95 Mio. t. Brasilien wird mit unverändert zu 2024/25 und zum Mai-Report 43,00 Mio. t zweitgrößter Maisexporteur sein. Die Maisausfuhr der Ukraine wird um 2 Mio. t größer als 2024/25 bei 24,00 Mio. t geschätzt.

EU importiert mehr als ein Viertel des Eigenverbrauchs an Mais - China kauft wieder mehr Mais

Die EU erwartet 2025/26 so wie vor einem Monat eine Maisernte von 60,00 Mio. t (2024/25: 59,31 Mio. t) eine Einfuhr von 20,50 Mio. t (2024/25: 20,00 Mio. t) zur Deckung ihres Defizits bei einem Eigenverbrauch von 77,80 Mio. t (2024/25: 77,90 Mio. t). Das sind Einfuhren von 26,35% des Bedarfs. China wird auch seine Maisimporte 2025/26 wieder um 3,00 Mio. t auf 10,00 Mio. t ankurbeln, nachdem es 2024/25 die Weltmarkteinkäufe rigide um 16,41 Mio. t einbremste.

Sojabohnen noch überschüssiger - EU-Import: vier Fünftel des Verbrauchs an Bohnen und zwei Fünftel von Schrot

Neuerlich überschüssig ist die weltweite Bilanz von Sojabohnen 2025/26. Der Report hebt zum Vormonat bei gleichen Ernteprognosen (+6,04 Mio. t zu 2024/25 auf 426,82 Mio. t) Anfangs- und Endbestände (+0,97 Mio. t zum Mai, +1,10 Mio. t zu 2024/25 auf 125,30 Mio. t) an. Der Verbrauch wird um 0,10 Mio. t höher als in der ersten Schätzung auf 424,15 Mio. t und um 14,92 Mio. t größer als 2024/25 angesetzt. Die USA sollen bei einer leicht rückläufigen Bohnenernte (118,12 Mio. t, -0,72 Mio. t zu 2024/25) etwas weniger exportieren (49,40 Mio. t, -0,95 Mio. t im Jahresabstand), ihre Endlager aber um 1,50 Mio. t abnehmen. Größter Exporteur von Sojabohnen ist Brasilien mit einem Zuwachs im Jahresvergleich von 7,50 auf 112,00 Mio. t. Das Welthandelsvolumen soll 2025/26 bei einer um 6,04 Mio. t steigenden Gesamtproduktion von 426,82 Mio. t Sojabohnen um 7,50 Mio. t auf 188,43 Mio. t zulegen.
 
Die EU wird bei 16,82 Mio. t Eigenverbrauch eine Spur (-0,30 Mio. t) weniger Sojabohnen im Umfang von 14,30 Mio. t (85,01% des Verbrauchs) am Weltmarkt zukaufen müssen. Zusätzlich führt sie 2025/26 bei 28,84 Mio. t Bedarf 12,09 Mio. t (+0,24 Mio. t zu 2024/25, 41,92% des Verbrauchs) an Sojaschrot ein. China, das 2024/25 um 4,00 Mio. t weniger Sojabohnen einführte, soll seine Einfuhren 2025/26 wieder auf die 112,00 Mio. t aus 2023/24 erhöhen und unangefochten größter Sojaimporteur der Welt bleiben.

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